Nicht zuletzt durch die Umstellung der ARD-Radioprogramme wird in vielen Haushalten eine Receiver-Neuanschaffung nötig, um auch weiterhin die Rundfunksender der ARD in bester Qualität hören zu können. Derartige Receiver müssen zum einen DVB-S2 tauglich sein, aber auch den Übertragungsstandard AAC-LC beherrschen. Ist letzteres nicht der Fall, bleibt der Ton stumm. Telestar hat aus diesem Grund den neuen digiHD TS 13 in den Markt gebracht.
Dieser Test erschien zuerst in der DIGITAL FERNSEHEN 01/2022
Der kleine HDTV-Zapper ist sehr funktional ausgestattet. Während ein Display in Form einer vierstelligen Siebensegmentanzeige vorhanden ist, muss auf Bedienelemente komplett verzichtet werden. Auf der Rückseite befindet sich der Satellitenantennenanschluss, der allerdings nicht durchgeschleift ist. Des weiteren findet sich ein HDMI-Ausgang, ein analoger Scartanschluss sowie eine USB-Buchse. Das Netzteil ist fest integriert, ein fest verbautes Netzkabel mit Eurostecker kann direkt in die Steckdose gesteckt werden.
Passend zur Box fällt auch der Signalgeber sehr klein aus, das flache Steuerbord wird mittels Knopfzelle versorgt. Diese geringe Größe wird sich auch auf die Tastenvielfalt aus, schon beim Auspacken wird klar, dass die Bedienung an der einen oder anderen Stelle trickreich werden könnte.Das Gerät wird komplett vorinstalliert für Astra auf 19,2 Grad Ost ausgeliefert. Somit heißt es auspacken, anschließend und Fernsehen. Einzig wer die Box nicht auf Astra nutzen will oder die deutsche Sprache nicht beherrscht, hat das Nachsehen und muss sich im Menü durch die Einstellungen navigieren.
Der HDTV-Zapper im Praxistest
Lob verdient die praktische Auswahl der vorsortierten, aktuell gehaltenen Kanallisten, die ein späteres Umsortieren erübrigen. Selbstverständlich lassen sich daneben aber trotzdem Favoritenlisten nach eigenen Vorstellungen befüllen. Acht solcher Favoritenlisten stehen hierzu zur Verfügung, aber auch die Hauptliste kann natürlich individuell angepasst werden. Im Zappingbetrieb punktet die Telestar Box: Schnelle Umschaltzeiten von rund 1,25 Sekunden und das übersichtliche Bildschirmdesign sorgen dafür, dass der Receiver auch von älteren Nutzern bedient werden kann. Insgesamt wirkt die grafische Bedienoberfläche angenehm frisch und die Bedienung des Gerätes ist selbsterklärend. So mussten wir während des Tests nicht ein einziges Mal die Bedienungsanleitung in die Hand nehmen.
Der EPG des Digitalreceivers ist informativ. Hier hat der Nutzer parallel sieben Sender auf einmal im Blick. Eine Einzelkanalansicht gibt es auf Knopfdruck ebenfalls. Diese wird unter dem Menüpunkt „Täglicher Modus“ erreicht. Selbstverständlich lassen sich auch Details zur Sendung aufrufen und Aufnahmen programmieren. Auch klassischen Videotext gibt es und eine Untertitelanzeige ist auf Wunsch ebenfalls möglich. Dank gutem Seitenspeicher macht das Lesen im etwas in die Jahre gekommenen Teletext mit der Box auch richtig Spaß. Aufgrund der mangelnden Netzwerkfähigkeiten des Einstiegsreceivers wird HbbTV natürlich nicht unterstützt. Gleiches gilt im Übrigen auch für Pay-TV-Angebote.
Kann man mit dem Telestar digiHD TS 13 auch Radio hören?
In der Regel gehen wir in unseren Test auf den Radiobetrieb nur dann ein, wenn etwas Probleme bereitet. Da aktuell aber die ARD-Radioumstellung in vollem Gange ist und ab sofort Geräte nötig sind, die AAC unterstützen nehmen wir das Testkriterium mit in die Protokolle auf. Der digiHD TS 13 hat keinerlei Schwierigkeiten die nun auf zwei Transponder verteilten Radiostationen der öffentlich-rechtlichen-Anbieter zu empfangen. Zuverlässig werden diese beim Suchlauf gefunden und können ohne hörbare Fehler abgespielt werden. Einziger Nachteil: In der Werksliste sind die neuen Sendeplätze noch nicht nach vorn geholt, sodass manuelle Sortierarbeit angesagt ist.
Was leisten die Tuner der Box?
Beim Satellitenempfang unterstützt der Telestar neben dem Direktempfang auch DiSEqC 1.0, Unicable und JESS. Auch DiSEqC 1.1 ist verfügbar, sodass bis zu 16 Satellitenpossitionen parallel – eine dementsprechende Außenanlage vorausgesetzt –, gesteuert werden können. Drehanlagen werden hingegen nicht unterstützt. In der Praxis stört das aber kaum, da der digiHD TS 13 wohl eher für „normales“ Fernsehen und nicht für DXer konzipiert wurde.
Beim Suchlauf hat der Nutzer die Auswahl, ob über einen oder mehrere Satelliten gesucht werden soll oder ob doch der Transpondersuchlauf genügt. Zudem kann bestimmt werden, ob neben freien auch codierte Programme und Radiosender aufgespürt werden sollen. Der digiHD TS 13 wertet auch die Netzwerk-ID des Satelliten aus, sodass neue Transponder auf populären Positionen wie Astra 19,2 Grad Ost oder Hotbird 13 Grad Ost direkt aufgespürt werden. Ein Blindscan ist hingegen nicht enthalten.
Funktionieren Aufnahmen?
Der Receiver erlaubt auch die Nutzung von Aufnahmefunktionen und Timeshift. Voraussetzung hierfür ist natürlich der Anschluss eines externen Datenträgers über die rückseitig angebrachte USB-Buchse. Schnell sucht der Nutzer aber die Aufnahme-Taste auf den Signalgeber vergebens. Eine Funktionstaste für diese Anwendung scheint nicht vorhanden. Ein Blick in die übersichtliche Anleitung zeigt, dass diese Funktion mittels der in rot gehaltenen Nummerntaste 0 aufgerufen wird. Wird diese gedrückt, erscheint auf dem angeschlossenen Bildschirm das Aufnahmesymbol.
Während der aktiven Aufnahme, ist der Kanalwechsel dank Single-Tuner nur auf dem betreffenden Transponder möglich. Somit ist der Telestar digiHD TS 13 eher für Aufnahmen in Abwesenheit geeignet. Diese lassen sich im übrigen sehr komfortabel aus dem EPG heraus programmieren. Einzig die automatische Timerverlängerung vermissen wir an dieser Stelle.
Kann der Telestar digiHD TS 13 im Test überzeugen?
Der digiHD TS 13 ist ein zuverlässiger Zappingempfänger für Satellitensignale. Dank der Möglichkeit, das Gerät auch an älteren TV-Geräten, die nur Scart-Anschlüsse haben, anzuschließen, besitzt er eine Eigenschaft, die viele moderne Receiver nicht beherrschen. Die Bedienung ist sehr einfach und intuitiv. Schnelle Zappingzeiten zeichnen das Gerät ebenso aus wie die PVR-Funktion. Einzig die etwas klein geratene Fernbedienung ist doch gewöhnungsbedürftig.
Dieser Test erschien zuerst in der DIGITAL FERNSEHEN 01/2022
Bildquelle:
- Telestar digiHD TS 13 -2: © Auerbach Verlag
- Telestar digiHD TS 13 – 3: © Auerbach Verlag
- Telestar digiHD TS 13 – 4: © Auerbach Verlag
- Telestar digiHD TS 13 Tabelle: © Auerbach Verlag
- Telestar digiHD TS 13: © Auerbach Verlag