DX-Radio im Test: Die ultimative UKW-DX-Maschine?

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Der Deepelec DP-666 ist ein neues extrem empfangsstarkes Analogradio mit dem bewährten TEF 6686 Chip

Seit zwei Jahren kommen immer wieder neue, äußerst empfangsstarke Weltempfänger auf den Markt. Sie alle basieren auf dem TEF 6686-Chip. Auch der Deepelec DP-666. Was unterscheidet ihn von anderen Geräten und ist da noch eine Steigerung drin?

Auch der Deepelec DP-666 wird im Prinzip nur über chinesische Online-Händler vertrieben, ist unter anderem Namen jedoch z.B. auch bei Amazon erhältlich. Allerdings nutzen diese inzwischen auch bei uns gängige Verkaufsplattformen. Je nachdem, wo man das Gerät bezieht, werden dafür, Stand Jahreswechsel 2024/25, rund 90 bis 130 Euro fällig.

Wie bei den bisherigen TEF-Radios liegt die Herkunft auch beim DP-666 im Dunkeln. Laut Aufdruck scheint es von ihm derzeit zumindest zwei Varianten zu geben. Zumindest fehlt bei vielen „Deepelec“. Ein möglicher Hinweis darauf, dass auch dieses Radio von mehreren Herstellern gebaut werden könnte.

Der Hauptschalter an der Unterseite des Deepelec DP-666 wird anfangs gerne übersehen. Ohne ihn lässt sich das Radio nicht einschalten

Ausstattung

Die Chinesen beherrschen es, ein Radio möglichst billig zu produzieren. Diesen Eindruck gewinnt man, wenn man das Gehäuse des DP-666 sieht. Es besteht aus zusammengeschraubten Platinenelementen. Wobei diese weiß, gelb oder schwarz, genau genommen dunkelgrün, sein können.

Das Radio kommt im typischen Weltempfänger-Look. An der Front dominiert ein 7,3 cm großes LCD-Farbdisplay. Links daneben ist ein rund 3 cm großer Mono-Lautsprecher eingebaut. Unter dem Display ist ein Bedienfeld inklusive Zahlenblock zur Frequenzdirekteingabe, angeordnet. Zur Frequenz einstellen und für die Lautstärkeregelung dienen zwei griffige Drehregler an der rechten Seite. Zwischen ihnen ist auch ein Squelch-Regler für die Rauschunterdrückung eingebaut. Dieser scheint zunächst aber ohne Funktion zu sein. Ein Bedienungselement besitzt das Radio noch, das auf den ersten Blick gar nicht auffällt. Einen Hauptschalter an der Unterseite.

Links sind die obligatorische Kopfhörerbuchse, sowie eine USB-C-Buchse, über die der eingebaute 5.000-mA-Lithium-Akku geladen werden kann. Eine unmittelbar daneben eingebaute kleine LED zeigt an, wann der Akku voll geladen ist. Weiter findet sich hier eine Bohrung, über die ein Reset-Knopf zugänglich ist.

An der Die in SMA-Norm ausgeführte Antennenbuchse ist oben eingebaut. An ihr lässt sich neben der mitgelieferten, rund 73 cm lange, schwenkbaren Teleskopantenne, eine beliebige andere Antenne, Stichwort Dachantenne, anschrauben. Nachdem das DP-666 über keine eingebaute Ferritantenne verfügt, wird auch die Mittel- und Langwelle über die an der SMA-Buchse angeschlossene Antenne empfangen.

Zuletzt wagen wir einen Blick auf die Rückseite. Hier ist zwar nichts eingebaut, dafür finden wir hier etwas, was wir von den bisherigen uns bekannten TEF-Radios noch nicht gekannt hatten: Ein CE-Logo.

Die Menüoberfläche des Deepelec DP-666 präsentiert sich mit 12 Kacheln. Als Menüsprachen gibt es nur Englisch und Chinesisch

Frequenzbereiche

UKW empfängt der Deepelec DP-666 von 65 bis 108 MHz. Wobei standardmäßig nur die 87,5 bis 108 MHz angeboten werden. Das OIRT-Ost-UKW-Band ist erst in der Menüoberfläche durch erweitern des UKW-Frequenzspektrums zu aktivieren.

Im Langwellen-Modus deckt der TEF 6686 den Bereich von 144 bis 522 kHz ab, an den nahtlos die Mittelwelle bis 1.791 kHz anschließt. Die Kurzwelle erstreckt sich von 1.800 bis 27.000 kHz.

Bedienung

Das erste einschalten des DP-666 ist mit einem Aha-Erlebnis verbunden. Denn, nachdem man den roten Power-Knopf drückt, tut sich überhaupt nichts. Radio kaputt? Nein! Der an der Unterseite verborgene Hauptschalter wurde vergessen, einzuschalten. Danach klappt es auch mit dem Power-Knopf.

Im Prinzip basiert die Software des Deepelec DP-666 auf der des TEF 6686. Womit die Bedienung auf den ersten Blick dieselbe ist. Einige Unterschiede gibt es aber doch. Vor allem fällt auf, dass die im gerät aufgespielte Software-Version 2.00.15 noch mit einigen Mängeln behaftet sein dürfte. Das kann sich rächen, wenn man den DP-666 wie vom TEF 6686 gewohnt, bedient. Auf diese Weise ist es uns zumindest einmal gelungen, unabsichtlich die Menüsprache zu wechseln. Außer Englisch beherrsct die Software nur Chinesisch. Sich da wieder zurechtzufinden ist schon eine mehr als spannende Erfahrung.

je nach Tastenprogrammierung lässt sich auch beim Deepelec DP-666 das von anderen TEFs bekannte erweiterte RDS-Menü aufrufen

Grundsätzlich erfolgt die Bedienung aber intuitiv und geht flott von der Hand. Frequenzen können direkt eingegeben werden, wobei etwa eine „1“ genügt, damit das Radio auf UKW auf 100,0 MHz springt. Zudem bietet das seitliche Drehrad eine variable Frequenzeinstellung. Sie erlaubt einerseits das zielgenaue treffen der Wunschfrequenz, hilft aber auch, recht schnell von einem zum anderen Bandende zu gelangen. Das Einstellraster ist frei wählbar. Auf UKW stehen 10- und 100-kHz-, sowie 1-MHz-Schritte zur Verfügung. Auf AM hat man die Wahl zwischen den üblichen Kanalrastern und 1-kHz-Schritten.

UKW-Empfangsleistungen

Bei unserem Test muss sich der Deepelec DP-666 unserer Referenz, dem TEF 6686 (Urversion) stellen. Beide Geräte schenken sich nichts und faszinieren durch ihre exzellenten Empfangsleistungen, gepaart mit hervorragender Trennschärfe. So ist es für beide Geräte keine allzu große Herausforderung, etwa am Testort Lienz, Osttirol, einen 200 km entfernten kroatischen 100-Watt-Sender noch so brauchbar zu Gehör zu bringen, um ihn identifizieren zu können. In unmittelbarer Nachbarschaft eines leistungsstarken Kanals, wohlgemerkt. Generell hören wir mit beiden Geräten vieles etwa gleich gut, was mit anderen Radios vor Ort definitiv nicht zu bekommen ist. Wobei sich hier Welten zwischen den UKW-Teilen herkömmlicher Radios und solchen mit TEF 6686-Chip auftun.

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