Bestens informiert, Teil 2
Einfache Einrichtung
Bevor Sie vom neuen Hybrid-EPG des Videoweb profitieren können, ist einmalig eine Einrichtung notwendig. Diese führen Sie über das TV-Portal unter dem neu hinzugekommenen Punkt „EPG einrichten“ durch. Zwei Klicks später ist der Vorgang bereits abgeschlossen und der Hybrid-EPG steht zum Abruf bereit. Ähnlich dem HbbTV-Angebot wird zum Aufruf eine Farbtaste genutzt – ein Druck auf die grüne Taste startet den neuen Programmführer. Der bisherige EPG verschwindet jedoch nicht, er bleibt zusätzlich auf der Taste „EPG“ der Fernbedienung aufrufbar.
Das bietet der Hybrid-EPG
Videoweb selbst bewirbt den neuen Dienst mit „XXL-Programminformationen“. Mehr als 100 ausgewählte deutschsprachige Sender sind im Videoweb-EPG enthalten. Die Beschreibungstexte sind deutlich umfangreicher als die durch den DVB-SI gelieferten. Obwohl nicht zu allen TV-Sendungen Bildmaterial vorhanden ist, findet sich dieses nahezu durchgängig zu vielen Beiträgen der Hauptsendezeit. Der Hybrid-EPG ist im Gegensatz zu den DVB-EPG-Daten schon beim Start senderübergreifend vorhanden, sodass ein Umschalten zwischen den Kanälen unnötig wird. Ein weiterer Vorteil ist die Vorschauzeit des Programmführers: Diese beträgt nicht nur sieben Tage, wie beim klassischen Programmführer, sondern bis zu drei Wochen. Natürlich ist es auch möglich, den Timer für die Aufnahmen der PVR-Funktion zu erstellen. Somit sind Urlaube gerettet, denn auf diese Weise lassen sich die Aufnahmen bequem im Voraus erledigen. Das Menü bietet eine Mehr- und eine Einzelkanalansicht, die Sie mit der blauen Taste umschalten. Die Texte der Beschreibungen sind für die Darstellung auf Flachbild- TVs optimiert; die Schriftgröße ist relativ klein geraten.
Update notwendig
Bereits Mitte Januar 2011 hatte Videoweb ein Update bereitgestellt, das den Satellitenreceiver fit für den neuen, erweiterten Programmführer macht. Die Version 76 wird dabei direkt über das Internet auf die Box geladen. Dieser Vorgang erfolgt entweder automatisch oder bei der Ersteinrichtung des hybriden EPGs. „Hybrid“ steht in diesem Fall für die gleichzeitige Nutzung von zwei Übertragungswegen: Die TV-Programme gelangen mittels des integrierten Digitaltuners in die Set-Top-Box, während Zusatzinformationen aus dem Internet nachgeladen werden. Bekannt ist dieses Verfahren von HbbTV, das seine Zusatzinformationen auch aus dem Internet abruft. Andere Boxenhersteller setzen den erweiterten elektronischen Programmführer von TVTV ein. Dieser erhält seine Updates via Datenkanal eines Satellitentransponders.
Die Daten werden nachts oder zu einem festgelegten Zeitpunkt abgerufen und auf der Festplatte zwischengespeichert. Auch bei den TVTV-Erweiterungen werden Bilddateien abgerufen, allerdings nur sehr wenige. Leider ist das Verfahren relativ langwierig, setzt ein Speichermedium oder einen integrierten Zwischenspeicher voraus und kann fehleranfällig sein, wie die jüngsten Schwierigkeiten bei Humax-Geräten gezeigt haben. Doch wird es inzwischen von mehreren Herstellern von DVB-Receivern und Empfangsplattformen eingesetzt. Das Videoweb-Angebot bleibt hingegen auf Boxen des Herstellers beschränkt.
Videoweb-Box bald als Kabelvariante
Bisher sind nur Satellitenzuschauer in der Lage, mit einem Videoweb-Receiver die hybriden Fähigkeiten dieser Digitalbox auszunutzen. Doch bis zum Sommer 2011 werden auch Kabelkunden in den Genuss des Geräts kommen können. Videoweb kündigte auf dem FRK-Kongress im Herbst 2010 bereits die Einführung des Kabelreceivers Videoweb 600C an. Es wird wie sein Schwestermodell für den Satellitenempfang über HbbTV, Webportal und PVR-Funktionalität verfügen. Somit wird der Videoweb 600C schätzungsweise der erste Kabelreceiver sein, der über HbbTV und Webportal-Fähigkeiten verfügt.
Fazit
Zusammenfassend können wir feststellen, dass der Hybrid-EPG von Videoweb einen deutlichen Mehrwert gegenüber dem bisherigen EPG, der aus den DVB-Daten erstellt wird, bietet. Der neue Programmführer ist gut eingebunden und erlaubt das schnelle Durchstöbern der aktuellen Sendungen. Die eingebundenen Bilder sorgen für ein angenehmeres Gefühl und eine TV-Zeitschrift wird somit entbehrlich. Die direkte Programmierung der Timer ist ebenfalls möglich, was aufgrund der dreiwöchigen Vorlaufzeit sehr praktisch ist. Nachteilig ist natürlich, dass nicht alle TV-Programme, die via Satellit empfangen werden können, Berücksichtigung finden.
Diese gesamten Features werden von Videoweb kostenfrei zur Verfügung gestellt – in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich.
(Thomas Köhre)