Tongeschichte

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Tongeschichte, Teil 3

011001: Musik nach Zahlen

1982 entstand die erste Compact Disc Digital Audio (CD-DA), kurz CD, in einem Philips-Werk in Hannover Langenhagen. Im gleichen Jahr kam dann mit Billy Joels „52nd Street“ in Japan die erste Audio-CD nebst Sonys CD-Player CDP-101 in den Handel und das Zeitalter der Digitalisierung wurde eingeläutet. Die CD entstand aus einer Zusammenarbeit von Sony und Philips. Da die Musik digital vorliegt, ist eine Kopie immer ein Eins-zu-eins-Abbild und es gibt, im Gegensatz zur Compact Cassette, keinen Qualitätsverlust. Die digitalen Informationen werden von einem Laser ausgelesen. Dabei wird sein Licht in der „Informationsebene“ reflektiert und durch eine Fotodetektoreinheit in elektronische Informationen umgewandelt. Sogenannte Pits und Bumps bilden Kuhlen und Erhöhungen, die das Licht in einem jeweils anderen Winkel zurückwerfen. In binärer Schreibweise werden Musikstücke in Nullen und Einsen abgelegt.

Digitalisierung und Zukunft

Die CD kommt der Reproduktion eines Studiomasters schon sehr nahe. Aber gerade filigrane Jazzmusik oder lebhafte Barockstücke profitieren in hohem Maße von einem erweiterten Dynamikumfang und einer höheren Abtastrate. Die Super Audio Compact Disc (SACD) und die DVD-Audio setzen genau da an. So bietet etwa Letztere einen Dynamikumfang von 145 Dezibel (dB) (CDDA 96 dB) und eine Abtastfrequenz von 192 Kilohertz (kHz) (CD-DA 44,1 kHz). Die Ohrenschmeichler halten ihre Versprechen aber nur bedingt ein, denn oft befinden sich auf den Discs nur aufgeblasene CD-Versionen der Musikstücke.
 
Handelt es sich hingegen um ein speziell abgemischtes Master, wird die Qualität der herkömmlichen CD weit überboten. Trotzdem spielen die Formate im Markt kaum eine Rolle. Komprimierte Musik in Form von MP3-Dateien ist das Maß der Dinge, auch wenn dies vielen Audiophilen die Tränen in die Ohren, pardon, Augen treibt. Um die Ohren nicht zu beleidigen, sollte mindestens eine Datenrate von 192 Kilobit je Sekunde gewählt werden.
 
Dass MP3s wirklich praktisch sind, ist keine Frage, sie sind aber auch für die bisher größte Krise im Musikmarkt verantwortlich. Da im MP3- Format gespeicherte Musik nur geringe Datengrößen aufweist, ist es ein Leichtes, sich innerhalb weniger Sekunden ganze Alben aus dem Internet herunterzuladen. Das ist jedoch in einem Großteil der Fälle illegal.
 
Künstler und Label leiden gleichermaßen darunter, wobei Letztere eindeutig den Trend verschlafen haben: Es müssen schleunigst zeitgemäße digitale Vertriebswege erdacht werden, die vor allem günstig und leicht bedienbar sein sollten. Als erfolgreicher Ansatz seien hier iTunes oder das Musikportal Last.fm genannt. Es bleibt spannend, wo uns die Digitalisierung noch hinführt.
(Dennis Schirrmacher)

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