The Ark

0
69

The Ark, Seite 2

Atmosphärischer SciFi-Horror

Ein bisschen „Dead Space“

Erst als sich die Handlung dann doch für nur eine eindeutige Erklärung entscheidet, um einen sehr simplen und linearen Finale entgegen zu gehen, verspielt „The Ark“ seine beklemmende Atmosphäre. Warum der Film sein größtes Spannungselement an dieser Stelle aufgibt, bleibt schleierhaft, da er bis dahin eine große Science-Fiction-Hommage nach der anderen abfeiert – und das mit zwar geringen aber effektiven Mitteln. Hätte er das Konzept der Unschlüssigkeit bis zum Ende durchgehalten, wäre er durchaus ein ernstzunehmendes Mitglied des anspruchsvollen Indie- und Genre-Kinos werden können. Doch so verschlägt es ihn eher in die trashigere Ecke, die lockere und nicht allzu ernstzunehmende Unterhaltung bietet.
 
Immerhin gibt es einige Szenen, in denen die Bedrohung geduldet und aus den Augen gelassen wird. Ähnlich wie bei einer Spinne, die zuvor stundenlang an ein und demselben Fleck verweilte und nun plötzlich verschwunden ist, gerät der Betrachter in Panik, sobald er nicht mehr weiß, wo sich das Schrecknis derzeit aufhält bzw. hinbewegt. Und tatsächlich liegt den Helden des Films auch nichts daran, jene Bedrohung zwingend auszuschalten. Sie wollen einfach nur entkommen. Und das ist wiederum ein außergewöhnliches Element, das dem Ganzen einen hohen Faktor an Glaubwürdigkeit verleiht, sozusagen das minimalistische Spiel der kleinen Gefühle. Die Darsteller liefern eine solide Performance ab, wobei sich Hauptmime Christian Slater zu sehr auf sein „Ich beiß mir auf die Lippen und schaue konzentriert“-Gesicht versteift.

Ausflug zum Mond

Dass der Film direkt als Videoproduktion veröffentlicht wurde, sieht man häufig an den fehlenden Rucklern, die auf eine höhere Aufnahme-Frequenz als 24p (24 Vollbilder pro Sekunde) hindeuten. Das relativiert zwar das gewohnte Kinofeeling, beeinflusst aber nicht die wichtigen Bildfaktoren. So enthält das insgesamt recht dunkle Szenario auf der Mondstation doch ganz schöne Texturen, die durch den ausgewogenen Kontrast und die angenehm hohe Schärfe trotz Düsternis zur Geltung kommen. Die Farben sind entsprechend der Stimmung trostlos und abgedunkelt. Ein Bildrauschen konnten wir nicht feststellen.
 
Der Rundumsound wird nicht so offensiv eingesetzt wie etwa bei einem fürs Kino produzierten Actionfilm, ist aber dank sorgfältiger Kanalisierung von Musik und Effekten dennoch atmosphärisch dicht und hörenswert. Die akurate Signalortung sorgt für zusätzliche Freude, die lineare Dynamik wiederum für abflauendes Interesse.

Trailer

Hier klicken, um den Inhalt von www.youtube.com anzuzeigen


(Falko Theuner)
Kommentare im Forum