Ultra HD Blu-ray!
Nicht mehr lange, dann soll die Ultra HD Blu-ray, die neue Generation der Blu-ray-Disc, das Licht der Welt erblicken. Schon jetzt lassen sich Hersteller wie Panasonic tief in die Karten blicken, wenn es um die Entwicklung des Bildstandards geht.
In den letzten Jahren konnten sich Filmfans vor Innovationen im Blu-ray-Disc-Markt kaum retten: Der Umstieg vom MPEG-2-Codec auf den MPEG-4-Codec verbesserte die Bildqualität ebenso wie der Wechsel von 25-GB-Discs auf 50-GB-Discs. Es folgten die hochauflösenden Mehrkanaltonformate für glasklaren Klang und die 3D-Revolution, um Bilder in den Fernseher hineinragen zu lassen. Zuletzt sorgten Dolby Atmos und Auro 3D für Furore im Heimkino, indem der Ton nicht länger nur um die Zuschauer herum, sondern auch über den Köpfen stattfand. Kurzum: Wer in den letzten neun Jahren jede technische Innovation mitgemacht hat, der durfte sich seinen Lieblingsfilm als Remaster, ReRemaster und ReReRemaster zulegen. Wer nun glaubt, die ultimative Qualität erreicht zu haben, der irrt, denn der größte technologische Sprung kommt erst noch: die Ultra HD Blu-ray.
Panasonic zeigt die Disc-Zukunft
Neben Sony gehört Panasonic zu den Wegbereitern des Blu-ray-Formats, deshalb wundert es nicht, dass die Japaner inoffizielle, aber lauffähige Ultra-HD-Blu-ray-Player hinter verschlossenen Türen präsentieren. Im Gegensatz zur aktuellen Blu-ray-Version ändert sich die Technik grundlegend, nur dem Scheibenformat bleibt man treu. Aus aktuellen 50-GB-Discs werden zukünftig 100-GB-Scheiben, statt maximal 40 Megabit pro Sekunde können 100 Mbit/s an Daten übertragen werden. Insbesondere die Bildauflösung macht dabei einen gewaltigen Sprung nach vorn.
Bildqualität am Anschlag
Auf Ultra HD Blu-ray werden Bilder mit 3 840 × 2 160 Bildpunkten gespeichert, was einer Vervierfachung der aktuellen Blu-ray- Auflösung entspricht. Im Kino beschreibt die 4K-Auflösung 4 096 × 2 160 Pixel, das Bildformat ist dabei etwas breiter als der UHD-Standard im Wohnzimmer, was bei einer UHD-Blu-ray-Veröffentlichung zu kleinen schwarzen Balken am oberen und unteren Bildrand führen kann. Damit die Auflösung nicht nur im Standbild überzeugt, steigt auch die Bildfrequenz: Volle Auflösung gibt es zukünftig bei bis zu 60 Bildern statt aktuell 24 Bildern pro Sekunde. Kurios: Nach aktuellem Stand werden 48 Bilder pro Sekunde des HFR-Standards („Hobbit“- Trilogie) nicht unterstützt werden.
Gleichfalls erhöht sich die Farbauflösung des Bildes: Während im aktuellen Standard nur jeweils vier Pixeln eine exakte Farbinformation zugeordnet wird (4 : 2 : 0), soll zukünftig jeder zweite Pixel farblich exakt gespeichert werden (4 : 2 : 2). Zumindest theoretisch, denn einem im Internet geleakten Dokument zufolge werden erste Ultra HD Blu-rays weiterhin im 4 : 2 : 0-Standard erstellt, um Speicherplatz zu sparen. Als gesichert gilt, dass abgestuft e Helligkeits- und Farbübergänge der Vergangenheit angehören, denn statt 256 Helligkeitsabstufungen pro Farbkanal (8 Bit) werden auf Ultra HD Blu-rays 1 024 Abstufungen (10 Bit) möglich sein.
Auch die Bilddynamik verbessert sich: Brillante Details wollen mit 1 000 Nits wiedergegeben werden, was der zweieinhalbfachen Helligkeit bisheriger LED-LCDs entspricht. Nur durch Direct-LED- oder OLED-Beleuchtungen und High-Dynamic-Range-Bildverarbeitung lässt sich dieses Vorhaben aktuell umsetzen.
Zu guter Letzt werden Altlasten der DVD über Bord geworfen: Während aktuelle Filme immer noch im eingeschränkten Farbraum erstellt werden, wächst der „Farbkasten“ für die Produzenten für eine Ultra HD Blu-ray um ein Vielfaches. Wird ein Film für Ultra HD Blu-ray optimiert, sehen Sie in dunklen und hellen Bereichen mehr Details, erleben brillantere, sattere Farben und eine filigranere Detailwiedergabe, die eher einem Foto gleicht. Nur 3D-Fans könnten in die Röhre schauen: Bewahrheiten sich die Gerüchte, kommt die Ultra HD Blu-ray ohne 3DSpezifikation aus – es wäre der Sargnagel für 3D, nachdem bereits Netflix dem Format eine Absage erteilt hat.