Verteilung von Satelliten-TV-Signalen
Einkabel-Sat-Verteilsysteme gibt es schon sehr lange. Sie finden sich vor allem in größeren Mehrteilnehmer-Anlagen, die man mit Minimalaufwand installierte. Denn bei Einkabel-Anlagen braucht nicht zu jedem Teilnehmer vom Multischalter eine separate Leitung verlegt zu werden. Bei ihnen genügen Antennenkabel-Stränge, so wie sie zur terrestrischen Signalverteilung üblich sind. Bei ihnen führt das Kabel von der ersten Antennensteckdose zur zweiten, von dieser zur dritten, und so weiter.
Beim modernen Satellitenempfang haben wir es mit vier Teilfrequenzbereichen zu tun, die vom LNB je nach vom Receiver ausgegebenen Steuerbefehl in den Frequenzbereich von 950 bis 2.150 MHz umgesetzt und über das Antennenkabel zugeführt wurden. Dabei wird jedem Receiver stets nur ¼ des gesamten Ku-Band-Frequenzspektrums bereitgestellt.
Alte Einkabel-Systeme
Sie können insgesamt nur ¼ des Ku-Band-Frequenzspektrums verteilen. Deshalb wurden in den Kopfstationen alter Einkabel-Systeme bevorzugt jene Frequenzbereiche herausgefiltert, in denen die wichtigsten deutschen Programme übertragen wurden. Da sich diese Anlagen kaum individuell anpassen oder gar erweitern ließen, waren sie schon bald nicht mehr in der Lage, alle gewünschten Sender zu verteilen. Die Transponderneuaufschaltungen der letzten Jahre führten in der Regel bei alten Einkabel-Anlagen zum Verlust mehrerer Sender. Womit sie alles andere als zukunftssicher sind.
Moderne Einkabel-Systeme
Anders als die alten Einkabel-Anlagen stellen sie allen angeschlossenen Teilnehmern alle Sat-Frequenzen zur Verfügung. Womit es keine Einschränkungen mehr beim Empfang gibt. Die Funktionsweise der Anlagen unterscheidet sich grundlegend von den alten Systemen.
Während diese Programme im gesamten Sat-Frequenzbereich von 950 bis 2.150 MHz verteilten und somit mit Kabel-TV vergleichbar sind, übertragen aktuelle Einkabel-Anlagen nur eine einzige Frequenz. Wobei hier Receiver und Zentraleinheit ständig miteinander kommunizieren. Jedem Receiver wird eine fixe Übertragungsfrequenz zugewiesen.
Durch auswählen des gewünschten Programms mit der Fernbedienung, wird der Zentrale mitgeteilt, welchen Sender es dem Receiver über den zugewiesenen Übertragungskanal zuspielen soll. Womit beim digitalen Satellitenempfang stets nur ein Transponder über die Kabel-Anlage übertragen wird.
Da durch diese „Einkanal-Verteilung“ nur wenig Übertragungsbandbreite benötigt wird, können für mehrere Receiver individuelle Übertragungsfrequenzen vergeben werden. Die meisten modernen Einkabel-Anlagen lassen pro Leitungsstrang vier Sat-Receiver zu. Es gibt aber auch Zentraleinheiten, die bis zu acht Receiver an einem Leitungsstrang zulassen. An aktuellen Einkabel-Anlagen arbeiten jedoch nur dafür geeignete Digital-Boxen. Weshalb man an ihnen nicht jeden beliebigen Sat-Receiver betreiben kann.
Moderne Einkabel-Systeme gibt es als zwei Varianten. Einmal als LNB, der über seinen Anschluss über einen Leitungsstrang bis zu vier Receiver versorgt, oder Einkabel-Multischalter für bis zu Zweisatellitenempfang. Sie lassen sich auch mit herkömmlichen Multischaltern und Sternverteilung kombinieren.
(Thomas Riegler)