Dreambox DM 520 im Test: Für den Zweitfernseher

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Dreambox DM 520
©Auerbach Verlag

Wer im Wohnzimmer eine leistungsfähige Enigma-Box nutzt, möchte auch am Zweitfernsehplatz in der Wohnung eigentlich nicht auf Komfort-Funktionen verzichten. Ältere Dreamboxen wie die beliebte 600er-Serie fanden deshalb auch viele Jahre nach Auslaufen noch Platz an dieser Stelle. Doch nun sind diese SD-Receiver nicht mehr nutzbar, um „Das Erste“ zu sehen.

Mehr als acht Jahre haben die ersten verkauften Dreamboxen der 520er-Serie bereits auf dem Buckel. Trotzdem wird der Einstiegs-Receiver der Marke, die inzwischen unter dem Dach von HM-Sat und Satco Europe firmiert, heute noch fast genau so vertrieben wie damals. Einzig das Fernbedienungsmodell wurde in dieser Zeit auf das bekannte neue Dreambox-Modell, das auch beispielsweise den Ultra-HD-Boxen DM900 und Dreambox One beiliegt, gewechselt. Hardware und Speicher blieben hingegen gleich. Dass dies nicht schlimm ist, wird der nachfolgende Test des Gerätes zeigen.

Hardware

Die DM 520 ist in zwei verschiedenen Varianten verfügbar: entweder mit integriertem DVB-S2-Tuner oder einem kombinierten DVB-C/T2-Tuner. Diese Tuner sind fest im Gerät verbaut, sodass ein Wechsel des Empfangsweges nicht möglich ist. Der Kern der DM 520 basiert auf dem BCM 73625 von Broadcom. Der Dual-Core-Prozessor mit einer Taktrate von 750 MHz unterstützt H.265 und ist somit HEVC-fähig. Während dies bei der DVB-S-Variante des Geräts aktuell ein weniger bedeutendes Merkmal darstellt, bietet es beim terrestrischen Empfang wesentliche Vorteile, da die DM 520 somit auch den Empfang von DVB-T2 HD in Deutschland ermöglicht.

Dreambox DM 520, Rückseite
©Auerbach Verlag – Die Ausstattung bietet für alle, die einen Flachbildfersneher haben, der über HDMI angeschlossen wird, beste Voraussetzungen. Analoge Schnittstellen werden allerdings nicht unterstützt

Ein Nachteil ist jedoch das Fehlen eines CI-Slots, wodurch sich die Empfangsmöglichkeiten auf frei empfangbare Sender beschränken. Mit jeweils 512 MB Flash- und RAM-Speicher ist die Dreambox DM 520 zwar nicht überdurchschnittlich ausgestattet, bleibt jedoch auch in der heutigen Zeit für die meisten gängigen Images ausreichend leistungsfähig. Das Gerät wird standardmäßig mit dem Dreambox OS ausgeliefert, alternative Images können jedoch problemlos installiert werden. So läuft die Box beispielsweise auch mit OpenATV sehr gut und kann um zusätzliche Funktionen erweitert werden.

Ausstattung

An der Vorderseite sind ein mehrfarbiges Touch-Panel und ein Kartenschacht zu sehen. Ein Display fehlt. Als Fernbedienung wird die Remote Dream RC10 verwendet. Auf der Rückseite finden sich ein HDMI-Ausgang (1.4), zwei USB-Ports (kein USB 3.0), ein Netzwerkanschluss (10/100 MBit/s) und ein optischer Digitalausgang. Analoge Ausgänge sind nicht vorhanden.

Im Betrieb

Zuerst prüfen wir das Gerät mit dem vorinstallierten Betriebssystem. Der TV-Betrieb beeindruckt durch flüssige Navigation und schnelle Umschaltzeiten von etwa 1,5 Sekunden. Das Booten dauert jedoch rund eine Minute. Die Menü-Führung ist flott und ohne Verzögerungen. Der EPG bietet viele individuelle Einstellungsmöglichkeiten. Der Nutzer kann dabei selbst entscheiden, ob er einen Einzelkanal-EPG, die Multikanal-Vorschau oder sogar einen graphisch aufbereiten Programmführer favorisiert.

Dreambox DM 520, Info-Balken
©Auerbach Verlag – Das Image der Dreambox lässt sich verändern. Wer einen höheren Funktionsumfang wünscht, kann beispielsweise auf OpenATV wechseln

Timer lassen sich direkt aus dem Programmführer programmieren und Mehrfachaufnahmen sind möglich. Für mehr Funktionen kann man Plugins wie Gemini oder alternative Betriebssysteme wie OpenATV nutzen. Wir haben OpenATV 7.4 getestet, da es ständig weiterentwickelt wird und KI-Unterstützung bietet. Alternative Betriebssysteme bieten Vorteile wie das Aufzeichnen auf Netzwerk­speicher oder USB-Medien sowie einfachen Zugang zu Mediatheken.

Tuner

Der fest integrierte Tuner des Modells BCM73625 überzeugt in erster Linie mit sehr soliden Empfangswerten. Mit minus 85 dBm ist er empfangsstark und kann auch für den Sat-Empfang außerhalb der Position Astra 19,2 Grad Ost genutzt werden. Die reichhaltige Protokoll-Unterstützung erlaubt es zudem, die Box an alle erdenklichen Sat-Anlagen anzuschließen. Auch Unicable-Systeme werden nach beiden bekannten Standards unterstützt und problemlos bedient.

Im mehrwöchigen Test an einer Unicable-Anlage konnte die Testredaktion keine Fehler diagnostizieren. Als DXer-Box ist die kleine Dreambox allerdings weniger geeignet, da ihr der Blindscan zur Perfektion fehlt. Mit dem integrierten Tuner sind automatische Suchläufe ebenso wie manuelle Scans bei bekannten Transponderdaten möglich. Allerdings unterstützt die kleine Dreambox keinen Zugriff auf Sat-IP-Router. Alternativ kann ein externer Tuner über Netzwerk verwendet werden.

Dreambox DM 520, Empfangsmenü
©Auerbach Verlag

Bildausgabe

Die Wiedergabe der ausgegebenen Bilder bietet keinen Anlass zur Kritik. Die Ausgabe kann in einer Qualität bis zu 1080p erfolgen, aber auch geringere Auflösungen beherrscht die Einsteigerbox der Marke Dream ohne erkennbare Probleme. Der Nutzer hat im Bildwiedergabe-Menü zudem diverse Konfigurationsmöglichkeiten und kann somit auch die Bildwiederholrate anpassen. Im Praxistest mit verschiedenen Testsequenzen, darunter die aus Nachrichtenprogrammen bekannten Laufbänder, wurden weder bei SD-Senderinhalten der Privatsender noch bei HD-Inhalten der öffentlich-rechtlichen Anstalten Fehler festgestellt.

Fazit zur Dreambox DM 520

Die Dreambox DM 520 bietet eine solide Leistung für den Zweitfernseher. Der Dual-Core-Prozessor BCM 73625 von Broadcom sorgt für eine flüssige Performance und unterstützt sogar H.265. Für den Pay-TV-Empfang fehlt eigentlich der CI-Slot, den die großen Brüder DM900 und DM920 bieten, allerdings wissen Dreambox-Kenner das zu umgehen.

Die Ausstattung ist auch rund acht Jahre nach dem ersten Erscheinen der Box auf dem Markt noch zeitgemäß, wenn auch nicht überragend. Die Bedienung ist intuitiv und flüssig. Wer die Box mit alternativen Images betreibt, kann sie auch als Aufnahme-Zentrale nutzen, und das nicht nur auf USB-Speicher. Insgesamt ist die DM 520 eine gute Wahl für Nutzer, die eine zuverlässige und vielseitige Dreambox für den Zweitfernseher suchen.

Text: Ricardo Petzold / Redaktion: Felix Ritter

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