Zeit für Gefühle, Teil 3
Henry & Julie
Malcolm Venville liefert in seiner Krimikomödie „Henry & Julie“ eine sehr spezielle Story, an deren Ende sich der Protagonist für oder gegen seine Liebe zu entscheiden hat. Das Leben hat Henry Torne (Keanu Reeves) übel mitgespielt: Für einen Banküberfall, an dem er überhaupt nicht beteiligt war, saß er drei lange Jahre hinter Gittern. Wieder auf freiem Fuß, reißen die Hiobsbotschaften nicht ab – sein Job ist natürlich weg, ebenso wie seine Frau und das gemeinsame Haus.
Seine untadelige Lebensführung hat ihm nichts als Nachteile eingebracht, weshalb er nun alles auf eine Karte setzt und ebenjene Bank, die er angeblich überfallen haben soll, tatsächlich um Millionen von Dollar erleichtern will. Bei seinem ausgefuchsten Plan helfen ihm Max, ein alter Kumpel aus Gefängniszeiten (gespielt von James Caan), sowie Julie, die resolute Hauptdarstellerin einer kleinen Theaterproduktion (Vera Farmiga). Denn wie es der Zufall so will, führt ein alter, stillgelegter Versorgungstunnel aus dem benachbarten Schauspielhaus exakt unter den Tresorraum der Bank.
Liebenswert
Die Grundrichtung des Films dürfte also klar sein: Gute Unterhaltung mit einer kräftigen Prise Romantik (Henry und Julie finden selbstredend bald Gefallen aneinander) und einer ordentlichen Portion Spannung (der Bankraub wird schön ausführlich und ziemlich intelligent inszeniert) machen diesen Mix aus Romantikkomödie und klassischem Heist-Movie zu einem harmlosen, aber durchaus sehenswerten Filmspaß.
Den Darstellern merkt man ihre Routine an, Charaktere und ihre Entwicklung glaubhaft zu verkörpern, sodass einen das Ende natürlich nicht wirklich überrascht. Zum guten Gesamteindruck trägt auch das Bild bei, das sich in keinem der Testkriterien größere Blößen gibt. Ganz gleich, ob Schwarzwert, Kontrastumfang, Schärfeeindruck oder Detailfülle: Die Werte sind allesamt solide und sorgen im Zusammenspiel für eine angenehme und hochwertige Optik. Einzig der Kontrast schwächelt ab und an, was dem Bild zuweilen eine etwas trübe Stimmung verleiht. Die akustische Komponente kommt leider etwas zu bieder und vorsichtig daher, konzentriert sich voll und ganz auf die Dialoge und vernachlässigt darüber die Raumklangoptionen fast völlig. Dass man zudem außer dem Trailer keinerlei Extras bekommt, ist unverständlich und sehr schade.
Nachschlag
Eines ist klar: Wer will, kann Filmen eines jeden Genres eine romantische Note abgewinnen, mal etwas platter, um sich tief in die Gefühle und sein Taschentuch fallen zu lassen, mal etwas hintergründiger, ausreichend für ein kleines Schmunzeln, das von Herzen kommt. Wer noch Anregungen für einen entsprechenden Filmabend braucht, findet in der untenstehenden Übersicht die eine oder andere interessante Bluray-Neuerscheinung. Oder er stöbert einfach durch unsere Blu-ray-Datenbank. Viel Spaß dabei!
Für den romantischen Filmabend:
La Boum – Die Fete
L‘ Auberge Espagnole
Paris Je T’Aime
Midnight In Paris
Blue Valentine
Broken Flowers
Der Trailer zum Film:
(Uwe Funk, Tiemo Weisenseel)