Wahl der Lautsprecher: aktiv oder passiv?

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Wahl der Lautsprecher: aktiv oder passiv?, Teil 2

Verlust und Leistung

In diesem Gebiet haben die Aktivlautsprecher meist einen Vorteil auf ihrer Seite: Es gibt weder Verlustleistungen an Kompensationswiderständen noch komplexe Lasten, die auf die Verstärker wirken; zudem sind die Kabelwege kurz. Bei aktiven Systemen kann wesentlich unkomplizierter an die Bedürfnisse des einzelnen Lautsprechers angepasst werden. Da der zuständige Verstärker nur in dem für das Chassis notwendigen Frequenzbereich arbeitet, kann hier viel einfacher als bei den Passiven eine individuelle Abstimmung auf die klangliche Darstellung vorgenommen werden, sodass das Impulsverhalten optimiert wird. Sollte es konstruktiv erforderlich sein, so ist auch eine optimale akustische Laufzeitkorrektur zwischen den einzelnen Lautsprechern im Gehäuse möglich. Zusätzlich kommen in besonders exklusiven Modellen, die meist im Tonstudio eingesetzt werden, digitale Signalprozessoren (DSP) zum Einsatz. Sie erlauben eine umfangreiche Manipulation erdenklich vieler Parameter. Neben an den Raum und den Aufstellungsort angepassten Frequenzgängen (bei einigen Modellen) stehen Fernsteuermöglichkeiten, Zerstörungsschutz und digitale Eingänge zur Verfügung.

Im Gegenzug ist zum Beispiel bei passiven Modellen eine akustische Laufzeitkorrektur zwischen einzelnen Lautsprechern in einem Gehäuse nur wirklich über konstruktive Maßnahmen möglich, wie etwa die vor- oder rückgelagerte Positionierung der Chassis. Damit kann dann ebenfalls wie bei aktiven Modellen den negativen Effekten von Laufzeitdifferenzen vorgebeugt werden. Doch einen speziellen Reiz, den die Hobbyisten mit Inbrunst zelebrieren würden, haben die Aktiven nicht zu bieten: Es bleibt eine Domäne der Passiven, ihre nicht minder klangvollen Schallstrahler mit besonderen Lautsprecherkabeln an ebenso exklusive Endstufen und Verstärker anzuschließen. Dabei ist jeder auf der Suche nach dem Klangideal, das ihm persönlich am meisten beliebt. Nicht ohne Grund sind Röhrenverstärker oder Class-A-Endverstärker so begehrt, aber auch Aktivlautsprecher profitieren vom Klang aufwendiger Vorverstärker, die nötig sind, um neben einer Signalquellenwahl auch die nicht unwichtige Lautstärke regeln zu können. Diese Gegebenheit ist Passiv-Nutzern vom Gebrauch ihrer Vollverstärker schon lange bekannt.

(Jens Voigt)

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