Made in Hollywood
Kameras für den Dreh, Filme fürs Kino, Fernseher für das Wohnzimmer: Sony ist nicht nur irgendein Hersteller, sondern einer, der alle Bereiche der modernen Unterhaltung mit eigenen Technologien und Produkten abdeckt. HDTV ging in Culver City, Los Angeles auf Spurensuche, um die Geheimnisse Sonys zu entschlüsseln.
In den Sony Pictures Studios werden Traumwelten im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nichts erschaffen, denn die Produktionsstätten sind lediglich riesige, leere Lagerhallen und man mag kaum glauben, dass hier visionäre Blockbuster entstehen. An dieser Stelle leisten die Bühnenbauer und Special-Effects-Experten ganze Arbeit und loten das technisch Machbare regelmäßig aufs Neue aus.
Gleiches gilt für Sonys Produkte: Bei den Filmaufnahmen setzt Sony Pictures derzeit auf die herstellereigene F65-Kamera, die Bilder in 8K mit 8 192 × 3 488 Pixeln aufnimmt; in 4K können sogar 120 Bilder pro Sekunde verewigt werden. Zudem deckt die Kamera alle gängigen Bildseitenverhältnisse von 4:3 bis 21:9 ab. Das Science-Fiction-Epos „After Earth“ (Kinostart am 6. Juni 2013) wurde z. B. komplett in 4K mit Sony-Technik gedreht und bei unserem Besuch herrschte reges Treiben, denn die aufwändige Nachvertonung stand auf dem Ablaufplan.
Alte Filme aufarbeiten
Sony ist in Hollywood in Zusammenarbeit mit der Digital Cinema Initiative (DCI) ein Wegbereiter für den neuen Auflösungsstandard 4K bzw. Ultra HD und das Ziel ist noch lange nicht erreicht. Oftmals ist es noch immer eine Kostenfrage, ob ein Blockbuster in 4K gedreht und produziert wird. So wurde etwa „Oblivion“ von Universal Pictures aus Kostengründen nur in 2K gedreht und wird in Kinos mit einem Ultra-HD-Projektor lediglich auf 4K hochskaliert. Zudem werden laut Insiderinformationen nahezu alle computeranimierten Spezialeffekte in Hollywoodfilmen ausschließlich in 2K gerendert und erst in der Post-Production aufgewertet.
„The Amazing Spider-Man“ aus dem Jahre 2012 wurde aus künstlerischen Gründen sogar noch analog auf 35-mm-Film gedreht und dann digital in 4K abgetastet. Analoge Filmkopien verfügen über ein enormes Auflösungspotenzial und demnach schlummern in den Archiven jede Menge potenzielle Ultra-HD-Perlen. Doch die Restauration der alten Master ist ein teurer und vor allem zeitaufwendiger Prozess. So verbrachten die Profis der Sony Pictures Studios beim Klassiker „Lawrence von Arabien“ rund drei Jahre mit der Aufwertung des Materials; sechs Monate verschlang dabei alleine die Digitalisierung des Films. Die Kosten belaufen sich für einen derartigen Prozess nach Sonys Angaben auf 100 000 bis 300 000 US-Dollar.
Ultra HD kommt
Schaut man sich die diesjährige Oscarverleihung an, wurden in der Kategorie „Bestes Bild“ lediglich vier von neun Filmen in 4K gedreht. Die Medienlandschaft in Nordamerika scheint den Umstieg von HD auf Ultra HD aber schneller, als die Umrüstung von SD ins hochauflösende Zeitalter zu vollziehen. So werden in den USA bereits viele Sendungen in 4K produziert und vor allem im Sportbereich bringen die ultra-hochauflösenden Bilder einen echten Vorteil:
Spielzüge lassen sich aufgrund der immensen Auflösung besser beurteilen und Fehlentscheidungen vorbeugen, da einzelne Bildausschnitte vergrößert werden können und die Details dennoch erkennbar bleiben. In Nordamerika sind aktuell rund 40 Prozent der Lichtspielhäuser mit einem digitalen 4K-Projektor von Sony ausgestattet. Auch hierzulande muss man nicht mehr auf ultrahochauflösende Blockbuster verzichten, so verfügen z. B. Säle der Cinemaxx-Kette über den 4K-Bildwerfer von Sony.