Star Trek: Into Darkness

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Fulminant-dynamischer Action-Blockbuster im All

Es ist J. J. Abrams letzter großer Film als Regisseur, bevor er sich an die siebte Episode der „Star Wars“-Saga heranwagt: Die Fortsetzung der erfolgreichen Wiederbelebung des „Star Trek“-Franchise. Die Crew der Enterprise muss sich einem der beliebtesten Antagonisten überhaupt stellen – und dieser wird auch noch vom gerade furchtbar angesagten „Sherlock“-Darsteller Benedict Cumberbatch gespielt. Was könnte unterhaltsamer sein?

Ein völlig weißer Planet mit extrem roter Vegetation zum Beispiel, der das Auge des Zuschauers völlig überraschend trifft und ihn erst einmal fragen lässt, ob er überhaupt den richtigen Film eingelegt hat! Genau dies erwartet das Publikum nämlich direkt zu Anfang des neuen „Star Trek“-Teils. Ein paar demonstrativ in die Kamera geworfene Speere demonstrieren das große Potenzial des 3D-Effekts und Spocks (Zachary Quinto) Schicksal verschlägt ihn in das Innere eines aktiven Vulkans, der kurz vor seinem Ausbruch steht. Der Prolog hat bereits vieles, was andere Mainstream-Filme noch nicht einmal in ihrer Gänze vorweisen können: Exotik, Rasanz, Witz und Dramatik. Er macht auch die Beziehungen der im ersten Teil „neu“ eingeführten Charaktere untereinander noch einmal in Windeseile deutlich und zeigt zum Beispiel, dass es zwischen Spock und Uhura (Zoe Saldana) nicht mehr allzu gut steht.

Es wird düster!

Erst nach dieser kurzen, aber spektakulären Inventur der aktuellen Gegebenheiten beginnt die eigentliche Handlung. Kirk (Chris Pine) wird wegen seines unüberlegten Verhaltens die Befehlsgewalt über die Enterprise entzogen, und ein geheimnisvoller Attentäter legt Sprengsätze in einer geheimen Abteilung der Sternenflotte. Einen fatalen Terroranschlag später macht sich Kirk als verdeckter Ermittler auf, um den Terroristen auf dem klingonischen Heimatplaneten dingfest zu machen und zu eliminieren. Da dies als kriegerischer Akt gegen die Klingonen gewertet werden könnte, müssen er und seine Crew mit äußerster Vorsicht vorgehen. Daher besteht ein wesentlicher Teil des Plans darin, eine völlig neue Form von Raketen mit an Bord zu nehmen, die eine ungeahnte Zerstörungskraft besitzen und nicht ortbar sind.
 
Mit ihnen soll der extrem gefährliche Terrorist zur Aufgabe gezwungen werden, da sie ihn sonst eliminieren würden. Doch können Kirk und die Enterprise-Familie wirklich einen wildfremden Menschen exekutieren, ohne diesen zwielichtigen Mord-Auftrag gehörig zu hinterfragen? Und was genau sind das für merkwürdige Raketen, die sich nun an Bord der Enterprise befinden und eine potenzielle Gefahr für alle darstellen? Genau diese Fragen spalten die Crew in verschiedene Lager, und dürften auch den Zuschauer vor eine moralische Zwickmühle stellen.

Science-Fiction-Action-Blockbuster

Es ist vor allem dem abwechslungsreichen Skript von Alex Kurtzman und Roberto Orci sowie den vielen fantastischen Handlungsorten zu verdanken, dass der Film ein aufregendes Science-Fiction-Abenteuer in seiner reinsten Form bietet. Haarsträubende Situationen im Weltall und auf fremden Planeten folgen auf urkomische Dialogsequenzen und spannungsgeladene Wortgefechte zwischen Kirk und seinem Erzfeind Spock … ach nein, das ist ja sein bester Kumpel, mit dem er sich während des gesamten Films so herrlich streitet, als wären die beiden seit Jahrzehnten ein verschworenes Ehepaar! Der illustre Antagonist dieses Sequels löst bei Fans der ersten Stunde ganz automatisch Gänsehaut aus und hört auf den einsilbigen und daher sehr gut, sehr laut zu schreienden Namen: KHAN! (Oder sollten wir lieber im rachelüsternen, drohenden Ton ausrufen „KHAAAAAAAAAN!“) Und tatsächlich macht der britische Shootingstar Benedict Cumberbatch der früheren Khan-Interpretation durch Ricardo Montalban ganz schön Konkurrenz.
 
Mit seiner Coolness und seiner undurchsichtigen Art schafft er es glatt, das Publikum so um den Finger zu wickeln, dass es ihn fast als potenzielles neues Crew-Mitglied begrüßt. Gewieft tänzelt er zwischen dem düsteren Helden mit tragischer Vergangenheit und dem ebenfalls düsteren Schurken, dessen Genialität zum Verhängnis aller werden könnte. Erst am Ende gerät das Ganze etwas aus den Fugen und die filmisch-komplexe Konstruktion bricht in sich zusammen, was sehr schade ist. Das finale Kapitel ist nämlich ausgesprochen linear und ideenlos, so als wären alle guten Ideen bereits aufgebraucht gewesen. Selbst die Action vermag an dieser Stelle keine überraschung mehr aus dem Hut zu zaubern, weshalb nach dem Abspann ein leicht ernüchterndes Gefühl zurückbleibt. Den Blu-ray-Kauf bereut man aber keinesfalls, denn es gibt einfach zu viele witzige, toll designte, flott inszenierte und spannend aufgebaute Stellen in diesem Film, als dass man ihn als Enttäuschung empfinden könnte.

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