Technische DVB-T Parameter, Teil 2
Mehrwege-Empfang: COFDM-Verfahren
Übertragungsmodus
DVB-T-Sender arbeiten bei der Übertragung nach dem COFDM-Verfahren (Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex), einem System, das unter anderem besonders gut mit den Folgen des Mehrwege-Empfangs fertig wird. Das wesentliche Prinzip dieses Verfahrens ist die Verteilung der Information auf viele dicht nebeneinander liegende Trägerfrequenzen. Bei der Störung einzelner Träger auf dem Übertragungsweg kann mit bestimmten Rechenverfahren im Empfangsgerät eine Fehlerkorrektur vorgenommen werden. Das Ursprungssignal wird rekonstruiert. Der Zuschauer merkt davon nichts und kann sich jederzeit am ungestörten Bild erfreuen.
Es kann zwischen den Modi 2k mit 1.705 Trägern und 8k mit 6.817 Trägern gewählt werden. Während der 2k-Modus primär für ausschließlich stationären Empfang unter ähnlichen Vorraussetzungen, wie bis jetzt beim analogen TV ermöglicht, erlaubt der 8k-Modus den sicheren Empfang von eintreffenden Signalen aus unterschiedlichen Richtungen beziehungsweise von verschiedenen Standorten (Mehrwege-Empfang) und bildet die Grundlage für mobile Anwendungen des DVBT-Standards.
Gleichwellennetz
Die digitalen Übertragungsverfahren ermöglichen die Abstrahlung eines Signals von mehreren verschiedenen Standorten auf derselben Frequenz. Man spricht von Gleichwellen-Netzen (englisch Single Frequency Network, SFN), die weiter zur Frequenzökonomie beitragen.
Gleichkanalnetze können aus technischen Gründen nicht beliebig groß aufgebaut werden. In Abhängigkeit der gewählten Übertragungsmodi ist der Maximalabstand zweier Sender, die in einem Gleichkanalnetz arbeiten, begrenzt. Werden diese Distanzen überschritten, kann das Gleichkanalnetz nicht mehr zuverlässig arbeiten.
In einem Gleichkanalnetz tragen alle Sender gemeinsam zum guten Empfang bei. Würden die an einem Ort von einem Sender empfangenen Signale zu schwach sein, könnte man kein DVB-T sehen. Strahlen weitere Sender eines Gleichwellennetzes ein, addieren sich ihre Signale, womit an der Antenne ein brauchbares Signal ansteht, das für ungetrübten TV-Spaß sorgt.
Fehlerkorrektur (Coderate)
Die Coderate wird auch als Viterbi-Verhältnis bezeichnet und beziffert das Verhältnis der Nutzdaten zu jenen Daten, die ausschließlich für den Fehlerschutz, also zur Sicherung der Informationsübermittlung verwendet werden. Die Differenz ergibt sich aus den Kontrollbits für die Fehlererkennung und -korrektur.