Zeit für Gefühle

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Fremdfischen

Lange Zeit galt die Blu-ray als Medium für Heimkinofreaks und Cineasten. Vor allem bombastische Actionfilme waren die ersten blauen Scheiben in den Filmregalen. Inzwischen setzt sich die Blu-ray auch in den eher „weicheren“ Genres durch – scharfe Bilder für zärtliche Momente…

Wenn der Regisseur einer Hollywood-Romanze von seinem Film behauptet, er habe ganz neue Ideen aufgegriffen, habe dem uralten Thema neue Seiten abgewonnen, dann darf man zu Recht aufhorchen. Allerdings sollte man dann auch genauer hinschauen – was wir im Falle von „Fremd Fischen“ des Regisseurs Luke Greenfield auch getan haben. Aber schon die Story ist so neu nicht: Schüchterne junge Frau (Ginnifer Goodwin als Rachel) verliert heimliche Liebe (Colin Egglesfield als Dex) an beste Freundin (Kate Hudson als Darcy) und erfährt Jahre später, kurz vor der Hochzeit der beiden, dass der junge Mann damals eigentlich auch in sie verliebt war.
 
 
Dumm gelaufen, wenn da nicht die Hollywood-Drehbuchschreiber und -Regisseure wären, die dem Ganzen dann doch noch ein glückliches Ende verschaffen. Natürlich erst nach den üblichen Hindernissen, die laut Dramaturgielehrbuch noch eingefügt werden müssen, um zumindest die übliche Spielfilmlänge zu erreichen.

Fremdschämen

Dramaturgisch bleiben die Charaktere eher schwach. Die eigentliche Sympathieträgerin Rachel wird vom Drehbuch gezwungen, gleich doppelt an ihrem eigenen Image zu kratzen: Zum einen ist es die Unentschlossenheit, mit der sie sich und die Zuschauer den ganzen Film über quälen muss. Zum anderen stellt sich immer öfter die Frage, was für eine Art Freundschaft sie eigentlich mit der eher egoistischen und zickigen Darcy verbindet.
 
 
Die entsprechende Ratlosigkeit beim Zuschauer wird noch dadurch gesteigert, dass man sich fragt, was um alles in der Welt die beiden Frauen eigentlich an Dex finden, außer, dass er aussieht wie Tom Cruise und dass er reiche Eltern hat. Sicher, das Spiel von Kate Hudson ist nett anzuschauen und auch John Krasinski als Rachels Freund Ethan bringt eine sehr persönliche Note in die Szenerie. Aber all das reicht eben nicht, um hier tatsächlich etwas Neues oder gar dramaturgische Tiefe zu entdecken. Trotzdem kann man dem Film ein gewisses romantisches Flair nicht absprechen.

Technisch gesehen

Er hat durchaus seine zärtlichen und bewegenden Momente, und während derkritische Cineast kopfschüttelnd auf dem Sofa sitzen mag, ertönt nebenihm vielleicht das eine oder andere geseufzte „Hach!“. Genau das hatRegisseur Luke Greenfield eben durchaus gut hinbekommen. Übrigens: Auch technisch ist der Film keine Offenbarung. Auf das Genre bezogen erreichen Bild und Ton jedoch durchaus solide Werte. Wie für die romantischen Hollywood-Komödien typisch, erreicht die Bildschärfe zumindest die Standardwerte, die Farben sind zumeist gesättigt, die Sets auch in Nachteinstellungen gut ausgeleuchtet.
 
 
Der Sound ist gut abgemischt, aber auch hier darf man keine Referenz erwarten. Alles klingt sehr frontlastig, Signalortung ist kaum möglich, aber auch nicht direkt nötig. Immerhin spendiert Universal der Scheibe einige Extras: etwa 50 Minuten an Featurettes, Interviews, ein Gag-Reel und ein kurzes Making-of.

Trailer zum Film:

Der Trailer zum Film:

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