Im Test: „Metz Fineo 49TY82 UHD twin R“ – LED-LCD mit HDR

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Preis: 1 799 Euro • Bildgröße: 49 Zoll (auch erhältlich in 43 Zoll, 55-Zoll-Modell: OLED-Technologie) • Maße: 110 × 74 × 8 cm • Gewicht: 20 kg • Bauweise: Direct-LED-LCD • Auflösung: 3 840 × 2 160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 60 – 135 Watt (SDR), max. ca. 250 Watt (HDR) • Festplattenaufnahme: ja, 500 GB Festplatte intern oder USB (zweifache Aufnahme, Time-Shift) • 3D: nein • HDR10: ja • HLG: ja • Dolby Vision: nein • HDR10+: nein • Dolby Atmos: nein (auch kein DTS)

Außergewöhnliche LED-Technik wie Local Dimming zur Kontraststeigerung findet sich häufig nur in den teuersten und größten LCD-TVs, weshalb es geradezu wie ein Wunder erscheint, dass Metz bei diesem kompakten 49-Zoll-LCD-TV auf eine besonders leistungsstarke LED-­Beleuchtung setzt, um HDR-Bilder im besten Licht erstrahlen zu lassen.

Während im Metz Fineo 55 UHD ein OLED-Panel mit selbstleuchtenden Pixeln für beeindruckende HDR-Bildkontraste sorgt, so stellt sich beim hier getesteten Metz Fineo 49 UHD zunächst die Frage: Gelingt Metz eine überzeugende HDR-Wiedergabe, obwohl die im Kontrast limitierte IPS-LCD-Technik zum Einsatz kommt? Der Lösungsansatz von Metz ist zwar nicht neu, doch gerade im aktuellen TV-Umfeld und der angepeilten Bildgröße enorm beeindruckend: Metz setzt auf eine vollwertige LED-Hintergrundbeleuchtung mit Local-Dimming, sodass in ca. 160 Zonen (16 × 10 LED-Felder) die Helligkeit gezielt gemäß den Anforderungen des Bildes angepasst werden kann. Mehr noch: Während der Metz Fineo 49 UHD schon mit SDR-Quellen ausreichend hell und zugleich energieeffizient arbeitet, steigt bei der Wiedergabe von HDR-Quellen die Maximalhelligkeit nochmals enorm und mit etwas mehr als 900 Nits liefert dieser kompakte Fernseher eine Bildbrillanz, wie es sonst nur die besten XXL-LCD-TVs ermöglichen.

Mehr als nur schmückendes Beiwerk: das Infodisplay am Fernseher. Die Fernbedienung RM18 lässt einige Zusatztasten des RM19-Modells vermissen, der ­Bedienkomfort überzeugt dennoch. Den TV- und Aufzeichnungsfunktionen spendiert Metz alle nötigen Tasten, die F-Taste startet das Schnellauswahlmenü

LED-Local-Dimming

Einfach nur mehr LEDs zu verbauen, garantiert noch lange kein besseres Bildergebnis, weshalb Metz die Bildansteuerung ebenfalls optimiert, um die Schwarzdarstellungsschwächen des IPS-LC-Panels bestmöglich zu kaschieren. Die LED-Ansteuerung und gleichzeitig ablaufende Kontrastoptimierung klappt in den meisten Fällen zielgerichtet: Sie profitieren von einer kontrastreicheren Wiedergabe mit Filminhalten und auch leuchtstarke HDR-Sequenzen zeigen sich auf einem Qualitätsniveau, wie wir es in dieser LED-LCD-Klasse schon lange nicht mehr gesehen haben. Doch Metz setzt nicht ausschließlich auf maximale Lichtleistung, ganz im Gegenteil: Um störende Einleuchteffekte gerade mit HDR-Filmquellen zu vermeiden, wird die Helligkeit kleinster Leuchtdetails automatisch gedrosselt, um die Schwarzdarstellung zu optimieren. Dies bremst HDR-Kontrasteffekte zwar teilweise aus (der Metz 55 UHD mit OLED-Panel und selbstleuchtenden Pixeln bleibt hier das Maß der Dinge innerhalb der Fineo-Familie), doch der Gesamteindruck kann trotz des eingeschränkten Kontrastumfangs des IPS-LCDs durchaus überzeugen.

Nachteile zeigen sich nur dann, wenn die Signalkontrastoptimierung, die an das LED-Dimming gekoppelt ist, ungewollte Nebeneffekte hervorruft. So zeigen homogen ausgeleuchtete Flächen eine Vignettierung und kleinere helle Bildelemente können Schatteneffekte provozieren, was gerade bei On-Screen-Einblendungen und Untertiteln irritieren kann. Mit HDR-Quellen neigt der Fernseher zudem zu verstärkten Helligkeitsabstufungen (Banding). Doch bei aller Kritik: Flächig erzeugt der Metz Fineo 49 UHD die leuchtstärksten Bilder seiner Klasse und in den meisten Fällen arbeitet das LED-Dimming derart flink und zielgerichtet, dass auch HDR-Filminhalte überzeugen. Um Einfluss auf die HDR-Detailwiedergabe nehmen zu können, stehen im Bildmenü unterschiedliche Kontrastvorgaben zur Wahl, wobei die Voreinstellung „ausgeglichen“ meist den besten Kompromiss aus Helligkeit und Dynamikumfang bietet. Einzig HDR-Quellen mit XXL-Dynamikumfang präsentiert der Metz Fineo 49 UHD mit deutlichen Detailverlusten in hellen Bildbereichen, während die meisten HDR-Inhalte fehlerfrei dargestellt werden. Abseits der Standards HLG und HDR10 unterstützt Metz jedoch keine weiteren Formate – vor allem ein Dolby-Vision-Bildabgleich hätte der Detailwiedergabe auf die Sprünge helfen können. Aufgrund der erzielbaren Höchstleistungen und des kompakten Displays würde sich der Metz Fineo auch für PC- und Gaming-Inhalte bestens eignen, doch weder unterstützt Metz angesagte HDMI-Gaming-Features, noch lassen sich PC-RGB-Signale fehlerfrei anzeigen.

HDMI: 4 × (4K 60 Hz HDR) • 120 Hz: nein • 1440p: nein • CEC: ja • ARC: 1 × (HDMI 1) • VRR: nein • ALLM: nein • USB: 3 × (2 × 3.0) • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: ja (Adapter) • Audio: digital optisch • CI: 2 × • Tuner: DVB-S/-C/-T (Twin-Tuner, Unicable)

Fürs Fernsehen gemacht

Fernab von Computer-Gedankenspielen erwartet Sie das vollständige Metz-TV-Paket: Neben Twin-Tunern und zwei CI-Slots profitieren Sie von einer integrierten 500-GB-Festplatte und Sie können zusätzlich externe USB-Festplatten anschließen, um Daten beispielsweise zu kopieren. Maximal zwei Aufnahmen können Sie gleichzeitig durchführen und der Fernseher bietet viele Möglichkeiten, um die Vor- und Endlaufzeiten passend zum Programminhalt oder etwaigen Verzögerungen anzupassen. Selbst der Standfuß des Fernsehers ermöglicht eine nützliche Zusatzfunktion: Sie können das Display drehen und somit vermeiden, dass Bilder bei einer nicht optimalen Sitzposition kontrastschwächer erscheinen. Die Verarbeitungsqualität des Kreuzfußes ist ebenso wie die des Displays überzeugend gelungen, da aber der Schwerpunkt genau auf der Standfußmitte lastet, schwebten die Fußenden je nach Unterlage unfreiwillig in der Luft und der Standfuß drehte sich passend zum TV-Gerät mit. Reicht Ihnen die gebotene Qualität noch nicht aus, können Sie im Fachhandel eine Pro-Version des Fernsehers erwerben, die sich hinsichtlich der Festplattengröße, der Fernbedienung und des Standfußes von der hier getesteten Basis-Variante unterscheidet.

Metallblenden • Rahmenbreite: ca. 0,9 cm (ca. 1,1 cm bis Bild) • Displaydicke: ca. 3,5 – 7 cm • Displayhöhe Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 4,2 cm (ca. 12 cm bis Bild) • Standfußfläche: ca. 71,5 × 34 cm • Display drehbar: ja • Statusanzeige: Infodisplay • ­Lichtsensor: ja

Ist das ein Smart-TV?

Fans von Streaming-Inhalten müssen beim Metz Fineo 49 UHD zunächst umdenken: Im Smart-TV-Portal finden sich keine Zugänge zu Netflix, Amazon, Rakuten oder Youtube, stattdessen benötigen Sie externe Zuspieler. Investieren Sie deshalb gleich in einen Fire-TV-Stick oder alternativ in eine Shield-TV- oder Apple-TV-Box oder einen UHD-Player, um die gewünschten VoD-Apps auf dem Metz-TV anzuzeigen. Dank HDMI-CEC gelingt die Steuerung dennoch über die TV-Fernbedienung. Die wichtigsten TV-Funktionen sind direkt und ohne Umwege über entsprechende Tasten abrufbar und innerhalb einer Menüoberfläche lenkt nichts vom gewünschten Inhalt ab. Profis können sich in den detaillierten Signaleinstellungen austoben und diese je nach Quelle unterschiedlich anpassen, während Einsteiger die Einstellungsoptionen auf Tastendruck auf ein Minimum einschränken, um nicht ungewollt die Einstellungswerte zu ändern. Die Oberflächengestaltung gewinnt in Zeiten von bunten und dynamischen Overlaymenüs zwar keinen Designpreis, doch greifen beim Metz Fineo die Bildeinblendungen und die Tasteneingaben nahtlos ineinander.

Gerade wichtige TV-Tuner- und Aufnahme-Funktionen werden derart durchdacht präsentiert, dass man die Eingabebefehle nach kurzer Eingewöhnung praktisch im Schlaf beherrscht. Selbst die Sendersortierung oder das Auffinden einzelner Programme innerhalb einer prall gefüllten Sat-TV-Liste ist bei diesem Fernseher so unkompliziert gelöst, dass man sich häufig die Frage stellt, warum angeblich smarte Fernseher derartige Prozesse so kompliziert gestalten. Zusätzlich können Sie über die Funktionstaste ihr ganz persönliches Schnellauswahlmenü zusammenstellen und das zusätzliche Mini-Display im Lautsprecherbereich zeigt Programmnahmen, Quellen und Aufzeichnungsvorgänge an, sodass unser Bedienurteil trotz fehlender Apps lautet: Ganz schön smart, dieser Fernseher! Die Tonqualität der integrierten Lautsprecher hat uns im Test ebenfalls überzeugt und gerade die Stereowiedergabe gelingt über die Metz-Nachbearbeitung überraschend glaubhaft. Dennoch hätten wir uns eine umfangreichere Tonformatunterstützung gewünscht, denn zu aktuellen Dolby-Atmos- und DTS-Quellen ist der TV nicht kompatibel. Ein wichtiger Hinweis betrifft die Lautstärkesteuerung: Wie laut der Fernseher nach dem Einschalten erschallt, legen Sie über die Lautstärkeeinstellung im Tonmenü fest – die Lautstärkeanpassung über die Fernbedienungstasten wird nicht für den nächsten Neustart abgespeichert.

Anschlüsse für Wandmontage ausgelegt • keine Kunststoffblenden und Kabelkanäle • Länge Stromkabel nur ca. 1,4 m • Wandhalterung Maße: 20 × 20 cm • Netzschalter

Der kompakte TV-Star

Nachdem wir etliche kompakte LCD-Fernseher für eine mangelhafte HDR-Wiedergabe kritisierten, sorgt Metz mit dem Fineo 49 UHD für ein positives Ausrufezeichen: Die Direct-LED-Hintergrundbeleuchtung kann den entscheidenden Qualitätsunterschied gegenüber anderen LCD-TVs dieser Größenklasse ausmachen. Metz erreicht zwar auch mit diesem LED-LCD-Fernseher nicht die kontraststarken Bilder des OLED-TVs Fineo 55, doch derart brillant und selbst mit HDR-Quellen überzeugend, gelang die Bildwiedergabe im 49-Zoll-LCD-Segment schon lange nicht mehr. Dass Metz die Bildabstimmung einerseits äußerst natürlich vornimmt und anderseits Bildinhalte kräftig nachbearbeitet, um Bildqualitätsdefizite zu kaschieren, muss man nicht uneingeschränkt loben, doch die außergewöhnliche Bild- und Ton-Gesamtleistung sucht in dieser TV-Größenklasse ihresgleichen. Wer nicht zur 55-Zoll-OLED-Variante greifen kann, sollte der 49-Zoll-­Fineo-TV-Version trotz LCD-Technik eine Chance geben.

Einstellungen für ein natürliches Bild

  • Profilanpassung: Kino, Spiel, Premium (HDR)
  • Helligkeit: Je nach Wunsch (SDR), Max. (HDR)
  • HDR-Eindruck: Ausgeglichen oder Dunkel
  • Farbstärke: 50%
  • Bildschärfe: 3
  • Steuerung: Bildabhängig (LED-Dimming)
  • Farbeindruck: Warm (D65)
  • Farbbetonung: Aus
  • Dyn. Kontrast: Aus
  • Dyn. Schwarzwert: Aus
  • Rauschredukt. + MPEG: Aus
  • Beweg.korr. Video: Gering
  • Beweg.korr. Film: Gering oder Aus
  • Gamma: 2.2 oder 2.4
  • Erweiterter Farbraum: Auto
  • Signal-Offset: 50 oder 51%
  • Signal-Kontrast: 80%
  • Bildformat: Original
  • Overscan: Aus

Hier geht es weiter zu Teil 2 des Tests mit Daten aus dem Messlabor!

Bildquelle:

  • DSC07569: © Auerbach Verlag
  • DSC07603: © Auerbach Verlag
  • DSC07577: © Auerbach Verlag
  • DSC07604: © Auerbach Verlag
  • DSC07608: © Auerbach Verlag
20 Kommentare im Forum
  1. Seit ich den LG OLED habe, komme ich ja auch in den Genuss von HDR. Über Netflix, Prime oder SKY. Aber beim besten Willen, ich kann nicht sagen ob HDR was bringt oder nur Marketing ist was sich nur mit Messgeräten testen lässt. Jeder Film ist irgendwie anders, schaue ich bei Tageslicht oder komplett im Dunkeln, die Bedingungen variieren permanent. Man müsste 2 Fernseher parallel verwenden, einen mit HDR, einen ohne laufen lassen. Dann gibt es noch mittlerweile so viele Bildeinstellungen, als Laie kann man es eigentlich nicht richtig einstellen. Die Zielgruppe die Metz Classic anpeilt, fängt mit HDR eh nix an, da ist es auch egal welches HDR integriert ist. Local Dimming in 160 Zonen ist ja eigentlich auch zu ungenau, was wenn ein schwarzer Bereich durch zig Zonen mittig/fast mittig verläuft, welche Zonen werden nun gedimmt und welche nicht? Vielleicht sollte der anspruchsvolle Metzkunde dann besser auf den 48“ OLED warten, der ja angekündigt ist.
  2. Wird bei HDR nicht auch de Anzahl der Farbstufen erweitert? Dann ist doch allein das schon ein Gewinn denn Unterwasseraufnahmen sehen sonst recht übel aus wenn die Kamera leicht nach oben schwenkt.
  3. Ich finde den HDR Effekt kann man deutlich erkennen. Bei entsprechendem TV Gerät sind die Farben dann nämlich intensiver und strahlender. Manchmal startet bei Netflix oder auch Disney+, der HDR Effekt erst mit einer Sekunde Verzögerung. Dann sieht man Deutlich den Unterschied. Oder wenn man zurück ins Menü geht und es dort plötzlich wieder blass wird.
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