Störungen finden und beheben, Teil 2
Die Liste möglicher Störungsquellen ist lang
Receiver überprüfen
Der Grund für die Störung kann bei einer Einteilnehmeranlage beim LNB oder dem Receiver liegen. Letzteren werden wir uns zuerst ansehen. Mit einem Universalmessgerät kann man die am Sat-ZF-Eingang anliegende Speisespannung überprüfen. Dazu ist dieses auf Gleichspannungsmessung einzustellen und das LNB-Kabel von der Sat-ZF-Eingangsbuchse des Receivers abzuschrauben.
Anschließend stellen Sie den Receiver auf einen gestörten Kanal. Da man mit den Prüfspitzen nur schwer den Kontakt für den Mittelleiter erreicht, schließt man ein kurzes Stück Antennenkabel – oder etwas Vergleichbares – an die Buchse an. Am abisolierten Ende kann die Messung problemlos erfolgen. Bei horizontalen Sendern sollte man etwa 18 Volt (V), bei vertikalen 14 V messen. Abweichungen von circa 1 V sind möglich. Davon stark abweichende Werte, etwa 15 V bei „horizontal“, deuten auf einen Defekt des Receivers hin.
Antennenkabel
Werden alle Spannungen ordnungsgemäß vom Receiver ausgegeben, sollten sie am anderen Ende des Antennenkabels überprüft werden. Schließen Sie dazu das Kabel wieder am Receiver an und schrauben Sie es vom LNB ab. Auch hier sollten etwa 14 V beziehungsweise 18 V anstehen. Durch die Leitungslänge werden jedoch Spannungsabfälle hervorgerufen und die Werte müssten etwas niedriger sein als im Inneren. Dennoch sollte die Spannung für die horizontale Ebene nicht unter 16 V sinken. Werden ungewöhnliche Spannungen gemessen, deutet das auf einen Defekt des LNBs hin.
Lässt sich am äußeren Kabelende keine Spannung messen, ist die Leitung unterbrochen. Kürzlich vorgenommene Baumaßnahmen sind hierfür eine wahrscheinliche Ursache, etwa wenn man mit einem Nagel oder einer Bohrung das Antennenkabel beschädigt hat. In solchen Fällen muss ein neues Kabel verlegt werden.
Störungen durch Korrosion
Vielleicht stellt man beim Abnehmen des Antennenkabels vom LNB auch fest, dass der Mittelleiter verschwunden ist. Viele LNBs sind mit einem Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit gesichert. Die Palette reicht von simplen vulkanisierten Bändern, die man um die Stecker wickelt, bis hin zu eigenen Gehäusen, in denen Konverter und Kabel geschützt verpackt sind. Ein Grundproblem ist die absolute Unverträglichkeit von elektrischem Strom, Metall und Wasser. Deswegen bringt Luftfeuchtigkeit von vornherein Gefahrenpotenzial mit sich: Sie bahnt sich ihren Weg durch kleinste Ritzen und Spalten, besonders die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht lassen die Luft Wasser abgeben.
Es sammelt sich überall dort, wo es nicht mehr in ausreichender Menge verdunsten oder ablaufen kann. Fließt in diesem Bereich elektrischer Strom, wird er vom Wasser weitergeleitet. Obwohl nur ungefährliche Spannungen von etwa 14 oder 18 V auftreten, sind Langzeitschäden am LNB unausweichlich: Wasser und Strom ergeben einen Kurzschluss.
Aber auch Feuchtigkeit an sich leitet elektrische Energie. Dies führt aufgrund des höheren Widerstands zwar zu keinem Kurzschluss, aber Kriechströme können entstehen. Wer die Reihe der chemischen Grundelemente kennt, weiß, dass sich beim Kontakt von verschiedenen Stoffen der unedlere zersetzt. Konkret heißt das, der Mittelleiter aus Kupfer wird angegriffen und beginnt zu korrodieren. Etwa nach einem Jahr kann er sich im Bereich der LNBBuchse und des Steckers aufgelöst haben. So bricht dann plötzlich der Empfang zusammen.
Da die Zersetzung nur im Bereich des F-Steckers stattfindet, genügt es, das Kabel rund 10 Zentimeter (cm) zu kürzen und einen neuen Stecker zu Mittelleiters können in der LNB-Buchse geblieben sein. Meist lassen sie sich jedoch mit einer kleinen Zange entfernen. Sollte das nicht der Fall sein, ist ein neuer LNB fällig.
Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, sollten Sie den Kabelanschluss am LNB gut abdichten. Am besten haben sich komplette, eher großzügig bemessene Gehäuse bewährt, die nicht nur den zu schützenden Teil mit Buchsen und Steckern aufnehmen, sondern gleich den ganzen LNB umschließen.