Filmmit: Neues VoD-Portal aus Österreich
Über das Internet verbreitete Video-on-Demand-Portale gibt es inzwischen viele. Netflix und Co bieten primär Filme und Serien aus dem amerikanischen Raum an. Das heimische Filmschaffen kommt bei ihnen oft zu kurz. Diese Lücke schließt der österreichische Anbieter Flimmit.
Flimmit ist deshalb beachtenswert, weil er seinen Fokus auf österreichische und deutschsprachige Produktionen legt und auch dem europäischen Film eine gebührende Plattform gibt. Damit steht Flimmit nicht in Konkurrenz zu den großen Portalen, sondern ist dazu die ideale Ergänzung.
Verfügbarkeit
Flimmit ist über alle Geräte mit Internetzugang nutzbar. Für Smartphones und Tablets gibt es für die Betriebssysteme Android und iOS gibt es entsprechende Apps, auf Smart-TVs ist Flimmit teils bereits vorinstalliert oder kann via HbbTV auch mit jedem anderen netzwerkfähigen Fernseher und Sat-Receiver genutzt werden. Am Rechner funktioniert der VoD-Dienst natürlich auch. Für viele Inhalte besitzt Flimmit die weltweiten Rechte. Womit der VoD-Dienst nicht nur in Österreich, sondern auch über Europa hinaus genutzt werden kann. Liegen für ein Land zu einzelnen Filmen keine Rechte vor, können diese nicht geliehen oder gekauft werden. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen.
Angebot
Flimmit bietet derzeit über 4 000 Titel an und gibt auch der heimischen Filmwirtschaft eine attraktive Plattform. In ihr enthalten sind Filme und Serien aus Österreich und Europa, deutsche Blockbuster, Dokumentationen, Kinder- und Familienfilme, Festival- und Independentfilme, sowie Archivschätze und Theater- und Opernaufführungen.
Auf Flimmit findet man auch manche Kostbarkeit, die nicht so leicht über die großen internationalen VoD-Services zugänglich gemacht werden. Diesen geht es schließlich um die große Kohle und gut ist nur, was den Geschmack eines möglichst breiten Publikums trifft. Als ergänzende Videoplattform kann es sich das österreichische Flimmit erlauben, etwa in eigenen Rubriken Filme aus Skandinavien, aus ganz Europa oder aus übersee anzubieten. Weitere Rubriken fassen Literaturverfilmungen und Kultklassiker zusammen. Sogar an Stummfilmklassiker hat man gedacht.
Nachdem der österreichische ORF über Tochterfirmen seit 2014 zu 25,1 % an Flimmit beteiligt ist, sind auf der Plattform auch beliebte ORF-Produktionen, wie etwa die Dokumentationsreihe Universum, verfügbar. Alle Inhalte sind mit Altersfreigaben gekennzeichnet. Womit man sofort erkennt, welche Filme für welche Altersgruppe empfohlen werden. Flimmit via HbbTV Flimmit wird als HbbTV-Dienst via Astra 19,2° Ost ausgestrahlt. Die übertragungsparameter: 11,272 GHz horizontal, DVBS2, 8PSK, Symbolrate 22000, FEC 3/4.
Nach einem Sendersuchlauf taucht das Programm Flimmit in der TV-Senderliste auf. Klickt man darauf, gelangt man nur zu einer Infoseite. Sie weist darauf hin, dass das Empfangsgerät mit dem Internet verbunden sein muss. Weitere Details kann man unter der angegebenen Homepage www.flimmit.com/hbbtv nachlesen. Sofern die HbbTV-Funktion am Receiver oder TV aktiviert ist, startet die Flimmit-Plattform automatisch.
Nach wenigen Sekunden gelangt man zur Hauptseite. Auf ihr werden neben Highlights direkte Zugänge zu den Rubriken Film, Serien, Kinder und Kollektionen geboten. Über drei zusätzliche Icons gelangt man zu weiteren Untermenüs, auf denen unter anderem die Handhabung der Plattform erklärt wird und man sich registrieren lassen kann. Was aber nicht das zusätzliche anlegen eines Benutzerkontos am PC erspart.
Anmelden und Benutzerkonto
Das ansehen eines Films auf Flimmit erfordert eine Registrierung und ein Benutzerkonto. Es kann über das Internet oder direkt über HbbTV angelegt werden. Dazu ist im Optionen-Menü auf „Anmelden“ zu klicken. In ihm ist „Zur Registrierung“ zu starten. Sie erfordert die Eingabe einer gültigen E-Mail-Adresse und das auswählen eines Passworts, das zweimal über die am Bildschirm eingeblendete Tastatur und den Pfeiltasten der Fernsteuerung einzugeben sind.
Um Filme ausborgen zu können, ist das Benutzerkonto zunächst mit einem Guthaben aufzuladen. Wozu über den Rechner zumindest 10 Euro aufzuladen sind. Die Bezahlung erfolgt über Kreditkarte, PayPal oder per Sofortüberweisung. Das Prepayd-Modell von Flimmit mag auf den ersten Blick als umständlich erscheinen. Schließlich geht das bezahlen über andere Video-Plattformen komfortabler. Andererseits bietet das Flimmit-Modell eine ideale Kostenkontrolle. So kann man etwa selbst bestimmen, wie viel Geld man für einen festgelegten Zeitraum für das ansehen von Filmen vorsehen möchte. Diese Art von Kostenkontrolle ist besonders auch interessant, wenn Kinder oder Jugendliche das Portal nutzen.
Alle auf Flimmit angebotenen Inhalte können gemietet werden. Für einen geliehenen Film hat man 30 Tage Zeit um ihn anzusehen. Sobald er gestartet wurde, kann man ihn innerhalb von 24 Stunden beliebig oft nutzen. Weiter werden drei Abomodelle angeboten. Alle laufen unbefristet bis zur Kündigung. Je nach abgeschlossenem Abo beträgt die Mindestlaufzeit einen, drei oder 12 Monate.
Während der Abolaufzeit können beliebig viele Inhalte genutzt werden, die auf der Auswahlseite mit dem Abo-Symbol versehen sind. Was vor allem für Serien zutrifft. Zuletzt können Filme auch gekauft und auf Festplatte gespeichert werden. Die Kaufoption wird nur für die Nutzung am Computer angeboten. Via HbbTV fehlt sie. Filme und Serien gibt es in der Leihvariante ab 1,99 Euro. Aktuelle Filme kosten in der Leihvariante maximal 4,99 Euro, HD inklusive. Das Einmonats-Abo kostet 7,50 Euro. Längere Abo-Laufzeiten bringen Rabatte mit sich. Kaufversionen als Download am PC werden ab 5,99 Euro angeboten.
In der Praxis
Flimmit lässt sich intuitiv bedienen. Es dauert auch nicht lange, einen bestimmten Film zu finden. Dabei unterstützt die Direktsuche. Nachdem auf das Filmplakat der Auswahlseite gedrückt wurde, gelangt man zu einer detaillierten Inhaltsangabe. über sie kann man einen bis zu 5 Minuten langen Trailer ansehen. Gefällt der Film, kann man ihn über die Schaltfl äche „leihen“ ordern. In ihr wird auch der Mietpreis angezeigt. Viele Filme stehen in HD zur Verfügung.
In HD erfüllen sie alle Erwartungen und sorgen selbst auf sehr großen Screens für vollendetes Fernsehvergnügen. Besonders erfreulich: Dafür braucht es nicht einmal einen besonders guten Breitbandzugang. Schafft dieser eine Downloadgeschwindigkeit von 3 MBit/s ist eine ruckelfreie HD-Wiedergabe gewährleistet. Aber auch Filme, die nur in Standardauflösung vorliegen, hinterlassen einen guten Eindruck.
(Thomas Riegler)