Guter Klang im ganzen Haus
Im Audiobereich ist Multiroom momentan ein ganz heißer Trend. Wir wollen den Trend einmal beleuchten. Was bringt Multiroom? Wie funktioniert Multiroom? Und, nicht ganz unrelevant: Wie viel kostet mich das am Ende?
Da liegt man gemütlich auf der Couch, in der Stereoanlage läuft das heiß erwartete Comeback-Album der britischen Lieblingsband, endlich kann man sich mal wieder fallen lassen – und dann ruft die Natur. Da helfen nur die Pause-Taste, zu hohe Lautstärke oder die beste Stelle verpassen. Ideal ist keine der Optionen. Doch seit einer Weile gibt es auch eine vierte Option, und zwar einfach weiterhören, mit den Lautsprechern im Flur und im Badezimmer.
Alter Hut
Multiroom-Systeme liegen mächtig im Trend, selbst eher fachfremde große Tageszeitungen bauen mittlerweile Specials über die Technologie ein. Dabei hat die Idee schon einen weiten Weg hinter sich. Sonos brachte bereits zu Beginn des 21. Jahrhunderts erste Multiroom-Lautsprecher auf den Markt und ist bis heute mit seiner Heos-Reihe eine der ersten Adressen, wenn es um das Thema geht.
Heutzutage reicht es aber nicht mehr, die Musik aus dem Wohnzimmer per zusätzlicher Box auch in die Küche zu bringen. WLAN ist Standard, Bluetooth hat sich ebenfalls durchgesetzt, AV-Receiver können mehrere Klangzonen im Haus bespielen. Hersteller bringen längst spezialisierte Gerätereihen auf den Markt, die für sich als Lautsprecher oder Soundbars funktionieren, im Verbund aber klanglich das gesamte Haus vernetzen.
Freilich auch abgestimmt auf verschiedene Geschmäcker: Das Multiroom-System von heute verteilt nicht nur den Klang der Stereoanlage in die übrigen Zimmer, sondern bei Bedarf auch unterschiedliche Playlists in unterschiedliche Räume – so einfach war es noch nie, eine Party abwechslungsreich zu beschallen.
Kinderleicht
Kernelemente von Multiroom-Systemen sind Vielseitigkeit und einfache Bedienung. Viele Soundbars, wie etwa die in dieser Ausgabe getestete SC-ALL70T von Panasonic, setzen auf reduzierte Bedienungsmöglichkeiten, sind dadurch aber schauen. Ähnlich verhält es sich, wenn man die Soundbar um weitere Lautsprecher erweitert.
Grundsätzlich reicht es aus, die verschiedenen Lausprecher via Bluetooth zu koppeln oder sie ins heimische WLAN-Netz zu integrieren. Als Datenträger fungiert in der Regel eine normale Netzwerkfestplatte oder gleich Streamingdienste wie Spotify oder Deezer. Wer möchte, kann auch einfach das Signal der Soundbar am TV zu einem Lautsprecher in der Küche leiten, um etwa einen Film nicht pausieren zu müssen.
Um den Komfort zu erhöhen und auch die Bedienung unabhängig von der Räumlichkeit zu machen, steuert man das System via App fürs Smartphone. Je nach Applikation lässt sich damit vom Zugriff auf iTunes oder Youtube bis hin zur Ansteuerung der einzelnen Boxen und Einrichten von Klangzonen im Haus alles steuern. Große Vorkenntnisse sind dafür nicht nötig.
Nicht ganz günstig
Multiroom ist allerdings kein ganz günstiges Vergnügen. Das verwundert nicht, denn man braucht freilich erst einmal mehrere Lautsprecher, um wirklich von einem System zu sprechen. Bleiben wir beim Beispiel Panasonic: Für die Grundausstattung des ALL-Systems braucht man die SC-ALL5CD, ein wandmontierbares Micro-Hi-Fi-System (Kostenpunkt: 379 Euro) und mindestens einen weiteren Lautsprecher der ALL-Serie, zum Beispiel den neuen SC-ALL2, der mit 199 Euro (UVP) zu Buche schlägt.
Da ist man schon bei knapp 600 Euro und hat gerade einmal das Wohnzimmer und die Küche versorgt. Stockt man jetzt noch 2 weitere ALL-Lautsprecher und die Soundbar SC-ALL70T auf, ist man bereits bei knapp 1 500 Euro angekommen. Damit ist Panasonic im Übrigen keineswegs ein teurer Vertreter, sondern liegt im guten Durchschnitt.
Nach oben sind dem freilich kaum Grenzen gesetzt. Allerdings muss man der Technologie zugutehalten: Multiroom-Systeme sind stets erweiterbar. Ein Multiroom ist nicht fertig, sondern kann ständig um weitere Lautsprecher erweitert werden. So lassen sich die Ausgaben für ein Edelsystem immerhin über einen längeren Zeitraum verteilen.
So funktioniert Multiroom
(Christoph Pech)
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