Vergleichstest: Kompaktanlagen

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Denon Ceol

„Gerätepark-Ersatz“

Die Entwickler von Denon haben die Zeichen der Zeit erkannt und statten ihre Stereokompaktanlage neben einem CD-Player mit zahlreichen Onlinefunktionen aus. Dass dabei Design und einfache Bedienbarkeit ganz oben auf der To-do-Liste standen, beweist die Ceol mit aufgesetztem iPod-Dock eindrucksvoll. Zu ihrer Markteinführung noch ausschließlich im weißen Plastikmantel erhältlich, gibt es das Kompaktsystem mittlerweile auch im edlen Noir. Die Verarbeitung des Receivers RCD-N7 bietet ebenso wenig Raum zur Beanstandung wie die der beiden Kompaktlautsprecher SC-N7. Für einen Aufpreis von rund 100 Euro wird der Receiver mit den beiden in Design und Klang aufeinander abgestimmten 2-Wege-Bassreflexlautsprechern ausgeliefert.
 
Während sich die Speaker mit einfachen Lautsprecherklemmen arrangieren müssen, hat der RCD-N7 ein höherwertigeres Terminal für Bananenstecker. Mit einer Endstufenleistung von 2 × 65 W können hier ebenso problemlos größere Lautsprecherpaare betrieben werden. Das Terminal gibt sich anschlussfreudig und empfängt Audiodaten von analogen und digitalen Quellen genauso wie Datenstreams per Kabel oder drahtlos aus dem Netzwerk. Apples iPod kann direkt in die Dockingstation auf dem Gehäuse gesetzt oder wie FAT-32-Festplatten an den Front-USB-Eingang angeschlossen werden. Abgerundet wird das System von einer klassischen UKW/MW-Antenne. Der mit RDS-Funktion ausgestattete Radiotuner umfasst bis zu 99 Speicherplätze, verzichtet jedoch auf den digitalen DAB-Standard.
 
Per Upgrade eröffnet man der Ceol eine völlig neue Welt, doch bereits in ihrer Grundversion integriert sie sich ausgezeichnet in jedes Netzwerk. Dank automatischer IP-Adressen- Zuweisung über DHCP gelingt die Ersteinrichtung wie von selbst und öffnet damit die Türen in die weltweite Datenwelt. Im Test wurden unsere Twonky- und Asset-UPnP-Server sofort erkannt und die darauf abgelegten Audiodateien wie FLAC und WAV in HD-Auflösungen bis 24 Bit und 96 Kilohertz (kHz) wiedergegeben. Die Steuerung gelingt komfortabel mit der etwas zu groß geratenen Fernbedienung, die aber für sämtliche Zuspieler eigene Direktwahltasten bereitstellt. Für die Musikauswahl mit Cover-Anzeige eignet sich darüber hinaus der Plug Player, der jedes iPhone zum Control-Point macht und damit auch die Ceol mit Daten füttert.

Noch mehr Steuerfunktionen bietet die kostenfreie Denon-App, die neben der Quellenanwahl auch Zugriff auf das Klangtuning mit 2-Band-Equalizer, Bassboost und einem Source-Direct-Modus bietet. Das aktuellste Firmware-Update schaltet zusätzlich die Music-on-Demand-Plattform Last.fm in Deutschland frei und unterstützt darüber hinaus Napster und die Onlineradiodatenbank vTuner. Mit einem zusätzlichen kostenpflichtigen Update bringt man die Ceol auf die Höhe der Zeit und stattet die Kompaktanlage mit Apples Streaming-Dienst Airplay aus. Auch wenn die Ceol bereits UPnP unterstützt, bietet Apples Alternative ein extrem hohes Maß an Bedienkomfort.
 
Per Knopfdruck kann die komplette eigene Musikdatenbank, egal ob von iTunes oder vom iPhone aus, an die Ceol gestreamt werden. Ohne Update gelingt der Datenabgriff von Apples mobilen Geräten über die Dockingstation, und zwar rein digital mit Metadatenanzeige. Alle anderen Smartphone-Besitzer begnügen sich mit dem analogen Miniklinkenanschluss an der Gerätefront oder streamen Musik per Play2-Funktion, wie sie etwa die App 2Player bietet. Mit mehreren RCD-N7-Modellen und kompatiblen Denon-AV-Receivern baut man sich ein eigenes kleines Netzwerk auf und streamt im Party-Modus dieselbe Musik zeitgleich in bis zu fünf unterschiedliche Räume.
 
Klang- und leistungsstark präsentierte sich Denons N7-System mit seinen beiden 65-WEndstufen während unseres Hörtests. Besonders der sehr ausgeglichene Klang ohne Badewannenfrequenzgang und übertriebene Bass- und Höhenanhebungen wusste zu gefallen. Die Ceol meint es mit ihrer angenehmen Zurückhaltung im Tieftonbereich fast schon zu gut und darf trotz straffer Impulswiedergabe gern um einen zusätzlichen aktiven Subwoofer ergänzt werden. Dennoch schaffen es die Endstufen im Rahmen ihrer Möglichkeiten, genügend Druck zu produzieren, der einen Wohnraum klanglich auszufüllen vermag. Mitten und Höhen klangen zu keiner Zeit zu präsent oder überspitzt und brachten Akustikinstrumente mit leichter Wärme zum Zuhörer, so wie man es von einem Denon-Produkt gewohnt ist. Mit der Ceol vereint Denon die wichtigsten Audiowiedergabemöglichkeiten der vergangenen 30 Jahre in einer platzsparenden Hi-Fi-Anlage, die auf engstem Raum ganz groß klingt.

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