WLAN, Powerline oder ganz was anderes?

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WLAN, Powerline oder ganz was anderes?, Teil 2

Möglichkeiten und Gefahren

Unsichere Netze?

Zum anderen will kein Hersteller Schadenersatzansprüche der TV-Sender provozieren, indem er deren Signal ohne vorherige Erlaubnis durch seine netzwerkfähigen Geräte weiterleitet. Andererseits fürchten die TV-Veranstalter, dass ihre Inhalte im Internet landen und dort illegal bezogen werden. Pay-TV-Anbieter führen das Card-Sharing übers Internet als Beweis dafür an, wie unsicher die Verteilung von Rundfunkinhalten über Heimnetzwerke ist.
 
Dabei sind sichere, verschlüsselte Netzwerke längst verfügbar. Das DVB-Konsortium hat hierfür den CPCM-Standard entwickelt (Content Protection & Copy Management), der in der zweiten Version des Common Interface zum Einsatz kommen sollte. Auch CI Plus besitzt entsprechende Schutzmaßnahmen für Rundfunkinhalte, die im DIGITAL INSIDER bereits erörtert wurden.
 
Über HDMI sorgt HDCP dafür, dass nur berechtigte Inhalte übertragen werden. Einziges Problem: Für die Vernetzung von Rundfunkinhalten müssen sich die Fernsehanbieter auf ein System einigen.

Viele Möglichkeiten

Bisher werden dem Verbraucher verschiedene Möglichkeiten angeboten. Devolo nutzt beispielsweise mit D-Lan TV die Stromleitung zur Verteilung von Fernsehinhalten über ein Heimnetzwerk. Apple setzt auf das hauseigene Bonjour.
 
Ihnen gemeinsam ist, dass sie nicht mit UPnP-Geräten kommunizieren können. Open-Source-Lösungen wie die Dreambox oder LinVDR sind wiederum nur mit technischem Know-how zu bedienen und in Sachen Heimvernetzung nichts für einen breiten Massenmarkt.
 
Dass jedoch nur netzwerkfähige Set- Top-Boxen oder Fernseher einen solchen Massenmarkt herbeiführen können, hat inzwischen auch die DLNA festgestellt, die anfangs stark auf Bilder, Videos und Musik konzentriert war. Zusammen mit dem DVB-Konsortium entwickelt man in der Task Force „Home Networking“ technische Spezifikationen auf UPnP-Basis, die neben Radio und Fernsehen auch die Verbreitung von Zusatzdiensten wie Teletext und EPG im heimischen Netz ermöglichen sollen.

Wimac@Home

Etwas weiter scheinen die Mitglieder des Projekts „Wimac@Home“ des Bundeswirtschaftsministeriums zu sein. Hier haben Loewe, Nagravision, Fraunhofer IIS sowie das Institut für Rundfunktechnik (IRT) und Weinzierl Engineering einen IDTV entwickelt, der einerseits als Medienarchiv fungiert, andererseits Free- und Pay-TV-Inhalte in einem Heimnetzwerk zur Verfügung stellt.
 
Ziel des Projekts ist es, dass jedes Gerät in einem Netz genutzt werden kann, ganz gleich, ob es über WLAN, Ethernet, Powerline oder sonst ein System eingebunden wird. Dieser Ansatz scheint vielversprechend zu sein.
 
Klar ist, dass sich der Verbraucher nicht für Standards und technische Feinheiten interessiert. Anschließen und loslegen ist das Motto. Nur so wird die Heimvernetzung auch zum Umsatzsegen für die Unterhaltungselektronik.
(Marc Hankmann)

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