Was macht ein AV-Receiver?

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Was macht ein AV-Receiver?, Teil 2

Knackiger, präziser und trockener Bass

Die in der Unterhaltungselektronik wohl am häufigsten anzutreffenden Vertreter sind die Gegentaktverstärker. Bei diesen verrichten zwei aktive Bauelemente pro Kanal im Gegentakt die Arbeit der Verstärkung. Dies kann in preiswerten Verstärkern mit IC-Bausteinen realisiert werden, die die notwendigen Schaltkreise bereits integriert haben. Bei der teureren Variante wird diese Konstruktion mit diskret aufgebauten Einzeltransistoren umgesetzt. Hierbei wird der Lautsprecher im Gegentakt von zwei Treibertransistoren angetrieben.

Die Klangqualität eines Verstärkers hängt in erster Linie von der Leistung, dem Frequenzgang, der Anstiegsgeschwindigkeit und dem Dämpfungsfaktor ab.
 
Da ein Lautsprecher zwar eine bestimmte Impedanz auf dem Typenschild stehen hat, jedoch durch die Induktivität der Schwingspule bei unterschiedlichen Frequenzen unterschiedliche Impedanzen besitzt, hat dies mehr oder weniger gravierende Auswirkungen auf die Endstufensektion.
 
Zusätzlich muss der Verstärker die Membran eines Lautsprechers nicht nur antreiben, sondern im richtigen Moment auch dämpfen.
 
Somit spielt der Dämpfungsfaktor eine wichtige Rolle. Je größer er ist, desto besser wirkt sich das Impulsverhalten auf die Arbeit des Lautsprechers aus.
 
Bei einem hohen Dämpfungsfaktor wird der Bass knackig, präzise und trocken. Durch die Rückwirkung des verstärkten Signals passieren Laufzeitfehler.
 
Diese haben wiederum Einfluss auf das Phasenverhalten des Ausgangssignals. Die Kette Verstärker – Frequenzweiche – Lautsprecher beeinflusst sich also gegenseitig.

Elektrische Parameter

Zu den linearen Verzerrungen zählen unter anderem Amplituden- und Phasengang. Zu den nichtlinearen Verzerrungen zählen solche, die nicht direkt mit dem Eingangssignal zu bewerten sind, der bekannteste Vertreter ist hierbei der Klirrfaktor.
 
Klirr – auch harmonische Verzerrungen genannt – sind durch die elektrischen Schaltungen verursachte Obertöne, die dem Originalsignal während der Wegstrecke ungewollt hinzugefügt werden.
 
Ungünstigerweise produzieren Transistorverstärker disharmonische Verzerrungen, die wir als störend emp- finden. Die Werte liegen jedoch meist unter der Wahrnehmungsgrenze. Je kleiner der Klirrfaktor, desto „sauberer“ wird das Originalsignal wiedergegeben.
 
Allen Messungen zum Trotz: Gute Messwerte allein sagen noch nicht alles über die empfundene Klangqualität aus. Letztlich entscheiden die persönliche Einstellung und die Verbindung mit den anderen Geräten am Hörplatz, insbesondere mit den Lautsprechern, welcher Verstärker der passende ist. Auto ist eben nicht gleich Auto, selbst wenn beide Motoren identisch sind.

(Martin Günther)

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