Trommeln in der Tiefe, Teil 2
Velodyne CHT-12-Q
„Sub mit Einmessung“
Velodyne schickt mit 28 Kilogramm (kg) einen schweren Brocken ins Rennen. Das Entpacken aus dem Lieferkarton sollte mindestens zu zweit erfolgen. Nach Anbringen der mitgelieferten Gummifüße ist das exakte Ausrichten des Lautsprechers ebenfalls kaum allein zu lösen.
Die Optik ist ansprechend, wirkt allerdings nicht ganz so hochwertig wie bei den anderen Kandidaten. Eine 30-Zentimeter-Membran strahlt nach vorn ab, darunter befindet sich die schlitzartige Öffnung des Bassreflexsystems. Technisch raffiniert ist die verbaute Class-D-Endstufe, die für einen hohen Wirkungsgrad und somit geringe Wärmeentwicklung sorgt. Die abnehmbare Frontverkleidung wird durch kleine Kunststoffstifte im Korpus verankert. Auffällig ist ein kleines, zweistelliges Nummerndisplay für verschiedene Anzeigezwecke. Negativ macht sich bemerkbar, dass ein Handbuch in Papierform nicht mitgeliefert wird, sondern nur als PDF auf CD vorliegt. Und Vorsicht: Der Lautsprecher ist nicht magnetisch abgeschirmt!
Bei den Anschlüssen auf der Rückseite verwundert zunächst die bloße Anzahl. Das Rätsel klärt sich jedoch beim zweiten Blick: Es gibt hier sowohl Inputs als auch Outputs, der Subwoofer lässt sich bei Geräten ohne separaten Ausgang für Tieftöner also in Reihe betreiben. Alternativ kann man so auch die Frequenzweiche des Vorverstärkers umgehen und stattdessen die des Velodyne nutzen.
Die Anschlüsse sind massiv und hochwertig. Die Lautstärke wird stufenweise geregelt, wobei eine Untergliederung in 80 Einheiten dabei keine Wünsche offenlässt. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich ein Schalter, mit dem man bestimmen kann, ob das Gerät dauerhaft angeschaltet sein oder sich im Stand-by-Mode befinden soll. In diesem Zustand springt der Subwoofer bei Signalerkennung an und schaltet sich nach etwa 8 Minuten (min) ohne Signal wieder aus. Komplett abschaltbar ist er durch einen separaten Netzschalter.
Dies ist angesichts der Leistungsaufnahme im Stand-by auch sinnvoll: Für satte 10,5 Watt (W) gibt es Punktabzug. Eine einmalige Besonderheit im Test stellt das mitgelieferte Messmikrofon dar. Mithilfe von Sinussweeps ist es möglich, den Subwoofer im Raum durchzumessen und eine automatische Optimierung durchführen zu lassen. Das Ergebnis dieser Anpassung konnte im Test klanglich überzeugen. Den Messvorgang führt selbst ein Laie schnell und sicher durch. Komfortabel ist auch die Bedienung des Subwoofers über die mitgelieferte Fernbedienung.
Sollte die Infrarotverbindung aufgrund eines ungünstigen Gerätestandortes nicht direkt möglich sein, kann separat ein IR-Empfänger bestellt und an der Rückseite angeschlossen werden. Auf der Fernbedienung lässt sich überdies die Phasenlage in 90-Grad-Schritten einstellen. Weitere nützliche Funktionen sind eine Stummschaltung, ein lautstärkereduzierter Nachtmodus sowie eine automatische Abschaltfunktion des Displays für dunkle Umgebungen. Zudem lassen sich vier Sofortpresets finden, die sich in der Trennfrequenz und einer Anhebung eines bestimmten Frequenzbereiches sowie einer generellen Pegelanhebung unterscheiden.
Trotz der vielen Einstellungsmöglichkeiten bleibt die Installation unkompliziert und übersichtlich. Im Hörtest beeindruckte der Velodyne in allen Kategorien: Harte Aufschläge wurden präzise dargestellt, das Fundament bei langen Tönen war kräftig und definiert. Er verhielt sich auch in schnellen, lauten Szenen bemerkenswert dynamisch. An einigen Stellen, bei denen andere Testkandidaten übertrieben reagierten, fügte sich der Velodyne sehr gut in die Gesamtmischung ein. Ein großer Vorteil ist seine eigene Raumakustikeinmessung.