Mit wenigen Handgriffen erledigt
TV- und Radioprogramme werden nicht nur über Satellit, sondern auch terrestrisch ausgestrahlt. Der Satellit lockt mit einer größeren Programmvielfalt und auch höheren Qualität. Das Stichwort lautet HD, das ja im deutschen digitalen terrestrischen Antennenfernsehen noch nicht angeboten wird. Doch man hat auch bei der Terrestrik die Möglichkeit, Fernsehen und Rundfunk zu empfangen. Zudem bietet sich das Antennenfernsehen als Zweitempfangsweg an.
Doch schließen sich der Satellitenempfang und das Antennenfernsehen gegenseitig aus? Nein! Weder bei Ein- als auch bei Mehrteilnehmeranlagen. Terrestrische und Satelliten-Signale lassen sich leichter zusammenführen, als man meint.
Wozu Terrestrik empfehlenswert?
Keine Frage, die Attraktivität des Sat-Empfangs ist kaum zu toppen. Auch wenn das Astra-Satellitensystem, über das wir unsere deutschsprachigen Programme beziehen, sehr zuverlässig arbeitet, so sind Ausfälle beim Empfang nicht ausgeschlossen, wobei in der Regel den Satelliten selbst keine Schuld trifft. Die Ursache kann in starken Gewittern oder Regenfällen liegen. Können wir einzelne Programmpakete plötzlich nicht mehr sehen, liegt das Unwetter über der Uplinkstation, womit der Satellit eben diese Programme nicht ausstrahlen kann. Fällt der Satellitenempfang komplett aus, trägt das Wetter am Empfangsort schuld.
Üblicherweise sind solche Beeinträchtigungen nach rund einer Stunde wieder vorbei. Im Winter kann der Empfang durch Schnee und Eisregen auch über längere Zeit, nämlich Tage, ausfallen. Besonders, wenn die Schüssel in einer schneereichen Gegend am Dach montiert ist. In solchen Fällen üben zwölf via Antenne empfangene Programme einen weitaus größeren Reiz aus, als 100 deutschsprachige, die man über Satellit jetzt gerade nicht bekommt. Weiter sei auch an Störungen an der eigenen Schüssel erinnert. Etwa, wenn diese im Zuge eines Sturms verdreht wurde. Auch dann hilft DVB-T als überbrückungshilfe.
Arten von Mehrteilnehmeranlagen
Mehrteilnehmeranlagen für Satellitenempfang können auf drei Arten realisiert werden. Die älteste Variante ist jene mit Multischalter. Sie arbeiten nach zwei Systemen. Klassische Multischalter sehen für jeden zu versorgenden Sat-Receiver einen separaten Ausgang vor. Solche Multischalter haben meist vier bis 16 Ausgänge. Diese Multischalter arbeiten nach dem Prinzip der Sternverteilung. Neuere Multischalter arbeiten nach dem Einkabelsystem. Sie haben nur einen einzigen Ausgang. An ihm wird ein Kabelstrang angeschlossen, der mehrere Antennensteckdosen versorgt. Auf diese Weise können pro Strang bis zu acht Sat-Receiver versorgt werden.
Beiden Multischalter-Systeme verfügen zudem neben vier oder acht Sat-Zf-Eingängen einen weiteren, der mit „Terr“ oder ähnlich beschriftet ist. An ihm ist die herkömmliche Fernsehantenne anzuschließen. Damit werden alle terrestrisch empfangenen Signale über alle Ausgänge des Multischalters bereitgestellt. Alles, was es zum Beispiel im Wohnzimmer braucht, ist eine Antennensteckdose, die die Sat-Signale und jene für das Antennenfernsehen und UKW auf drei Buchsen aufteilt. Solche Antennensteckdosen sind bereits seit Jahrzehnten allgemeiner Standard. An ihnen braucht nur noch an der F-Buchse der Sat-Receiver und an der IEC-Buchse die DVB-T-Box oder der Fernseher mit eingebautem DVB-T-Tuner angeschlossen zu werden.
Mehrteilnehmer-LNB
Mehrteilnehmer-LNB erlauben den preiswerten Aufbau kleinerer Mehrteilnehmer-Anlagen von zwei bis acht Teilnehmern. Am meisten verbreitet sind Mehrteilnehmer-LNB, die für jeden zu versorgenden Receiver einen separaten Anschluss an Bord haben. Sie sind auch als Twin-, Quad- oder Octo-LNB für zwei, vier oder acht Teilnehmer bekannt. Sie arbeiten ebenfalls nach dem Prinzip der Sternverteilung. Anders als beim Multischalter fehlt solchen LNB allerdings die Eingangsbuchse für die terrestrische Antenne. Das Antennensignal lässt sich trotzdem in die abgehenden Leitungen einschleifen.
Dafür kommt eine sogenannte Einspeiseweiche zum Einsatz. Sie ist ein kleines Kästchen mit zwei definierten Eingängen und einer Ausgangsbuchse. An den beiden Eingängen sind die vom LNB und der terrestrischen Antenne kommenden Kabel, am Ausgang die zum Receiver führende Leitung anzuschließen. Allerdings wird auch hier eine Antennensteckdose benötigt, die die terrestischen und Satelliten-Signale auftrennt. Bei Einkabel-LNBs, die nur einen Anschluss für mehrere Sat-Receiver besitzen, ist genauso vorzugehen. Es ist lediglich darauf zu achten, dass die terrestrische Einspeisung per Einspeiseweiche an einer beliebigen Stelle des Antennenkabels vor dem ersten Receiver erfolgt.