Zattoo: Fernsehen im Internet, Teil 2
Mobil mit Zattoo unterwegs?
Zattoo-Fernsehen macht Spaß
Denn vor allem die HD-Sender können auf mobilen Endgeräten mit dem Apple-Betriebssystem iOS überzeugen. Android-Hardware hingegen konnte beim Test in puncto Bildqualität nicht so überzeugen. Wer sich vor dem Abschluss eines kostenpflichtigen Abonnements erst ein Bild machen möchte, kann dies auf arte HD tun. Dies ist nämlich der einzige TV-Sender, der auch im kostenlosen Basis-Paket enthalten ist. Die Wiedergabe läuft flüssig und im Testbetrieb traten bei uns keinerlei Probleme oder Abbrüche auf.
Allerdings konnten wir wie bereits erwähnt deutliche Unterschiede zwischen PC, iOS und Android sowohl in der Bedienung als auch der Wiedergabequalität feststellen. Am umfangreichsten sind die Funktionen am Computer. Hier gibt es neben dem eigentlichen Live-Streaming auch eine ausführliche EPG-Senderübersicht, die sowohl über das aktuelle Programm als auch die künftigen Sendungen informiert. Erfreulicherweise können Nutzer von Apple-Hardware auch Timeshift nutzen. Praktisch keine Komfortfunktionen bietet Zattoo auf Android-Smartphones und -Tablets, denn hier ist nicht mehr als das reine Streaming der Fernsehsender möglich – EPG oder Timeshift sucht man vergebens.
Während das noch zu verschmerzen ist, wird es beim Thema Bildqualität allerdings wirklich unschön. Selbst auf kleinen Android- Smartphones stört hier die Qualität. Auf größeren Tablets macht dann Fernsehen keinen Spaß mehr. Im direkten Vergleich selbst zum iPad ist der Unterschied mehr als deutlich. Fairerweise muss hierzu aber gesagt werden, dass sich Zattoo bei Android eigenen Angaben zufolge noch immer im Betastadium befindet. Gut möglich, dass hier in zukünftigen Versionen noch einiges passieren wird.
Nicht wirklich mobil
Normalerweise erwartet man ja von einem Dienst wie Zattoo, dass der Zugriff auch unterwegs möglich ist, solange eine Datenverbindung ins Internet besteht. Zattoo kann jedoch lediglich am heimischen PC oder über eine WLAN-Verbindung genutzt werden. Der Versuch, Fernsehprogramme auch unterwegs zu streamen, scheitert hingegen mit einem Hinweis von Zattoo, dass die Wiedergabe nur über WLAN möglich ist. Der Grund sind rechtliche Probleme, da für die Ausstrahlung via UMTS oder LTE andere Verträge erforderlich sind. Auf Nachfrage bestätigte uns der Anbieter diese Problematik in Deutschland, man sei jedoch in Verhandlungen. Man kann sich aber auch heute schon mit einem Trick behelfen. Wie es in Verbindung mit einem zweiten Smartphone klappt, lesen Sie im folgenden Abschnitt.
Zattoo mobil nutzen
Normalerweise ist Zattoo zur Nutzung über UMTS oder LTE in Deutschland gesperrt. Mit einem kleinen Trick ist allerdings diese Sperre relativ einfach zu umgehen. Sie benötigen zusätzlich zum Abspielgerät ein weiteres Smartphone oder ein Tablet mit Zugang zum Internet über UMTS oder LTE. Richten Sie dieses Gerät als Wi- Fi-Hotspot ein. Möglich ist dies in aller Regel über die Einstellungen des Gerätes. Bei Android beispielsweise über „Einstellungen/Drahtlos&Netzwerke/Mehr/Wi-Fi direkt“. Haben Sie den Hotspot aktiviert, scannen Sie mit dem zweiten Gerät das WLAN und binden den gerade eingerichteten Hotspot ein. Nach Eingabe des vorher eingerichteten Passwortes haben Sie Zugriff auf das Internet über WLAN. Das Smartphone wählt sich also ins Netz ein und stellt den Zugang über die Drahtlosverbindung her.
Wenn Sie nun Zattoo starten, bekommen Sie keine Fehlermeldung mehr, sondern können mobiles TV-Streaming ohne Einschränkungen nutzen. Wichtig hierbei: Sie sollten zum einen über eine Datenflatrate verfügen, da sich die Kosten für die Nutzung ansonsten schnell aufschaukeln und die Monatsrechnung unangenehm überraschen könnte. Außerdem müssen Sie vorher im Kleingedruckten Ihres Anbieters nachschauen, ob sogenanntes „Tethering“ erlaubt ist. Darunter versteht man die Nutzung des Datentarifes außerhalb des Smartphones über einen Hotspot beispielsweise mit einem Notebook oder PC. Nur wenn dies laut AGB nicht ausgeschlossen ist, ist die hier beschriebene Nutzung erlaubt.
Zattoo-Screenshots
(Mike Bauerfeind)