Veredeln und verteilen

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Veredeln und verteilen, Teil 2

Kampf der Bildverbesserer

In unserem Testlabor haben wir Onkyos AV-Vorstufe PR-SC5507 (1 799 Euro) mit einem HQV-Reon-VX-Chip gegen den Videoprozessor Radiance XE von Lumagen (4 996 Euro) antreten lassen. Bei der Skalierung liefert Onkyos AV-Vorstufe ein ausgearbeitetes Bild, das ohne Artefakte auf die Full-HD-Auflösung hochgerechnet wird. Der Radiance XE arbeitet gleichwertig, neigt bei farbigen Konturen jedoch zu Unsauberkeiten.
 
Die Onkyo-AV-Vorstufe zeichnet Kanten auf Wunsch noch schärfer, provoziert aber schnell Doppelkonturen. Der Lumagen arbeitet effizienter und lässt über das sogenannte Line-Thinning horizontale, vertikale und sogar diagonale Linien dünner und somit schärfer erscheinen. Richtig dosiert gelingt dies ohne Überschärfung und SD-, sowie HD-Material wird sichtbar aufgewertet. Beim De-Interlacing erkennen beide Geräte die Zuspielung von Film- und Videomaterial automatisch.

Der Onkyo braucht stets einen Moment, um das Material zu analysieren und Kanten flimmern leicht. Der Videoprozessor arbeitet stets sicher und fügt die Halbbilder auf sehr hohem Niveau zusammen, dabei konnten wir keinerlei Kantenflimmern ausmachen. Bei den anspruchsvollsten Filmsequenzen stießen dagegen beide Geräte an die Grenzen. Die Rauschunterdrückung arbeitet beim Radiance XE präziser und mindert Bildrauschen, ohne die Schärfe in Mitleidenschaft zu ziehen.
 
Beide Geräte fungieren ferner als Verteiler, wobei der Radiance XE per HDMI sechs Zuspieler entgegennimmt und diese über zwei HDMI-1.3-Ausgänge ausgibt, auf Wunsch auch parallel. Über die in ausreichender Menge vorhandenen analogen Schnittstellen digitalisieren Sie zudem Signale, zugespielte 3-D-Inhalte werden allerdings nicht weitergereicht.
 
Komfortabel: Beim Radiance stehen Ihnen pro Eingang vier programmierbare Voreinstellungen zur Verfügung. Darüber hinaus speichert der Videoprozessor spezifische Bildeinstellungen für bis zu acht Aufl ösungen. So können Sie einzelnen Fernsehsendern unterschiedliche Voreinstellungen zuweisen oder etwa für DVDs den abgestimmten Farbraum „Rec 601“ festlegen.

Natürliche Bilder

Der Videoprozessor bereitet nicht nur SD-Zuspielungen hervorragend auf, über ihn kalibrieren Sie auch Ihr Display oder Ihren Projektor, sodass Filme unverfälscht erstrahlen. Onkyos AV-Vorstufe bietet in diesem Bereich die Kalibrierung gängiger Parameter, die Regulierung fällt trotzdem bei Weitem nicht so feinfühlig und umfangreich wie beim Radiance XE aus.
 
Mithilfe des Videoprozessors optimieren Sie die Primär- sowie Sekundärfarben und somit lässt sich aus nahezu jedem Fernseher und Projektor das bestmögliche Bild herausholen. Somit war es uns möglich, die Farbwerte perfekt nach der HDTV-Norm abzustimmen (siehe Diagramm). Dabei werden die Intensität, der Farbton und die Leuchtkraft der einzelnen Farben geregelt.
 
Auch die Farbtemperatur können Sie umfangreich kalibrieren, bis zu 21 Graustufen stehen Ihnen hier zur Verfügung. Im gleichen Maße optimieren Sie die Gammakurve über alle Helligkeitsbereiche. Kurzum: Wer schon immer maximalen Einfluss auf die Bildqualität nehmen wollte, kommt an einem externen Videoprozessor nicht vorbei.

(Dennis Schirrmacher)

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