Bereit für die Pixelexplosion?
Wer schon heute Videospiele in Ultra-HD-Auflösung spielen möchte, stößt schnell auf Hürden. Nicht nur, dass sich die Preise für die UHD-Bildschirme noch in schwindelerregenden Höhen befinden, liegen doch zugleich auch die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit eines PCs oder an eine Spielekonsole wesentlich höher gegenüber Full HD.
Bevor der Videospielspaß mit 3840 × 2160 Bildpunkten beginnen kann, müssen natürlich einige Voraussetzungen erfüllt werden: Wer jetzt allerdings meint, mit der Anschaffung eines UHD-fähigen Monitors oder Smart TVs wäre es getan, der wird schnell feststellen, ganz so einfach ist es leider nicht. Denn neben der Auflösung muss auch die Leistungsfähigkeit der restlichen PC-Komponenten mitspielen, denn sonst verkommt das UHD-Erlebnis zur reinen Ruckelorgie.
Ein PC mit einer einzelnen Mitteklasse-Grafikkarte hat dann auch bereits arge Schwierigkeiten, vernünftige Bildraten in UHD zu berechnen. Es ist entweder zwingend eine einzelne High- End-Grafikkarte nötig oder die Details der Spiele müssen extrem runter geregelt werden. Geschmeidig wird es erst dann, wenn mindestens zwei Grafikkarten das Berechnen der Bilder übernehmen; das geht aber auch richtig ins Geld. An die Bildausgabe mit 60 Bildern pro Sekunde brauchen wir derzeit aber erst gar nicht zu denken, das schaff en je nach Spieletitel gerade mal drei Grafikkarten vom Schlage einer GeForce GTX Titan (rund 2 400 Euro) von Nvidia mit Ach und Krach. Die Grafikkarten sollten zusätzlich über mindestens 2 Gigabyte (GB), besser 3 GB Speicher verfügen, denn durch die extrem hohe Auflösung läuft dieser sehr schnell voll, was zu zusätzlichen Nachladerucklern führen kann.
Auch mit einem gängigen Full-HDMonitor kann durch das sogenannteDownsampling die Bildqualität bereits stark verbessert werden, einedurchaus günstige Alternative zu UHD, denn sie kostet in der Anschaffungrein gar nichts. Mit Downsampling ist es zum Beispiel möglich, einSpiel in einer Auflösung von 2880 × 1620 von der Grafikkarte berechnenzu lassen, vor der Bildausgabe wird es allerdings wieder auf 1920 × 1080Bildpunkte runter gerechnet, der hohe ursprüngliche Auflösungsvorteilbleibt im Bild jedoch erhalten und die Darstellung wirkt insgesamtrunder und ruhiger. Für die genaue Vorgehensweise empfehlen wir, beiGoogle einfach mal den Suchbegriff „Downsampling“ einzugeben.
Eine großeHürde stellt ebenfalls die Verbindung zwischen Monitor und PC dar, weilbei einem Ultra-HD-Bild mit 60 Hertz (Hz) Datenraten von bis zu 21,39Gigabit die Sekunde (GBit/s) anfallen können. Der derzeitige Display-Port-1.2-Standard im SST-Modus (Single Stream Transport) erreicht abermaximal 17,28 GBit/s, was lediglich eine Darstellung bei 30 Hzermöglicht. Eine Verbindung über den DisplayPort im MST-Modus (MultiStream Transport), ist daher Voraussetzung, um Videospiele über den PCin Ultra HD in 60 Hz spielen zu können. Zu beachten gilt es hier, derMST-Modus, der am Monitor selbst aktiviert wird, wird erst über denTreiber geschaltet, beim Hochfahren bleibt das Bild also so langeschwarz, bis der Grafiktreiber geladen ist. Zum Installieren von Windowsoder um Änderungen im BIOS durchzuführen, muss der MST-Modus vorher aufSST umgestellt werden. Für die Verbindung über HDMI 1.4a gilt: Bei 30Hz ist Schluss, 60 Hz funktioniert erst ab HDMI 2.0. Diese Schnittstellesucht man derzeit aber noch vergebens im Grafikkarten-Segment.