LG 55SM8500PLA – Preisgünstiges LCD-Einstiegsmodell im Test

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Preis: 799 Euro • Bildgröße: 55 Zoll (auch erhältlich in 49 und 65 Zoll) • Maße: 123 × 77,6 × 6,4 cm • Gewicht: 17,6 kg • Bauweise: Edge-LED-LCD • Auflösung: 3 840 × 2 160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 40 – 130 Watt • Festplattenaufnahme: ja, USB (Aufnahme, Time-Shift) • 3D: nein • HDR10: ja • HLG: ja • Dolby Vision: ja • HDR10+: nein • Dolby Atmos: ja (TrueHD und DD+ intern oder ARC-Weiterleitung in DD+, auch DTS-Formate) • Google Assistant • kompatibel zu Amazon-Alexa-Geräte • WiSA-kompatibel • Airplay-Streaming

Angesichts von LGs exzellenten OLED-TVs wie den Modellen der B9-, C9- und E9-Serien, vergisst man schnell, dass im dreistelligen Preisbereich die LCD-TV-Technik nach wie vor den Markt dominiert. Mit dem 55SM8500 testen wir ein preisgünstiges LCD-Einstiegsmodell, das dennoch nicht mit 100-Hz-Technik geizt.

Der Versuch, den LCD-Fernseher möglichst schlank und aus einem Guss erscheinen zu lassen und den Bildrahmen auf ein Minimum zu beschränken, kann sich sehen lassen: Wirft man nur einen flüchtigen Blick auf den 55SM8500, könnte man den LCD-TV durchaus mit deutlich teureren OLED-TVs verwechseln. Dass es sich um ein preisgünstiges TV-Modell handelt, erkennt man erst an Details. So dominiert bei diesem Fernseher Kunststoff, während Metallblenden äußerst sparsam eingesetzt werden. Dieser Umstand fällt durch die Oberflächenstruktur bei wohnzimmerüblichen Sitzabständen nicht weiter auf, doch beim ersten Aufbau versprüht der 55SM8500 kein Premiumgefühl. Im Gegensatz zu LGs besten LCD- und OLED-TVs fehlen in dieser Preisklasse auch vollwertige HDMI-2.1-Anschlüsse, der Bildprozessor ist etwas leistungsschwächer, was sich bei der Bildnachbearbeitung bemerkbar macht und Sie müssen sich mit Single-Tunern zufrieden geben. Verglichen zu den Möglichkeiten, die LG in der 1500-Euro-Preisklasse bietet, mag das äußerst negativ klingen, doch innerhalb seiner Preisklasse ist der 55SM8500 mehr als konkurrenzfähig. Im Gegensatz zu den preislich vergleichbaren LCD-TVs aus unserer letzten Ausgabe wartet der 55SM8500 mit echter 120-Hz-Technik auf und weist die 60-Hz-LC-Displays gekonnt in die Schranken. Entweder können Sie Videoquellen über die Zwischenbildberechnung in verbesserter Bewegtbildschärfe bewundern oder Sie nutzen einen leistungsstarken PC, um in 1 440p- oder 1 080p-Qualität eine echte 120-Hz-­Zuspielung umzusetzen.

Mit der Magic Remote meistern Sie alle Smart-TV-Anforderungen: Neben einer ­Mauszeigersteuerung über Handbewegungen erleichtert das praktische Scrollrad das Navigieren im Internetbrowser. Ein Mikrofon zur Sprachsteuerung und automatischen Klangoptimierung ist ebenfalls integriert

HDMI-2.0-Standard

Während LGs beste Fernseher mit brandneuen HDMI-2.1-Schnittstellen protzen, ist im 55SM8500 klassische HDMI-2.0-Technik verbaut, doch immerhin spendiert LG dem Fernseher vier gleichwertige Eingänge, die sich auch für 4K-60-Hz-HDR-Signale einer PS4 Pro und Xbox One X eignen. 4K-120-Hz-Signale werden dagegen nicht über HDMI unterstützt (nur über USB via Mediaplayer) und eine variable Bildfrequenzanpassung nach HDMI-VRR-Standard lässt sich mit diesem Fernseher ebenfalls nicht umsetzen. Immerhin schaltet der 55SM8500 automatisch in den Spielmodus (ALLM-Funktion), sobald ein Spiel von passender Quelle gestartet wird. TV-Fans können auf die umfangreichen Tuner-Funktionen und Streaming-Angebote zurückgreifen, sogar eine Bild-in-Bild-Wiedergabe ist an Bord, um eine TV- und externe HDMI-Quelle zeitgleich abzubilden. Schließen Sie USB-Festplatten an, können Sie die Programmaufzeichnung und Time-Shift nutzen, mangels Twin-­Tuner-Unterstützung können Sie während der Aufnahme aber nicht den Sender wechseln. Dass die Tonqualität mit diesem Fernseher durchaus überzeugen kann, liegt weniger am neuen AI-Tonmodus, der die Wiedergabe künstlicher und blecherner erschallen lässt. Nutzen Sie stattdessen die Tonabstimmung über das Mikrofon der Fernbedienung und den Musikmodus, überzeugt die Wiedergabe umso mehr. Der 55SM8500 ist nicht nur zu Dolby-(Atmos)-Quellen, sondern auch zu DTS-Tonsignalen kompatibel. Wollen Sie den Ton zur Soundbar oder zum AV-Receiver weiterleiten, können Sie die ARC-Funktion am HDMI-Eingang Nummer 2 verwenden. Mangels eARC-Unterstützung werden Dolby-Atmos-True-HD-Signale (z.B. Blu-ray-Quelle) ins Dolby-Digital-Plus-Format gewandelt, um die Atmos-Weiterleitung zu ermöglichen. Durchaus reizvoll ist die Unterstützung des WiSA-Standards, um eine drahtlose Surround-Kette im Wohnzimmer aufzubauen. An Smart-TV-Funktionen mangelt es dem Fernseher ebenfalls nicht: Die wichtigsten Apps werden in HDR10- und Dolby-Vision-Qualität sowie 4K-Auflösung unterstützt und Apple-Nutzer können das Streaming via Airplay einrichten. Die im Auslieferungszustand plakativ eingeblendeten Werbenachrichten können Sie über das Systemmenü beeinflussen. Im neuen Quellenmenü bündelt LG alle angeschlossenen Quellen und je nach Konfiguration können Sie selbst eine komplexe Haussteuerung mit dem Fernseher verknüpfen. Apropos Quellen: egal, ob PS3, PS4 oder UHD-Player, die HDMI-Erkennung und Einrichtung der Quellen (inklusive HDMI-Ultra-HD-Einstellung) erfolgten stets automatisch. Ebenfalls praktisch gelöst sind die Mauszeigersteuerung (über Handbewegungen) und die Scrollradnavigation mittels Magic-­Remote-Fernsteuerung und Sie können beispielsweise den integrierten Web-Browser äußerst komfortabel bedienen. Selbst ohne Videoquellzuspielung kann sich der 55SM8500 in Szene setzen: Im Galeriemodus können Sie Kunstwerke wiedergeben und dies dank Edge-LED-Beleuchtung vergleichsweise energieeffizient. Somit lässt sich der Fernseher auch als digitaler Bilderrahmen zweckentfremden.

HDMI: 4 × (4K 60 Hz HDR) • 120 Hz: ja (HD- oder 1 440p-Auflösung) • 1 440p: ja • CEC: ja • ARC: 1 × (HDMI 2) • VRR: nein • ALLM: ja • USB: 3 × • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: nein • Audio: digital optisch • CI: 1 × • Tuner: ­DVB-S/-C/-T (Single-Tuner, Unicable)

LCD-Monitorniveau

Im HDR-Zeitalter können sich vor allem LGs OLED-Fernseher auszeichnen, die eine makellose Schwarz- und Kontrastdarstellung ermöglichen und dank pixelgenauer Lichterzeugung wie geschaffen für die Anforderungen von HDR-Quellen sind. Der 55SM8500 fällt leider nicht in diese Kategorie, denn die Bildausleuchtung erfolgt bei diesem LCD-Fernseher über eine einzige LED-Leiste an der Bildunterkante. Zwar integriert LG eine Local-Dimming-Funktion, doch ist diese auf ca. 6 LED-Felder (Spalten) beschränkt und die dynamische Helligkeitsanpassung je nach Bildsignal arbeitet nach vergleichsweise primitiven Spielregeln. Insbesondere mit HDR-Quellen neigten die LED-Zonen zum unkontrollierten Flackern: Entweder waren dunkle Bereiche störend aufgehellt oder der TV provozierte Detailverluste. Besser macht es der 55SM8500, wenn Sie jede Möglichkeit der Signalkontrastanpassung nutzen, das LED-Dimming in der Intensität reduzieren oder gänzlich abschalten und die Raumlichthelligkeit erhöhen, denn auf diese Weise lassen sich die Schwarzdarstellungsschwächen gekonnt kaschieren. Zumindest beim Signalabgleich erübrigt sich jede Kritik: LG erlaubt es, Standard-HDR-Signale über eine zielgerichtete Kontrastoptimierung ohne Detailverluste zu optimieren, was sogar im Spielmodus funktioniert. Optional schalten Sie auf den HDR-HGIG-Modus mit PS4 und Xbox One um und erledigen die Bildanpassung für helle und dunkle HDR-Bildbereiche über die Konsoleneinstellungen.

Metallblenden, aber größtenteils Kunststoff (auch Standfüße) • Rahmenbreite: ca. 0,2 cm (ca. 1 cm bis Bild) • Displaydicke: ca. 1,8 – 6,4 cm • Displayhöhe Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 6,2 cm • Standfußfläche: ca. 108 × 23 cm • Display drehbar: nein • Statusanzeige: LED an Rahmenunterkante (Mitte) • Lichtsensor: ja

Filmfans können Dolby-Vision-Signale abspielen und auch in diesem Fall bietet der Fernseher überdurchschnittlich viele Anpassungsmöglichkeiten, um das Bild auf den jeweiligen Raum oder Sehgeschmack abzustimmen. Farblich neigt der Fernseher in neutralen Voreinstellungen nicht zur Übertreibung, die gelbstichige Farbtemperaturvorgabe bedarf allerdings einer manuellen Korrektur. Störende Nachzieheffekte sind dem verbauten IPS-LCD-Panel fremd, sodass Sie auch bei schnellen Bildbewegungen keine Artefakte zu befürchten haben. Dies setzt aber voraus, dass Sie die Bildnachbearbeitung des Fernsehers überprüfen: Eine zu starke Rauschminderung kann das Bild störend gefiltert und weich erscheinen lassen und die Zwischenbildberechnung Trumotion neigt zu Artefakten. „Weniger ist mehr“ scheint auch das Motto beim Glättungsfilter zu sein, denn Helligkeitsabstufungen mit komprimierten ­Videoquellen lassen sich mit dem 55SM8500 weniger überzeugend ausgleichen, als mit LGs besten TVs, die auf einem leistungsstärkeren Bildprozessor aufbauen. Die Bildausleuchtung gelingt in Anbetracht der eingesetzten Mittel überzeugend, eine leichte Schattenbildung lässt sich aber nicht gänzlich vermeiden.

Viele Anschlüsse (nach hinten) nicht für Wandmontage ausgelegt • Rückseite überzeugt, aber keine Kunststoffblenden und Kabelkanäle • Länge Stromkabel nur ca. 1,45 m • Wandhalterung Maße: 30 × 30 cm • Taste für Grundbedienung an Unterseite (Mitte)

XXL-Ausstattung

Hält man sich vor Augen, dass Sie in dieser Preisklasse häufig mit 60-Hz-Technik und einer mangelhaften HDR-Bildabstimmung abgespeist werden, kann der 55SM8500 im direkten Vergleich viele Pluspunkte sammeln. Eine 120-Hz-Bilddarstellung und -PC-Unterstützung ist ebensowenig alltäglich wie die umfangreichen HDR-Optimierungsoptionen bis hin zur Unterstützung aktuellster Bild- und Tonstandards. Auch die Smart-TV-Unterstützung ist tadellos und Sonderfunktionen wie die geringe Eingabeverzögerung im Spiel- und PC-Modus oder die Bild-in-Bild-Wiedergabe machen aus diesem Fernseher ein rundum gelungenes AV-Paket. Aufgrund der eingeschränkten Leistungsreserven des IPS-LC-Panels und der Edge-LED-Beleuchtung können wir den 55SM8500 aber nur für klassische SDR-Quellen empfehlen. HDR-Quellen erfordern dagegen komplexere Local-Dimming-Mechanismen oder noch besser: eine pixelperfekte Lichterzeugung, wie es von LGs OLED-TVs umgesetzt wird. In Summe erzielen Sie mit dem 55SM8500 eine Wiedergabequalität auf klassischem LC-Monitorniveau, was angesichts der Dominanz von Tablet- und Smartphone-Bildschirmen für viele Anwender sicher gut genug sein dürfte.

Einstellungen für ein natürliches Bild

  • Bildmodus: Kino, ISF oder Spiel
  • AI Bild: Je nach Wunsch
  • Hintergrundbeleuchtung: Je nach Wunsch
  • Kontrast: 100
  • Helligkeit: 50
  • Schärfe: 20
  • Farbtiefe: 50
  • Farbton: 0
  • Dyn. Kontrast: Aus oder Mittel
  • Dynamic Tone Mapping: Ein (nur HDR-Quelle)
  • Super Resolution: Mittel
  • Farbumfang: Automatisch oder Breit
  • Farbfilter: Aus
  • Gamma: 2.2 oder 2.4
  • Farbtemperatur: Warm 2 (Hoch G/R: –10, B: +10)
  • Rauschunterdr.: Aus
  • MPEG-Rauschunterdr.: Aus
  • Glatte Abstufung: Niedrig
  • Schwarzwert: Niedrig
  • LED Lok. Dimming: Aus oder Niedrig
  • Echtes Kino: Ein (24p-Inhalte,Trumotion Aus)
  • Trumotion: Klar oder Aus(Motion Pro: Aus)
  • AI-Helligkeit: Je nach Wunsch(nur HDR-Quelle)
  • Bildformat: 16:9 oder Original

Hier geht es weiter zu Teil 2 des Tests mit Daten aus dem Messlabor!

Bildquelle:

  • DSC07011: © Auerbach Verlag
  • DSC07025: © Auerbach Verlag
  • DSC07021: © Auerbach Verlag
  • DSC07023: © Auerbach Verlag
  • DSC07019: © Auerbach Verlag
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