Test: Arcam D33

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Super solider DAC

Wir haben es bestimmt schon mehrmals erwähnt, FMJ bedeutet in unserer freien Übersetzung „Für die musikalische Freude“. Was kann man eigentlich noch alles mit einem D/A-Wandler anfangen?

In der Zeit, wo jeder Audiohersteller mit mindestens einem netzwerkfähigen Gerät oder einem D/A-Wandler in den Markt drängt, braucht es etwas Eigenständiges. Im Fall des Arcam D33 sind das gleich mehrere Dinge: Rein von außen betrachtet, erscheint hier schon eine große Anzahl von Anschlussmöglichkeiten in einer sehr stabilen und EMV-konformen Gehäusekonstruktion. Neben doppelten optischen und koaxialen Digitaleingängen sowie einem AES/EBU-Anschluss wird noch mehr angeboten. Für die Integration in das eigene Unterhaltungssystem, das dank allgemein üblichen 12-Volt-Triggereingang und Remote-Anschluss erscheint, wird auch noch eine RS-232-Schnittstelle bereitgestellt.
 
Die Interessierten wissen jetzt schon längst, dass dazu nicht zwingend auf Geräte der Arcam-Familie zurückgegriffen werden muss. Die Anbindung an die Computerwelt wird hier vorbildlich über zwei USB-Anschlüsse angeboten. Der Class1-USB-Eingang bietet bekanntermaßen eine Unterstützung von Audioformaten bis 96 Kilohertz (kHz) an. Für die meisten Computer stellt dies keine Hürde dar. Im Inneren des D33 wird der Eingang von einem spezialisierten USBIsolator von Analog Devices, ADUM3160, gegen Störungen aus der Computerperipherie entgegen genommen. Von hier aus werden die Daten an den mittlerweile bekanntesten XMOS-Chipsatz weitergeleitet.
 
Dieser Chipsatz steht auch gleichzeitig dem zweiten USB-Eingang zur Verfügung. Der sogenannte Class2-Input besitzt zumindest keine erkennbare galvanische Trennung, um computerinduzierte Störungen abzuhalten. Dieser Eingang wird dank einer mitgelieferten Treiber-CD auch den PC-basierten Betriebssystemen für einen Audiofiletransfer bis 192 kHz zugänglich gemacht. Am Macintosh ist das nicht nötig, dafür wird aber die interne Datenverarbeitung in Fachkreisen etwas kritisch betrachtet, wegen der fehlenden Transparenz der Treiberarchitektur. Besitzer von iPhone/iPod ab der 4. Generation bzw. iPad werden mit einem eigenen USB-Zugang bedient.

Hier steht dem Nutzer die digitale Übertragung seiner Musik, direkt an den D33 zur Verfügung. Das ist schon etwas Besonderes. Der weitere Aufwand im Inneren bringt deutlicheVorteile in den technischen Daten mit sich. Wir haben es hier mit einergetrennten Energieversorgung zu tun, die jeweils für den digitalen undfür den analogen Schaltungsabschnitt einen Ringkerntransformatorvorsieht. Dem Ganzen geht schon eine passive Netzfilterung voraus.Zusätzlich steht ein kleines Stand-by-Netzteil für dieFernsteuerungsannahme bereit. Der Aufwand für die sauberenBetriebsspannungen unterstützt die Bemühungen im digitalenSchaltungsteil. Dieser wird hier mit einem erwähnenswerten Aufwand vomEingang bis zum Wandler betrieben.
 
Das verraten vier Quarzoszillatorenim Bereich der Signaleingänge, die sich hier mit einem Spezialisten ausdem Studiobereich vereinen. Der „dice“-Chipsatz von TC-AppliedTechnologies wird gern dort eingesetzt, wo Audiodaten und Sample-Taktraten unmissverständlich eine Einheit bilden sollen. Der Grund istdie Unterdrückung von Jitter-Artefakten, denn nur so sollten diedigitalen Datenwörter in die analoge Welt mittels Wandler übersetztwerden. Es ist an dieser Stelle erwähnenswert, dass keiner der heuteüblichen Abtastratenwandler eingesetzt wurde. Die beiden D/A-Wandler vomTyp Burr-Brown PCM1792 werden jeweils in der leistungsfähigstenBetriebsart, dem Monomode mit symmetrischen Ausgang, betrieben.
 
Siebieten neben ihrer Audioperformance mit einer Auflösung von bis zu 24Bit auch Abtastraten bis 192 kHz und einige weitere Features an. Soerlauben sie neben der eigenen Umschaltung der digitalenRekonstruktionsfilter von Sharp auf Slow auch eine externe Steuerung.Das erklärt somit schon das Vorhandensein des FPGA von Xilinx aus derSpartan-3-Reihe. Denn der D33 verfügt über durch den Benutzerumschaltbare, digitale Rekonstruktionsfilter. Eigentlich sind hier zweiauswählbar, aber wenn keine Auswahl getroffen wurde, greift ein dritterFilter. Dieser ist der Industriestandard Sharp-Filter. Während sichAuswahl 1 als eine Art Apodizing-Filter ohne Vorschwinger zeigt, scheintdie Variante 2 einem Slow-Filter ähnlich zu sein. Denn dieser zeigtwenige Vorschwinger und ein sanft beginnendes Sperrverhalten am oberenEnde des Frequenzbereiches.

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