Zeit für Gefühle

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Zeit für Gefühle, Teil 2

HappyThankYouMorePlease

Auch Josh Radnor, den viele sicher aus „How I Met Your Mother“ kennen, hat mit seinem Erstlingswerk „HappyThankYouMorePlease“ das Rad nicht neu erfunden. Dennoch kommt diese eher kleinere Produktion schon mit erheblich mehr Frische daher. Buchautor Sam Wexler (Josh Radnor) bekommt gerade wenig auf die Rolle, er wird seine Manuskripte nicht los, mit seinen Beziehungen ist es umgekehrt.
 
 
Als er in der U-Bahn zufällig das Pflegekind Rasheen (Michael Algieri) aufgabelt und der schönen Mississippi (Kate Mara) über den Weg läuft, kommt sein Leben wieder in Bewegung. In Bewegung ist auch einiges bei seinen weiblichen Freunden Annie (Malin Akerman) und Mary (Zoe Kazan). Während Erstere, gehandicapt durch eine dauernde Krankheit, erst den Mut finden muss, sich auf eine Beziehung einzulassen, muss die Zweite fürchten, ihre Beziehung durch die Umzugsambitionen ihres Freundes zu verlieren.

Selbstvertrauen

Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller Josh Radnor sorgt für einen Filmhelden, der sehr sympathisch und glaubwürdig daherkommt: immer ein wenig ratlos und unausgeschlafen wirkend – aber ehrlich bemüht, sich letztendlich am eigenen Schopfe aus dem Motivationstief zu ziehen, in dem er steckt. Dass er das Pflegekind spontan bei sich aufnimmt, ist dramaturgisch gesehen ein geschickt gewählter Wendepunkt in seinem Leben.
 
 
Einerseits ist selbst das ein Zeichen für seine Unentschlossenheit, andererseits fordert ihn genau dieser Schritt zu Entscheidungen heraus, die nicht zuletzt die neugewonnene neugewonnene Beziehung zu Mississippi retten. Wie auch in den quasi parallel ablaufenden Geschichten um Annie und Mary geht es unterm Strich darum, an sich zu glauben, daran zu glauben, dass man es wert ist, geliebt zu werden. Allerdings verzichtet der Film auf allzu großes Pathos. Im Gegenteil, manche Dialoge klingen eher hölzern und unbeholfen, auch wenn es der Wirkung des Films letztendlich nicht schadet. Außerdem spricht die glaubwürdig dargestellte Entwicklung der Charaktere ohnehin schon für sich und macht übertriebenes Moralisieren glücklicherweise überflüssig.

Romantische Grundstimmung

Im Vergleich zu „Fremd Fischen“ spielt sich das Ganze auch nicht unbedingt im Jetset ab, was die leicht melancholische Note noch verstärkt, ohne die positive und durchaus romantische Grundstimmung der Geschichte infrage zu stellen. Eine Grundstimmung, die im Übrigen vom überaus passenden Soundtrack des Films unterstützt wird. Allerdings ist der Soundtrack auch schon das Beste am Ton. Dem Genre und wohl auch dem Budget angemessen, wird man hier hauptsächlich von vorn beschallt.
 
 
Soundeffekte kommen kaum vor, Stereolautsprecher reichen fast aus. Leider ist auch die Synchronisation nicht völlig überzeugend gelungen, was die generellen Dialogschwächen vor allem im ersten Teil des Films noch etwas in den Vordergrund rückt. Das Bild ist durchaus solide, die Schärfen stimmen, Kontrast, Schwarzwert und Farbe ebenso – auch wenn hier, nicht unerwartet, keine Referenzwerte erreicht werden. Etwas unerwartet ist dagegen die sehr spartanische Ausstattung der Blu-ray mit Extras. Außer ein paar Bildern und Trailern ist da nichts – obwohl man gerade bei diesem Film geneigt ist zu sagen: Danke! Bitte mehr davon!

Der Trailer zum Film:

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