Seit Ende Juli ist die neue Sky-Plattform auf dem deutschen Markt nutzbar. Wir haben uns Sky Stream in den vergangenen Wochen genauer angeschaut und herausgefunden, welche Vorteile das Produkt gegenüber vergleichbaren Angeboten hat.
In den zurückliegenden Jahren ist es schwerer geworden, den Überblick zu behalten, welcher Streaming- oder TV-Anbieter welchen Inhalt zeigt. Sei es bei Serien, Filmen oder auch Sport, mit Sky, Netflix, Disney+, RTL+, Paramount+. Apple TV+, DAZN, DYN und vielen weiteren Anbietern ist der Markt gut gefüllt und jeder hat an der einen oder anderen Stelle Exklusivrechte. Der Leidtragende ist der Zuschauer, der auch, wenn er mehrere Abos besitzt, oft erst einmal suchen muss, welche App gewählt werden muss, bis der Streaminggenuss starten kann. Sky möchte dieses Manko beseitigen und hat deshalb die Plattform Sky Stream geschaffen. Sky Stream soll die verschiedenen Streamingangebote und das lineare Fernsehen vereinen und dem Zuschauer über einfache Suchen ermöglichen, in Windeseile zum Lieblingsinhalt zu gelangen. Wir schauen uns daher Sky Stream einmal genau an und prüfen, ob dies gelingt.
Geduld beim Umstieg Wer bereits Sky-Kunde ist, muss sich aktuell noch etwas gedulden, bis er Sky Stream nutzen kann. Aktuell ist das Produkt Neukunden vorbehalten. Zukünftig – und hier reden wir über wenige Wochen und nicht Monate – werden auch Sky-Bestandskunden wechseln können. In welcher Form und zu welchem Preis dies möglich ist, stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest. |
Voraussetzung für Sky Stream
Um Sky Stream nutzen zu können, ist ein Abo beim Pay-TV- und Streaminganbieter nötig. Der Preis dafür ist günstig, denn der Zugang zum linearen TV (via Streaming) und Sky Entertainment inklusive Netflix wird bereits für 15 Euro im Monat angeboten. Darin enthalten ist auch die für Sky Stream nötige Hardware, die kompakte Streamingbox. Wie der Name schon sagt, werden alle Inhalte bei Sky Stream über das Internet bezogen. Ein klassischer TV-Anschluss – egal ob Kabel, Terrestrik oder Satellit – wird nicht benötigt. Einzig ein leistungsfähiger Internetanschluss ab 10 Mbit Downloadgeschwindigkeit wird vorausgesetzt. Der Anbieter des Internet-Anschlusses ist im übrigen egal. Sky Stream gehört wie die meisten Streamingdienste zu den OTT-Providern und ist somit mit jedem Internetanschluss und auch flexibel, beispielsweise bei Mitnahme in den Urlaub, nutzbar.
Diese neue Hardware wird benötigt
Herzstück der Sky-Stream-Plattform ist eine kompakte Streamingbox. Die Sky- Stream-Box muss sich nicht gegenüber Sky Q – dem Sky-Produkt für die klassischen Empfangswege Kabel und Satellit – verstecken. Die Anschlussvielfalt ist übersichtlich. Eingebunden wird die Box wahlweise per Lan-Kabel oder über W-Lan ins heimische Netzwerk. So gelangen nun alle Streamingangebote aber auch das klassische lineare Fernsehen auf die Box. Mit dem TV-Gerät wird die Box per HDMI-Kabel verbunden. Dabei ist es möglich, Inhalte bis zu 4K-Qualität (2 160p) auszugeben. Letztendlich wird die Box noch mit Hilfe des Netzteils mit dem Stromnetz verbunden und schon kann Sky-Stream genutzt werden.
Pakete und Preise Sky Stream kann mit diversen Paketen gebucht werden. Am günstigen ist das Entertainment-Abo mit Netflix. Hierfür werden nur 15 Euro monatlich berechnet (im Jahres-Abo, danach 27,50 Euro monatlich). Wer zusätzlich noch Filme und den Zugang zu Paramount+ favorisiert, bekommt Sky Stream mit all diesen Inhalten für aktuell 25 Euro im Monat (im Jahres-Abo, danach 41 Euro monatlich). Auch Sportfreunde werden bei Sky Stream bedient. Das Abo bestehend aus Sky Entertainment sowie der ersten und 2. Bundesliga kostet 30 Euro pro Monat (im Jahres-Abo, danach 35,50 Euro monatlich). Das komplette Sportangebot mit Entertainment kostet 35 Euro monatlich (im Jahres-Abo, danach 44,50 Euro monatlich). Das komplette Abo mit Entertainment, Film und Sport schlägt im ersten Jahr mit 40 Euro zu Buche (im Jahres-Abo, danach 58 Euro monatlich). Dieses Abo ist für monatlich 5 Euro mehr (im Jahres-Abo, danach 66,50 Euro monatlich) auch mit dem Netflix-Standard-Zugang erhältlich. |
Sky Stream: Einfach Einstecken und loslegen?
Nachdem die Kabel angeschlossen sind kann es losgehen. Im ersten Schritt wird die Box ins Netzwerk eingebunden. Wer dies per Kabel erledigt, spart diesen Schritt, WLAN-Nutzer geben nun die Daten ihres heimischen Netzes ein. Anschließend wird die Fernbedienung nach Anweisung mit der Box verbunden, um diese neben Infrarot auch via Bluetooth nutzen zu können. In der Regel ist die Box bereits mit dem Sky-Stream-Account, der online auf www.sky.de gebucht werden kann, vernetzt. Ist dies nicht der Fall muss kurz der Login erfolgen. Am Schluss der Ersteinrichtung werden noch der Jugendschutz optimiert, der Sky-Stream-Standort im Haushalt eingetragen und schon kann es losgehen. Die Box ist nun auf der Sky-Stream-Startseite angekommen. Es empfiehlt sich im nächsten Schritt, den Login bei allen abonnierten Streaminganbietern vorzunehmen, um den vollen Funktionsumfang ausreizen zu können.
Übersichtlicher Aufbau der Startseite
Bei jedem Start der Box oder nach Ende einer Wiedergabe gelangt der Zuschauer auf die Sky-Stream-Startseite. Dort bekommt der Nutzer an erster Stelle die aktuellen Top-Highlights sowie die letztgenutzten Inhalte – egal ob Streaming oder lineares TV. Mittels Steuertasten kann eines dieser Highlights ausgewählt werden. Im nächsten Punkt stehen die Playlists sowie die Genres zur Auswahl. Hier findet der Nutzer noch schneller Inhalte, die er gerade schauen will. Als nächstes wird der TV-Guide aufgelistet. Hier sind die linearen TV-Sender, genauer die Favoritensender, mit dem aktuell verfügbaren Programm zu finden. Die Favoritenliste kann im übrigen unter Einstellungen optimiert werden. In den weiteren Unterpunkten auf der Startseite werden die Highlights verschiedener Genre, weiterzuschauende Inhalte aber auch Apps und Empfehlungen aufgelistet. Im unteren Bereich der übersichtlichen Startseite – bei der übrigens alle Inhalte in gleicher Größe abgebildet werden und somit keine Inhalte manipulativ hervorgehoben sind – stehen wichtige Einstellungsmöglichkeiten, Hilfeseiten und weitere organisatorische Unterpunkte bereit.
Fremde Apps und Anbieter mit Sky Stream?
Bevor der TV-Genuss mit Sky Stream endgültig starten kann, ist es wichtig, dass sich in die Apps eingeloggt wird. Dies ist je nach Umfang der persönlichen Abos etwas aufwendig, bringt aber den Vorteil, dass fortan alle Inhalte optimal nutzbar sind. Keine Angst: Bei Sky Stream müssen nicht für jeden Dienst Abos bestehen, denn die Box ist intelligent und listet grundsätzlich bei Suchen die Anbieter vorn auf, die oft genutzt werden. Steht ein Inhalt aber nur bei einem Anbieter bereit, kann es dennoch vorkommen, dass der Lieblingsfilm mangels nicht vorhandenen Abos einmal nicht geschaut werden kann. Die abonnierten Angebote lassen sich auch über den App-Bereich direkt anwählen und nutzen. Aktuell sind alle großen Streamingdienste im deutschsprachigen Gebiet enthalten. Netflix, Disney+, Paramount+, Apple TV+, Prime Video, RTL+, Discovery+ und Joyn decken dabei die Bereiche Serien, Filme und Unterhaltung ab, DYN, DAZN und Magenta Sport den Sportbereich. Zusätzlich sind unter anderem auch Zugänge zu YouTube, dem Radioplayer, Games Play Works, Amazon Music, Vevo, Spotify und dem aktuellen Wetter verfügbar. Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender werden über eigene Apps der ARD, des ZDF, Arte und des Kika erreicht.
So funktioniert die Suche bei Sky Stream
Suchfunktionen und vor allem auch die Sprachsuche sollen bei vielen Anbietern das Aufspüren von Inhalten erleichtern. Unser Test der Sky-Stream-Plattform begeistert aber die gesamte Redaktion. Kein anderes Device – und es stehen große Mitbewerber wie Amazons Alexa Sprachsteuerung oder Google im Raum – erkannte eingegebene Befehle und Suchworte so zügig und detailgenau wie Sky Stream. Wird ein Suchwort in die Bluetooth-Fernbedienung eingesprochen, stehen innerhalb von rund einer Sekunde alle Suchergebnisse parat.
Eigene Playlists erstellen
Die persönlichen Merklisten gehören zu den Highlights von Sky Stream. Mittels weniger Tastendrücke können so Wunschinhalte gespeichert werden. Bis zu fünf eigene, personalisierte Listen stehen bereit, sodass in der Regel jedes Familienmitglied eine eigene Liste nutzen kann. Natürlich ist auch die personenübergreifende Hauptliste sinnvoll, beispielsweise um Familien-Fernsehabende zu planen. Die Übernahme der Inhalte geschieht intuitiv. Wurde ein Inhalt, beispielsweise über die Sprachsuche, aufgespürt, geht der Benutzer auf Merken und wählt seine individuelle Merkliste aus oder speichert den Inhalt in der Hauptliste. Auf der Hauptseite kann die Playlist gewählt werden, übersichtlich wird präsentiert, was noch geschaut werden soll. Der Vorteil der Sky-Stream-Plattform liegt aber einmal mehr im Detail. Favoritenlisten gab es auch in den Anbieter-Apps. Die Sky- Stream-Liste ist allerdings intelligent. Wandert ein Inhalt beispielsweise von Paramount+ zu Netflix, ist er nicht wie bisher verloren (in der Regel wird der Eintrag in der Anbieterliste bei Wegfall gelöscht), sondern er wandert mit zum neuen Anbieter.
Lineares Fernsehen bleibt erhalten
Auch beim linearen Fernsehen überzeugt Sky Stream. Neben den Sky-eigenen Sendern inklusive der bekannten Drittsender wie Heimatkanal, 13th Street, History Channel und vielen weiteren sind auch die großen Privatsender sowie eine Vielzahl öffentlich-rechtlicher TV-Angebote integriert. Der Großteil der Sender wird dabei in HD-Auflösung ausgestrahlt und das komplett ohne zusätzliche Gebühren (das lineare TV-Angebot mit RTL HD, Sat1 HD usw. ist im Sky-Stream-Entertainment-Abo mit Netflix für 15 Euro monatlich enthalten). Aktuell wird der Zugang zu rund 70 Sendern somit ermöglicht. Hinzu kommt das breite lineare Sky-Angebot. Beim linearen TV sind auch Komfortfunktionen enthalten. So ist es bei einer großen Anzahl von Sendungen möglich, diese beim Draufzappen neu zu starten. Aufnahmen im klassischen Sinne werden nicht unterstützt, allerdings wurde bei Sky Stream ein Algorithmus eingebaut der auch Sendungen aus den linearen TV-Angeboten in den bereits vorgestellten Playlists abspeichert. Somit ist in den meisten Fällen der Zugang über einen gewissen Zeitraum gegeben. Auch wandern die Inhalte so von Anbieter zu Anbieter mit.
UHD-Auflösung mit Sky Stream
Neben HD-Sendern sind nun im neuen Streaming-Dienst von Sky auch UHD-Inhalte nutzbar. Dabei sind im ersten Schritt die Sky Eigenen UHD-Sender Sky Sport UHD und Sky Bundesliga UHD zu empfangen. Neben Fußball kann so unter anderem auch die Formel 1 in ultrahochauflösender Bildqualität geschaut werden. Zukünftig werden sicherlich auch weitere lineare UHD-Sender über Sky Stream verfügbar sein. Natürlich sind auch alle Streaminginhalte – sofern angeboten – in 4K-Auflösung mit der Box abspielbar.
Funktioniert Multiroom?
Sky Stream kann auch auf mehreren Geräten im Haushalt genutzt werden. Über das Sky Portal kann dazu die Multiroom Option (10 Euro zusätzlich) gebucht werden und eine weitere Box angefordert werden. Somit ist es möglich, beispielsweise im Kinderzimmer, dem Schlafzimmer oder anderen Orten im Haus, mit Großbild-TVs die Plattform zu nutzen. Bis zu drei Sky-Stream-Boxen sind parallel bei Buchung der Option nutzbar. Doch nicht nur am so genannten Big Screen ist Sky Stream nutzbar. Die Sky-eigenen Angebote lassen sich mittels Sky-Q-App auch am Tablet, dem Smartphone oder Devices wie Apple TV nutzen. Somit lässt sich auch Sky Stream ganz so, wie es die Nutzer von Sky Q gewohnt sind, mitnehmen.
Unser Fazit zu Sky Stream
Sky Stream kann die Erwartungen an das Produkt einhalten. Im Test überzeugt die neue Sky-Plattform vor allem mit ihrer Aufgeräumtheit, der großen Anbieterunterstützung sowie der anbieterübergreifenden Suchfunktion. Endlich gelingt es dem Zuschauer, Wunschinhalte über alle Plattformen hinweg aufzuspüren und das nach nur einmaliger Eingabe des Suchbegriffs. Dank der intelligenten Speicherung können Merklisten auch noch nach Monaten genutzt werden, denn Sky Stream bemerkt einen Anbieterwechsel der Lieblingsserie und listet diese anschließend mit neuem Anbieter in der Merkliste auf. Dank der Unterstützung von bis zu fünf personalisierten Merklisten, einem eigenen Kids-Bereich und gegen Zubuchung der Multiroom-Funktion der parallelen Mehrfachnutzung ist das Produkt auch als besonders familienfreundlich einzustufen. TV-Fans werden bei Sky Stream somit bestens bedient.
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Bildquelle:
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