Wie gut klingen TV-Lautsprecher?

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Sonys KD-65X9005B im Soundcheck

In unserer letzten Ausgabe gewann Sonys 65-Zoll-UHD-Fernseher KD-65X9005B den Bildtest, nun musste er sich in unserem Audiotestlabor beweisen. Können die integrierten Lautsprecher tatsächlich externe Soundsysteme ersetzen?

Sony nimmt das Thema Klangqualität bei den hauseigenen TV-Geräten ernst und bestückt den KD-65X9005B mit vergleichsweise üppigen Hoch-, Mittel- und Tieftontreibern. Somit werden einzelne Frequenzbereiche gezielt angesprochen und der TV ermöglicht eine präzise Wiedergabe.

Dank großzügiger Audioplatine samt gestiegener Kondensatorenkapazität werden hohe und tiefe Frequenzen deutlich sauberer als mit herkömmlichen Flachbildfernsehern wiedergegeben. Selbst der Signalweg der Tonverarbeitung erfuhr eine Generalüberholung, sodass nun auch Mehrkanalquellen fehlerfrei verarbeitet werden, bevor die Ausgabe über die Stereolautsprecher erfolgt. Gebaut wurde der Fernseher in einem relativ neuartigen Wedge-Design, das heißt, er ist oben schmal und wird nach unten breiter. Somit schafft Sony Volumen für den Klang, der bei anderen Fernsehern schlichtweg fehlt.
 
Die Basstreiber haben den meisten Platz, was einen stärkeren Membranhub ermöglicht, sodass viel Luft in Schwingung versetzt werden kann. Auf der Rückseite finden sich ebenfalls im unteren Bereich die Bassreflex-Öffnungen. So werden auch Frequenzen bis unter die 100-Hertz-Grenze verhältnismäßig sauber abgebildet. Wer ungern auf Tiefgang in den Sub-Bereich verzichtet, kann das System mit einem optional angebotenen Subwoofer nachrüsten. Dieser verbindet sich drahtlos mit dem TV-Gerät.

Für Filmton gemacht

Im Klang gibt sich der KD-65X9005B, wenig überraschend, keine Blöße. Zwar kann er einem ausgewachsenen Hi-Fi- Set nicht das Wasser reichen, jedoch kommt er durchaus an die Qualität einer guten Soundbar heran. Durch sauber abgestimmte Frequenzweichen wirkt der Sound ausgewogen und verfügt über keine nennenswerten Einbrüche im Spektrum. Der Subwoofer fügt sich hier nahtlos ein und rundet das gesamte Klangbild ab. Gut beraten ist man hier mit einer übernahmefrequenz ab ungefähr 100 Hertz. Zwar können diese Frequenzen auch noch von den Tieftontreibern des Fernsehers übernommen werden, allerdings fehlt diesen je nach Aufstellung ein wenig Druck. Das Stereopanorama zeichnet sich dank der Breite des Geräts von 1,70 Metern und der Anordnung der Treiber an dessen Außenseiten überdurchschnittlich weit – hier kann der KD-65X9005B gegenüber den meisten Soundbars Pluspunkte sammeln. Instrumente und Soundeffekte sind durch die luftigen und klaren Hochtöner durchaus präzise lokalisierbar.
 
Diverse Presets und zahlreiche manuelle Einstellungen ermöglichen die Abstimmung des Fernsehtons auf verschiedene Szenerien. Ein Kinomodus hebt Höhen und Tiefen an und schaltet automatisch einen Raumklangmodus zu, dessen Anteil in mehreren Stufen erhöht oder abgesenkt werden kann. Letzterer erzeugt jedoch, abhängig vom Hörraum, eine überdeutliche Phasigkeit, was mitunter sehr unangenehm ins Gewicht fällt. Der Musik-Modus hingegen lässt den Klang deutlich ausgewogener erscheinen, kitzelt die Höhen in den Zischlauten und erhöht so die Brillanz. Dies macht auch die Wiedergabe von Musik-CDs oder Mitschnitten von Livekonzerten zu einem angenehmen Erlebnis. Im normalen TV-Betrieb sind die Regler zur Hervorhebung von Sprache und Einschränkung des Dynamikumfangs hilfreich, wenn auch zu später Stunde ein Film bestaunt werden möchte. Kurzum: Sowohl bei Musik als auch bei Filmen liefert Sonys KD-65X9005B ein weit überdurchschnittliches Niveau und Sony gelingt es, Bild und Ton tatsächlich als Einheit zu präsentieren.

Druckvoll musikalisch

Angesichts des vergleichsweise fairen Preises des UHD-Fernsehers überrascht es umso mehr, dass Sonys KD-65X9005B auch im Tonbereich punkten kann. Die gut sichtbaren Lautsprecher sind zwar ein Designstatement, das polarisiert, doch die Physik lässt sich in diesem Fall nun einmal nicht überlisten. Mit vergleichsweise aufwändigen Lautsprecherchassis, großem Gehäusevolumen und potenter Signalverarbeitung ermöglicht Sony einen Klang, der nicht mehr viele Wünsche offenlässt.

(Christian Trozinski, Tobias Häußler)

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