TV-Trends 2013

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OLED, 4K und IGZO

4K, OLED, IGZO: 2013 erstrahlen Blockbuster noch schärfer und kontrastreicher. Dabei setzen die Hersteller zum größten Teil auf neue Technologien, aber gehört demnach die LCD-Technik gleich zum alten Eisen? HD+TV stellt die neuesten Trends vor und lässt Sonys 4K-LCD-Fernseher gegen LGs-OLED-TV antreten. Welche Technik wird sich in der nahen Zukunft tatsächlich durchsetzen?

Neben den fabulösen Kontrastverhältnissen der OLED-Fernseher rückt auch Ultra HD (4K) immer mehr in den Wohnzimmerfokus; geeignete Fernseher bilden Bilder mit sage und schreibe 3 840 × 2 160 Bildpunkten ab. Erste Geräte sind bereits erhältlich, bewegen sich preislich aber mit Summen von rund 25 000 Euro in realitätsfernen Dimensionen; da erscheint selbst ein OLED-TV mit seinem Marktpreis von knapp 10 000 Euro schon fast als Schnäppchen. Bei den 4K-Fernsehern setzen Sony, Toshiba und LG auf die etablierte LCDTechnik, um die über acht Millionen Bildpunkte auf einer Fläche von 84 Zoll (213 Zentimeter) unterzubringen. Die OLED-Technik eignet sich zu diesem Zeitpunkt hingegen noch nicht für derartig hohe Auflösungen, denn die Ansteuerungselektronik würde schlicht zu komplex ausfallen.
 
Zudem ist die Fertigung von OLED-Fernsehern noch nicht serientauglich. Die Plasmatechnologie kommt für 4K zwar ebenfalls infrage, da aber jeder Bildpunkt aus einer Plasmazelle besteht, die für die Bilderzeugung gezündet werden muss, steigt der Energiebedarf ins Unermessliche, weshalb derartige Displays für den Massenmarkt wenig attraktiv erscheinen. Sharp zufolge soll die IGZO-Bauweise die Zukunft der ultrahochauflösenden LCD-Technik darstellen. Dabei vollzieht der Hersteller einen gewagten Schritt in der Produktion und verzichtet auf das in der Halbleitertechnik elementare Silizium. Künftig werden Sharps Ingenieuren zufolge die Leiterbahnen und letztlich die Bildpunkte über die vier Elemente Indium, Gallium, Zink und Sauerstoff (Oxygen) angesteuert. Daraus resultiert letztlich auch der etwas schwerfällige IGZO-Begriff.

Glühwürmchen als Vorbild

Praktisch betrachtet erleichtert die Anpassung des Herstellungsprozesses die Fertigung von ultrahochauflösenden Bildschirmen mit einer extremen Pixeldichte. Die IGZO-Verbindung ermöglicht eine dichtere Elementeanordnung, denn die dünneren Schichten lassen sich besonders gleichmäßig auf das Trägermaterial aufbringen. Demnach schrumpft auch die Bautiefe von Geräten mit dieser Bildschirmtechnologie. Zudem ist der IGZO-Halbleiter vollkommen transparent und lässt das Licht der Hintergrundbeleuchtung quasi verlustfrei passieren. Bilder erscheinen so heller und noch viel wichtiger: Es wird weniger Energie benötigt. Ersten Berichten zufolge soll der Ansatz rund 30 Prozent weniger Leistung einfordern als das Display im aktuellen iPhone 5.
 
Sharps Ingenieure sind derweil nicht die Einzigen, die Bildschirme noch effizienter und heller erstrahlen lassen wollen. Südkoreanische Wissenschaftler erforschten das Leuchtverhalten von Glühwürmchen. Dabei fanden Sie heraus, dass der technische Aufbau einer Leuchtdiode (LED) dem naturgegebenen Konzept sehr nahe kommt. Nur erstrahlen Glühwürmchen deutlich heller als eine LED und die Forscher führen diesen Umstand auf eine Kammstruktur auf der äußeren Hülle der Insekten zurück, die den Lichtdurchlass optimiert. In ersten Versuchen konnte dieses Gefüge nachgeahmt werden und die LED erstrahlte im Labor fast doppelt so hell. Zudem verringert der Herstellungsprozess die Materialkosten, da aufgrund der neuartigen Struktur auf eine teure antireflektive Ummantelung der LED verzichtet werden kann.

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