Was vor zehn Jahren noch undenkbar war, ist heute Realität. Set-Top-Boxen sind auch nach knapp fünf Jahren noch aktuell. Bestes Beispiel hierfür die Dreambox DM 920. Das Modell ist seit Ende 2017 im Markt präsent und abgesehen von kleinen Optimierungen steht es noch genauso im Handel. Wir zeigen nochmal, was in der Box steckt. Lesen Sie mehr in unserem Dreambox DM920 UltraHD Test 2023.
Die Dreambox DM920 gehört zu den Oberklasse-Boxen im Markt mit der besten Ausstattung. Neben einem schnellen und immernoch zeitgemäßen 12K Dualcore Prozessor sind auch der 8 Gigabyte große Flashspeicher und das Wechseltuner-Konzept verantwortlich dafür. Die Aufnahmebox zeigt mit diversen Images, was in ihr steckt. Das veweist der Test.
Das bringt die Dreambox DM920 UltraHD alles mit
Wie gewohnt wird die Box in einem ansehnlichen Karton mit den wichtigsten Angaben zum Gerät ausgeliefert. Neben der Box selbst liegen auch ein HDMI-Anschlusskabel, die Fernbedienung – je nach Shop aktuell entweder das bekannte Modell oder die neuere RC20, welche auch der neu aufgelegten DM900 beiliegt. Alternativ ist sogar ein Betrieb mit der Dreambox-Bluetooth-Fernbedienung möglich, sofern eine Box mit Bluetooth Unterstützung (optional bei manchen Shops erhältlich) oder das entsprechende Bluetooth-Modul erworben wurden.
Da die Box auf ein externes Netzteil setzt, ist auch diese im Karton zu finden. Einzig bei der Anleitung wird gespart. War es immer ein Alleinstellungsmerkmal der Dreambox, dass diese mit einer ausführlichen buchdicken Anleitung daherkam, so ist es bei der neuen Box nur noch ein A3-Faltblatt mit den wichtigsten Infos zur Inbetriebnahme in den Sprachen Deutsch und Englisch. Der technisch nicht versierte Nutzer wird dabei doch allein gelassen, schließlich ist nicht einmal ein Link zu einer detaillierteren Anleitung im Netz auf dem Stück Papier zu finden.
Ausstattung der Dreambox DM920 UltraHD
An der Front überzeugt die Dreambox der Oberklasse mit einem 3 Zoll großen Farb-LCD-Displa. An Bedienelementen hat der Hersteller gespart, eine Sendortaste für das Ein- und Ausschalten muss zur Notbedienung genügen. Hinter der Frontklappe befinden sich ein CA-Kartenleser sowie zwei CI-Slots zur Aufnahme von Decodiermodulen. Somit ist die Box schon das zweite in dieser Ausgabe vorgestellte Gerät, welches gleich zwei Decodiereinheiten verarbeiten kann. Zusätzlich finden wir noch einen SD-Kartenleser sowie eine USB 3.0 Schnittstelle vor. Letztere ist löblich, da damit bei der Box schnelle USB-Medien direkt an der Front und nicht ausschließlich an der Rückseite angeschlossen werden können.
Die Rückseite ist übersichtlich aber funktional ausgestattet. Multimedial stehen ein weiterer USB-3.0-Anschluss sowie ein Netzwerkanschluss bereit. Der gute Ton kann wahlweise über HDMI oder einen optischen S/PDIF-ausgang an die Stereoanlage übergeben werden. Auch ein HDMI-Eingang steht parat. Beim Tuner setzt Dream Multimedia auf zwei individuell belegbare Sockel. In diesen können individuell Tunermodule eingebaut werden, je nach Kundenwunsch.
Somit kann die Box bis zu 12 Tuner zur Verfügung stellen, da auch ein FBC-Tuner verfügbar ist. Ein weiteres Highlight der Box stellt der Wechselfestplattenschacht an der Rückseite dar. Hier können 2,5-Zoll-Speichermedien auf sehr einfache Art und Weise in die Box integriert werden. Schade, dass dieser rückwärtig verbaut wurde, da somit ein schneller Festplattenwechsel für den Nutzer doch etwas erschwert wird. Auch mit einer 2-Terrabyte-Platte hat die Box im Test keine Probleme.
Inbetriebnahme der Dreambox DM920 UltraHD
Die Zeit zwischen dem Einschalten der Box am Netzschalter auf der Rückseite und dem ersten Bild auf dem angeschlossen UHD-Fernsehgerät ist kaum mehr so lang wie ein Wimpernschlag.
Nach nicht einmal 20 Sekunden begrüßt uns das von Enigma2 bekannte Installationsmenü. Schnell und unkompliziert kann die Ersteinrichtung absolviert werden. Gute zwei Minuten dauert bei uns die Erstinbetriebnahme, bevor wir bewegte Fernsehbilder auf dem TV-Monitor sehen. Dank vorinstallierter Kanalliste kann der TV-Alltag nun starten.
Die Dreambox DM920 UltraHD im Alltagsbetrieb
Im ersten Schritt wird das Testgerät mit dem aktuellsten von Dream Property bereitgestellten Image dem erneuten Test unterzogen. Dieses Image ist allerdings auch knapp ein Jahr alt, aber sehr stabil. Der TV-Betrieb überzeugt vor allem durch die enorme Schnelligkeit der Box. Umschaltzeiten von rund einer Sekunde und Bootzeiten von unter 20 Sekunden überzeugen. Auch die Navigation durch die Menüs überzeugt, ebenso wie die EPG-nutzung inklusive der Suche.
Timer lassen sich natürlich wie gewohnt direkt aus dem Programmführer heraus programmieren und so, sofern nicht von mehr als zwei Transpondern aufgenommen werden soll, sind auch unbegrenzt viele Mehrfachaufnahmen möglich. Natürlich ist auch das Schauen von Ultra-HD-Inhalten möglich, jedoch ohne Bastelarbeiten des Nutzers wie gewohnt beschränkt auf die frei empfangbaren Angebote. Diese zeigen sich aber in brillanter HD-Bildqualität. Hybridinhalte lassen sich via HbbTV nutzen. Im Test stellen wir keine Unregelmäßigkeiten bei der HbbTV-Nutzung fest, ganz im Gegenteil, die vorinstallierte HbbTV-Erweiterung brilliert durch Schnelligkeit. Somit können auch die Sendermediatheken schnell und reibungslos genutzt werden und das ganz ohne Einschränkungen bei den Privatsendern.
Alternativsoftware für den Receiver
Linux-Kenner wissen, dass das Original-Betriebssystem eines Receivers zwar dazugehört, allerdings bei den meisten Nutzern schnell einem alternativen Image mit größerem Funktionsumfang weichen muss. Bei Dream ist es etwas anders, denn die beliebte Gemini-Erweiterung, die die Box in viele Richtungen öffnet und eine Menge Plugins verfügbar macht, kann auf dem originalen Image integriert werden. Dazu ist etwas Bastelarbeit nötig.
Wer es einfacher haben will, kann aber auch OpenATV, Newnigma oder andere Images für die DM920 ultra HD im Internet finden, die schnell über das Webinterface oder mittels USB-Stick installiert werden. Die Vorteile des alternativen Betriebssystems liegen auf der Hand. Mit OpenATV ist es unter anderem möglich, weiter Tuner via Sat-IP einzubinden oder auf den HDMI-Eingang zuzugreifen, der in der originalen Dream-Firmware weiterhin nicht anwählbar ist. Mit der 7.1-Version ist die Dreambox ebenfalls sehr gut nutzbar.
Der Empfangs-Test
Der Hersteller Dream bietet eine breite Tunervielfalt. Verschiedene Tuner für die diversen Empfangswege Terrestrik, Satellit und Kabel sind im Handel erhältlich. Bei den Satellitenmodulen sind so Tuner mit FBC-Funktionalität, welche somit bis zu acht Modulatoren beheimaten, Multistream-Tuner und einfache DVB-S2-Module zu finden. Im Kabelbereich sind ebenfalls FBC-Tuner und klassische Twin-Tuner zu finden. Ein Hybrid-Modul, welches alle Empfangswege beherrscht, ergänzt das Portfolio. Im Test wurden sämtliche Module ordnungsgemäß erkannt und verarbeitet. Mittels des FBC-Tuners wird die Dreambox sogar zur Aufnahmezentrale der Oberklasse, denn allein ein FBC-Tuner kann acht Transponder unabhängig empfangen, sofern er richtig angeschlossen wurde.
In der Original-Firmware wird zudem der Blindscan bei allen Tunern unterstützt, wobei Sat-Freaks auf die Modelle mit Sillicon-Chipsatz zurückgreifen sollten, da diese die Signale wesentlich zuverlässiger und genauer aufspüren als beispielsweise der FBC-Tuner. Wer neben Sat-TV auch kabel- oder DVB-T2-Signale empfangen will, hat die Wahl zwischen dem Dual-Twintunermodul Si21692C, mit dem zwei unabhängige Kabel oder DVB-T2 Signale parallel empfangen werden können, oder einem Kombimodul für den Empfang von Sat-, Kabel-, und terrestrischen Signalen zeitgleich.
Die Protokollunterstützung bei den Sat-Tunern gibt keinen Anlass zur Kritik, DiSEqC 1.0, 1.1 und 1.2 sowie USALS und Unicable werden in jedem Image unterstützt und auch das JESS-Protokoll wird von vielen verfügbaren Images gemeistert. Dabei sind sogar die aktuellsten Multischaltermodelle in der Regel eingepflegt, was die Konfiguration deutlich erleichtert.
Bildausgabe der Dreambox DM920 UltraHD
Neben 1080i stehen noch die Modi 1080p und 2160p für die 4K-Ausgabe via HDMI bereit. Natürlich ist auch die nötige HDMI-2.0-Schnittstelle im Gerät verbaut. An unsere Testfernseher übergibt die DM 900 beeindruckende Bilder im 2160p-Modus. Wer noch kein Display mit 4K-Auflösung besitzt sollte allerdings Vorsicht walten lassen, denn bei herkömmlichen Receivern ist bei der Einstellung von 2160p nichts mehr zu sehen.
Dank des großen Displays an der Front der Box kann aber das entsprechende Einstellungsmenü schnell wieder aufgespürt werden und die Einstellung korrigiert werden. Anhand von Testsequenzen können wir beim Testgerät auch im klassischen HDTV-Modus keine Schwächen feststellen. Laufbalken und andere schwierige Inhalte stellt der neue Oberklassereceiver ruckelfrei dar.
Decodierung der Dreambox DM920 UltraHD
Zwei CI-Schnittstellen sowie ein CAS-Kartenleser sorgen bei dem neuen Dreambox-Flaggschiff für die Decodierung von Pay-TV-Inhalten. Natürlich ist es in letzter Zeit etwas schwieriger geworden, mittels dieser Hardware hochwertige Pay-TV-Inhalte zu entschlüsseln, weshalb in alternativen Images für die Box auch die CI-Plus-Unterstützung implementiert ist. Somit kommen technisch versierte Nutzer auch in den Genuss, große Pay-TV-Anbieter mit dem Gerät sichtbar zu machen.
Fazit zum Dreambox DM920 UltraHD-Test
Zweifellos, Oberklasse-Boxen sind rar im Markt, und neben der Dreambox DM 920 sind in dieser Gattung nur noch Modelle von Gigablue und Vu+ im Handel zu finden.
Auch diese haben einige Jahre auf dem Buckel. Unser Test zeigt aber, dass zumindest die Dreambox DM920 noch keinesfalls zu den alten Eisen gehört, sondern technisch voll mit aktuellen Boxen mithalten kann. Schnelle Navigation, hohe Zuverlässigkeit und eine perfekte Ausstattung zeichnen das Gerät aus.
Dreambox DM920 UltraHD im Quick Check
Details
- Hersteller: Dream Property
- Modell: DM920 ultra HD
- Preis (UVP): ab 369 Euro
- Maße (B/H/T): 270 × 60 × 187 mm
- Gewicht: 1,2 kg
- Informationen: www.dreambox.de
Technische Daten
- Architektur MIPS
- CPU BCM7252S
- Prozessorkerne 2
- Taktung 12k DMIPS CPU
- DDR Memory 2 GB
- NAND-Flash 4 GB
Austattung
- Display LCD
- Auflösung 576i, 576p, 720p, 1 080i, 1 080p, 2 160p
- Smartcard Reader/CI
- HD-Plus (CI+)/Sky (CI+)
- Festplatte intern/extern
- PVR/Timeshift/Timeshift Auto
- HbbTV/SmartTV
- Client
Anschlüsse
- 1x HDMI
- 1x Dolby Digital Optisch
- 1x RS-232/SD-Slot/SATA
- 1x LAN/WLAN
- 1x USB Front/Rück
Betrieb
- Speicherplätze unbegrenzt
- EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal
- Bootzeit/Umschaltzeit 18 s/1 s
- Software-Download USB/Netzwerk
- Parallelaufnahme (Anzahl) unbegrenzt
- Bild in Bild (PIP) HD/SD
- Rück-Netzschalter
- Stromverbrauch Betrieb/Stand-by 18 W/0,3 W
Dieser Test erschien in der Ausgabe 08/2022 der DIGITAL FERNSEHEN. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Dreambox DM920 UltraHD-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Text/Bilder: Autor: Ricardo Petzold; Bilder: Bilder: Auerbach Verlag
Hinweis: Bei einigen Verlinkungen handelt es sich um Affiliate-Links. Mit einem Kauf über diesen Link erhält DIGITAL FERNSEHEN eine kleine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.