Winterfilme, Teil 3
Wunder einer Weihnachtsnacht
Wunder einer Weihnachtsnacht
Auch beim Wiesbadener Publisher KSM steht das Programm derzeit ganz im Zeichen des nahenden Weihnachtsfestes. Dabei rollen die insgesamt vier Titel das Thema von ganz unterschiedlichen Seiten auf. So präsentiert sich „Der Weihnachtswunsch“ als klassische „Was wäre, wenn“-Geschichte, in der sich eine vom Alltag überforderte Mutter fragt, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie dem Ruf der Karriere und nicht dem Pfad der Liebe gefolgt wäre.
Dass das Ergebnis nicht annähernd ihren Erwartungen entspricht und man tatsächlich extrem vorsichtig sein sollte mit dem, was man sich wünscht, versteht sich hier natürlich von selbst. „Eine Vorweihnachtsgeschichte“ setzt eher auf die humorigen Seiten von Heiligabend, denn hier vertut sich der Weihnachtsmann doch glatt im Datum, will die Millionen Geschenke schon einen Tag zu früh verteilen und stürzt zu allem Überfluss auch noch mitsamt Schlitten und Rentieren direkt im Vorgarten der Familie Fox ab. Um Weihnachten noch zu retten, müssen alle kräftig mit anpacken und ihren Egoismus und nichtige kleine Eitelkeiten endlich einmal beiseiteschieben.
Wunder einer Weihnachtsnacht
Einen eher besinnlichen und versöhnlichen Ton schlägt „Das Weihnachtshaus“ mit „Gilmore Girls“- und „Supranatural“-Star Jared Padalecki in der Hauptrolle an. In den späten 1970er Jahren kommt er in dieser nostalgischen Weihnachtsgeschichte für das Fest der Liebe vom College heim, doch zu Hause liegt so einiges im Argen. Wie er die finanzielle Not seiner Eltern, die künstlerische Krise eines Freundes und einen ersten großen Auftrag als angehender Künstler unter einen Hut bekommt, ist sympathisches Gefühlskino mit einem angenehmen Schuss Sentimentalität.
Der wohl schönste der vier Filme ist die Romanumsetzung „Wunder einer Weihnachtsnacht“. Der Gewinner des Filmfestivals „Gloria“ in Utah wird empfohlen vom deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum und bietet eine ruhig erzählte, sehr warme und menschliche Geschichte mit einem Hauch Weihnachtszauber: Der mürrische und vom Leben enttäuschte Schreiner Jonathan Toomey (Tom Berenger) hat den Auftrag, eine kunstvolle Holzkrippe zu schaffen. Sie soll ein Weihnachtsgeschenk werden für den kleinen Thomas (Luke Ward-Wilkinson), der die aufwendigen Holzschnitzereien mit seinem verstorbenen Vater in Verbindung bringt.
Bei der gemeinsamen Arbeit kommen sich die beiden ganz unterschiedlichen Charaktere langsam näher – beide verbinden schmerzhafte Erinnerungen mit dem bevorstehenden Weihnachtsfest und können sich womöglich gegenseitig helfen, die Wunden der Vergangenheit zu heilen. Das Ganze ist so erfreulich unaufgeregt inszeniert, so zurückhaltend und doch überzeugend gespielt, dass man sich mühelos in der wirklich sympathischen Geschichte verlieren kann.
Der Trailer zum Film: