Test: Der SACD-Player SA-15S2 Limited von Marantz, Teil 2
Die klanglichen Aspekte
Vorbildlich geblieben ist die uns schon vom Serienmodell gewohnte strikte Trennung im Aufbau für die Stereokanäle und deren einzelnen Spannungsstabilisierungen. Dieser Player ist aber auch nach wie vor ein D/A-Wandler, das verraten seine Anschlüsse auf der Rückseite. Der optische Eingang akzeptiert digitale Signale bis 96 kHz Abtastrate und gibt diese über den Cirrus Logic Wandlerchip CS4398 wieder. Dieser ist direkt unter dem Laufwerk platziert und in der Lage stereofone Signale mit bis zu 24 Bit und maximal 192 kHz Abtastrate wiederzugeben, Letzteres bleibt der SACD vorbehalten.
Das klanglich interessante Feature der umschaltbaren digitalen Rekonstruktionsfilter ist ebenfalls geblieben und begeisterte uns wie jedes Mal beim Hörtest. Bei solchen zum Teil filigranen Verbesserungen kommt oft die Frage: Kann man das objektiv überprüfen? Dramatische Veränderungen in den Messwerten sind nicht zu erkennen, warum auch, sie waren und sind immer noch ausgezeichnet (siehe Tabelle). Wenn es einige Abweichungen im Promillebereich gibt, dann ist es vollkommen normal, denn solche Schwankungen gibt es auch innerhalb einer Modellreihe. Dem Limited Modell fehlt eine minimale Welligkeit im Phasenverlauf unterhalb von 100 Hz, die beim Serienmodell messtechnisch ermittelbar war.
Die Gruppenlaufzeiten und Phasenverlaufe sind für beide schaltbaren Filterarten weit über den hörbaren Bereich hinaus ohne Auffälligkeiten. Auch die Verzerrungsproduktanteile sind sehr gering und deutlich geradzahlig harmonisch geprägt, mit einem dominanten Anteil von K2, gefolgt von K3 sowie einem sich stetigen abbauenden Spektrum. Für den Klang bedeutet dieses technische Verhalten nur Gutes. Es ist ohne den direkten Vergleich schwer auszumachen, welches Modell besser klingt.
Am beeindruckendsten ist die Illusion von der Breite und der Tiefe der akustischen Bühne, wovon besonders große konzertante und sinfonische Orchestermusiken profitieren. Sehr schön ist dabei die Unterstützung von dynamischen Wechseln in der Musik. Starke Impulse mit einem hohen Anteil an Bässen und Tiefmitten werden kräftig und konturiert wiedergegeben, ohne dabei diffus oder aufgeweicht zu klingen. Das Gleiche gilt auch für impulshafte Klänge, wie sie beim Anschlagen einer Kesselpauke, einer Gitarren- oder Klaviersaite entstehen. Ohne Überspitzungen werden diese Klänge wiedergegeben, dabei bleibt der Ausklang sehr organisch. Der gesamte Klangeindruck ist geprägt von einer deutlichen inneren Ruhe, aus der heraus sich feindynamische Instrumentaldetails lebendig darstellen können.
Das scheint eine Eigenschaft zu sein, die durch das harmonische Obertonspektrum gefördert wird. So treten bei Blechbläsern keine Schärfen hervor und Gesangsstimmen erhalten einen natürlichen Ausdruck in den Sibilanten. Andererseits scheint die harmonische Abstimmung noch genügend Glanz für bewegende Klangfarben bereitzustellen.
Denn hier werden je nach Aufnahme einzelne mitschwingende Obertöne deutlicher reproduziert als bei einigen auf „Wohlfühlwärme“ getrimmten Hi-Fi-Playern. Das ist eine Freude für die Liebhaber des Klanges großer Konzertflügel. Ein Hauch von musikalischer Exklusivität liegt der Limited Edition inne, sowohl klanglich als auch konzeptionell. Unbedingt Probe hören!
Ausstattung
Technische Daten
(Jens Voigt)