Weiß ist das neue Schwarz, Teil 2
Hohe Übertragungsqualität
Der 100-Millimeter-Mitteltöner aus Titan wird von einem kleinen Neodymmagneten angetrieben, wie er ebenfalls beim Hochtonstrahler Einsatz findet. Mit seiner konkaven Membranform sorgt er für ein breites Abstrahlverhalten über seinen kompletten Arbeitsbereich. Dank seiner Steife werden eigens produzierte Verzerrungen auf niedrigstem Niveau gehalten, und damit der Klirrfaktor im Vergleich zum Vorgänger minimiert. Mit verlustarmen Folienkondensatoren, verzerrungsfreien Luftspulen und dem Schutz vor mechanischen Schwingungen ausgestattet, sorgt schlussendlich auch die Frequenzweiche für die hohe Übertragungsqualität der Teufel Ultima 800 MKII.
Zusammen mit dem Gewebehochtöner sitzt das Mitteltonchassis auf einer angeschrägten Schallwand, die für einen akustischen Laufzeitausgleich zu den Tieftonstrahlern, und damit für ein zeitstabiles Signal sorgt. Die 33 Millimeter große, gekühlte Gewebekalotte bietet unterdessen eine besonders ermüdungsfreie Klangreproduktion, die durch ihren langen Hub für eine dynamische und kompressionsfreie Wiedergabe sorgt. Wer jetzt noch davon ausgeht, dass sich die Überarbeitungen auf rein kosmetische Natur beschränken, wird nach dem ersten Hören eines Besseren belehrt. Zwar wurde der warme Grundcharakter des Ultima 800 beibehalten, dafür wirkt sein Nachfolger deutlich frischer und lebendiger.
Die ausgewogene Extrovertiertheit gab verzerrten E-Gitarren einen kernigen, aber nicht zu scharfen Klang und Snare-Drums einen spritzig-knackigen Charakter. Einzelne Bass-Drum-Schläge wurden sehr trocken reproduziert und wussten sich gegen noch tiefer spielende Bassgitarren jederzeit durchzusetzen. Der stellenweise zu prominent dargebotene Bassbereich ließ sich im Brückennetzwerk zwar mildern, könnte in manchen Situationen jedoch noch sanfter daherkommen. Im Zusammenspiel feinster Details mit tiefen Orgelregistern führte dies zu gelegentlichen Verdeckungseffekten, die oft mit dem Wunsch nach etwas weniger Bassenergie einhergehen. Die etwas hellere Abstimmung wirkte dem Effekt zwar entgegen, schaffte es jedoch letztendlich nicht, sich in leisesten Passagen durchzusetzen.
Dafür bieten die Ultima 800 MKII eine gesteigerte Durchsichtigkeit, die sich besonders in komplexen Orchesterstrukturen positiv bemerkbar macht. Die Lokalisation einzelner Instrumente erstreckte sich dabei bis über die Grenzen der Lautsprecher hinaus und bot einer durch das Klangbild wandernden Tänzerin viel Platz in die akustische Bühne hinein. Intimere Momente, die etwa bei Solo-Gesangsstimmen entstanden, wurden sehr plastisch, mit einer ausgezeichneten S-Laut- und Konsonantenzeichnung, dargeboten. Was der Vorgänger noch an Emotionalität und Offenheit vermissen ließ, weiß die MKII-Version zu übermitteln und bietet einen anspruchsvollen Lautsprecher für den ebenso anspruchsvollen Hörer.
Ausstattung
Technische Daten
(Torsten Pless)