VoD-Anbieter im Überblick

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VoD-Anbieter im Überblick, Seite 2

Kostenlose Alternativen

Anders als das Streaming-Urgestein Maxdome geht Lovefilm einen anderen Weg, denn anfangs konnten Zuschauer die Filme ausschließlich bestellen und die Blu-rays und DVDs wurden dann per Post geliefert. Das ist auch heute noch möglich, aber da der Trend ganz klar in Richtung Streaming von Video- und Audioinhalten geht, wird das Portfolio nun Stück für Stück auch als Stream angeboten, wenngleich die Auswahl über den Versand auch zum jetzigen Zeitpunkt noch größer ausfällt. Nichtsdestotrotz ist es fraglich, wie lange Lovefilm noch am Filmversand festhält, denn die logistischen Herausforderungen und Kosten sind nicht zu vernachlässigen; mal ganz von der Wartezeit abgesehen, bis der gewünschte Film auf dem heimischen Couchtisch liegt.
 
Zudem stößt dieses Modell schnell an seine Grenzen, wenn es sich um einen Videoabend mit mehreren Filmen handelt, denn im größten buchbaren Paket können maximal zwei Filme gleichzeitig beim Kunden landen, da wird es an einem Wochenende schon eng. Hier könnte der Gang zur Videothek um die Ecke von mehr Erfolg gekrönt sein, wenngleich der Untergang dieser Institution natürlich schon längst besiegelt ist.

Neben der Übermacht der Bezahlangebote existieren aber auch eine Handvoll kostenloser Alternativen, die sich über Werbung oder den Rundfunkbeitrag finanzieren. Ein Beispiel hierfür ist der bereits erwähnte Service von Netzkino (www.netzkino.de), welcher sogar HD-Inhalte anbietet, die in puncto Aktualität jedoch allenfalls in die Rubrik Klassiker fallen. Sogar ein FSK-18-Bereich wurde implementiert, der Zugang erfolgt aus Jugendschutzgründen aber nur im Zeitfenster von 23 bis 6 Uhr. Hier zeigt sich auch, warum es unter Umständen sinnvoll sein kann ein Angebot mit Registrierung und Altersüberprüfung zu nutzen, schließlich entfallen in diesem Zusammenhang die zeitlichen Restriktionen in Bezug auf jugendgefährdende Filme.
 
Auch der Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks lädt zum Stöbern ein, immerhin bieten die Mediatheken von ARD, ZDF und Arte alle Filmproduktionen der letzten sieben Tage als kostenfreien Stream an. Diese unterscheiden sich aber komplett von den kostenpflichtigen Angeboten, da hier nur Eigenproduktionen zum Abruf bereit stehen – einen Hollywood- Blockbuster suchen Sie an dieser Stelle vergeblich. Die Mediatheken können dennoch richtig punkten, denn vor allem im Doku- und Nachrichtensegment haben sie klar die Nase vorn.

Neben der bloßen Verfügbarkeit von Filmen sollte die Bild- und Tonqualität aber nicht vernachlässigt werden. Selbstverständlich bietet eine Versand-Videothek wie Videoload das volle Programm, denn schließlich liegen Filme auf einer Blu-ray Disc in Full-HD-Auflösung mit 1920 × 1080 Bildpunkten, in 3D, mit Mehrkanalton, Bonusmaterial und verschiedenen Sprachversionen vor. Was haben die Streaminganbieter dem entgegenzusetzen? Hier fällt es mitnichten leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen, da die Dienste in der Regel nur vage Informationen über die Bild- und Tonqualität veräußern. So verzichten die meisten Anbieter auf Auszeichnungen zur Auflösung und Angaben wie etwa 720p oder 1080p finden sich nur in Ausnahmefällen in unübersichtlichen FAQs wieder.
 
Auch bei der Verfügbarkeit von etwaigen mehrsprachigen Tonspuren, der Audioqualität gemessen an einer Bitrate, oder ob der Film überhaupt mit Mehrkanalton über die eigene Heimkinoanlage wiedergegeben wird, findet sich nur in Ausnahmefällen eine Auskunft. Um diese Informationen zu erhalten, bedarf es oft einer intensiven Suche, die reichlich Zeit kostet und so das Erlebnis im Vorhinein schon trübt. Eine aussagekräftige Kennzeichnung wäre an dieser Stelle wünschenswert, denn schließlich zahlt der Zuschauer ja nicht gerade wenig für einen ausgeliehenen Film. Denn ein aktueller Blockbuster in HD-Auflösung kann als Stream abgerufen schonmal bis zu sechs Euro kosten.
 
Die Recherchen haben ergeben, dass ein Großteil der Anbieter auf die „kleine“ HD-Auflösung 720p setzt und nur die wenigsten auf Full HD. Microsofts Videoservice Zune, der bequem über die Xbox 360 abgerufen werden kann, bildet an dieser Stelle die Ausnahme und will sich mit der 1080p-Auflösung auf Augenhöhe der Blu-ray Disc bewegen. Ein Sichttest hat ergeben, dass das Ziel nur knapp verfehlt wird und es ist in jedem Fall beachtenswert, in welcher hochwertigen Qualität die Filme durch die Internetleitung gequetscht werden. Doch auch die Filme in 720p-Auflösung machen richtig Spaß, denn schließlich wird die Schärfewahrnehmung immer maßgeblich von der Größe des Fernsehers und dem Betrachtungsabstand mitbestimmt. Demnach gibt DIGITAL TESTED an dieser Stelle Entwarnung und der Filmgenuss kann selbst auf einem 46-Zoll-Fernseher bei einem Sitzabstand von rund drei Metern ungetrübt stattfinden.

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