XXL-Fernseher oder Projektor?, Teil 2
Bildqualität und die richtige Leinwand
Brillante Bilder?
Die Aufhellung der Leinwandfläche ist die größte Krux im heimischen Wohnzimmer und vor allem tagsüber ist kaum an eine kontraststarke Projektion zu denken. In einem abgedunkelten Raum erstrahlt ein farbkalibrierter Projektor im hohen Lampenmodus zwar deutlich heller als ein 65-Zoll-Plasmafernseher, ist aber Umgebungslicht nicht vermeidbar, wendet sich das Blatt und der Fernseher spielt dank Kontrastfilterscheibe seinen Trumpf aus. Das auf die Leinwand projizierte Bild bleicht durch das einfallende Licht dagegen stark aus. LED-LCDs punkten noch augenscheinlicher in hellen Umgebungen, denn diese verfügen über deutlich mehr Leuchtreserven.
In einem Raum mit diffusen Lichtverhältnissen erhalten Sie mit einem Plasmafernseher den besten Schwarzwert, wenngleich die Projektion auf eine dunkelgraue Leinwand unter diesen Lichtverhältnissen einen Kontrasteindruck gleich dem eines LED-LCDs mit IPS-Panel an den Tag legt. Was auf den ersten Blick verschwindend gering anmutet, relativiert sich im direkten Vergleich mit einem Kinosaal, in dem die Bilder analog projiziert werden, denn hier sind ähnliche Werte die Regel. Natürlich spielt auch die Projektionstechnik im heimischen Wohnzimmer eine große Rolle und bestimmt das Kontrastverhältnis maßgeblich. So schlägt etwa ein Projektor von JVC auf D-ILA-Basis aufgrund des sehr guten Schwarzwertes einen LED-LCD unter diesen Lichtverhältnissen um Längen. Zudem bleiben Sie von einer fleckigen Ausleuchtung verschont, die bei Edge-LED-LCDs technisch bedingt kaum vermeidbar ist.
Die richtige Leinwand wählen
Mit der Wahl des Stoffes für die Projektionsfläche nehmen Sie unmittelbaren Einfluss auf die Schwarzdarstellung und das Kontrastspektrum. Des Weiteren kann die Materialwahl auch eine Projektion bei Umgebungslicht begünstigen. Für den ambitionierten Heimkinofan empfiehlt HD+TV Leinwandstoffe von Stewart Filmscreen. Diese präsentieren sich qualitativ ungemein hochwertig und können zentimetergenau angefertigt werden.
Im 3D-Betrieb verschärft sich die Stoffwahl nochmals: Legen Sie sich einen Projektor zu, der die beiden für den 3D-Eindruck nötigen Bilder über aktive Shutter-Brillen trennt, müssen Sie sich keine weiteren Gedanken bei der Wahl des Leinwandstoffes machen. Entscheiden Sie sich hingegen für ein Gerät mit Polfilterbrillen, benötigen Sie aufgrund des Reflexionsverhaltens zwingend eine geeignete silberbeschichtete Leinwand. Die Heimkinoprojektion hat schlussendlich noch den Vorteil, dass Sie die Leinwand im 4:3-, 16:9- oder 21:9-Format anfertigen lassen können. Dies ist bei einem Flachbildfernseher natürlich nicht möglich.
Leinwandstoffe für alle Lichtverhältnisse
In der Praxis wird zwischen grauen und weißen Leinwandtüchern unterschieden. Erstere bieten ein besseres Kontrastverhältnis bei Restlicht im Raum, da die graue Fläche das Licht des Projektors stärker als das Umgebungslicht reflektiert.
Bei einem hohen Gainwert, etwa 2,5, ist jedoch der Betrachtungswinkel eingeschränkt und die optimale Bildqualität ist nur bei einer mittigen Positionierung vor der Leinwand gegeben.
Weiße Tücher reflektieren das einfallende Licht wiederum diffuser und offerieren infolgedessen einen größeren Betrachtungsbereich. Das Kontrastverhältnis fällt jedoch spürbar geringer aus.