Toshiba – Atsutoshi Nishida

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Einer der mächtigsten Männer der Welt

Als Toshiba 1985 das weltweit erste Notebook auf den Markt brachte, war Atsutoshi Nishida nur eine Randnotiz. Mit der Förderung der HD-DVD und dem Bau der neuen SED-Bildschirme, stieg er jedoch bis an die Spitze des Toshiba-Konzerns auf und ist heute einer der mächtigsten Männer der Welt.

Nishida ist selten Visionär, vielmehr Realist. Was der politisch und wirtschaftlich studierte Mann aus Japan seinen Vorgesetzten aber 1983 offenbarte, erschien wie ein Hirngespinst: ein Computer, so klein, dass er auch unterwegs einsetzbar ist. Toshiba war auf einen neuen Markt angewiesen, denn der umsatzträchtige Wettstreit mit dem US-Riesen IBM ging verloren – Toshibas Zukunft in der Computerbranche war ungewiss. Die Vorstellung, einen mobilen PC mit Akkubetrieb zu fertigen, bedurfte einer zweijährigen Auseinandersetzung mit den Führungskräften Toshibas – Nishida kannte den Weg, doch wie sollte er diesen auch beschreiten?
 

Einzelgänger

Zwei Jahre später folgte zwar die rettende Einwilligung Toshibas, doch Nishidas Augen funkelten auch in diesem hoffnungsvollen Moment nicht – sein Projekt wurde finanziell kaum unterstützt. Zudem ging er auf die Forderung ein, im ersten Jahr 10 000 Stück abzusetzen. Selbst die Fertigung musste überdacht werden: Die Standard-5-Zoll-Laufwerke wichen den kompakten 3,5-Zollern. Entgegen aller skeptischen Widerstände gelang es Nishida tatsächlich, 1985 das erste Notebook der Welt auszuliefern. Mit seinen Abmaßen von 31 × 31 × 6,4 cm und vier Kilogramm Gewicht unterschied es sich zudem nicht gravierend von heutigen Notebooks – eine erstaunliche Ingenieursleistung für die damalige Zeit.
 
Dabei war es noch nicht einmal die Mobilität, welche die IT-Branche überzeugte, sondern schlicht die Netzwerkfähigkeit. Der Erfolg ließ bereits im ersten Jahr nicht lange auf sich warten. Nishida hielt mit Bravour den Vorgaben der Führungsetage stand: 10 000 verkaufte Notebooks im ersten Jahr. Rückblickend war dieser Erfolg vor allem Nishidas Menschenkenntnis zu verdanken. Die Softwareunterstützung durch Ashton- Tate und Lotus gewann er nicht in kargen Büroräumen, sondern an einem gut gedeckten Tisch. Bis 2004 sollten sich die Umsätze auf 37 Millionen verkaufte portable PCs ausweiten – Toshibas Marktführerschaft war gesichert.
 

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