Spieglein, Spieglein Teil 4 – Nikon
Nikon D7000
Profiambitionen
Auch Nikon hat mit der D7000 eine Spiegelreflexkamera im Portfolio, welche sich irgendwo zwischen Einstiegsgerät und Profiklasse einordnen will. Die Profiambitionen spürt man schon, wenn man die Kamera in die Hand nimmt, denn Nikon fertigt die D7000 wie ein Profigerät aus einer stabilen Magnesiumlegierung. Dies sorgt für vertrauens erweckende Stabilität.
Bei der Ergonomie und Handhabung ist sich Nikon weiter treu geblieben. Daumen und Zeigefinger der rechten Hand regeln mit Leichtigkeit die Bildparameter im manuellen Modus und Nikon-Veteranen werden sich sofort im Bedienfeld der D7000 zuhause fühlen. Aber auch jeder anderer erfahrene Fotograf wird sich schnell in die logische Bedienung der Kamera einarbeiten.
Neu hinzugekommen sind zwei individuell mit Kameraprofilen belegbare Programmplätze, welche sich in das Ensemble am Moduswahlrad eingereiht haben. Diese Profile sind mit allen Kamerafunktionen frei programmierbar, sodass auch komplexe Bildeinstellungen nun mit einem kurzen Dreh zur Verfügung stehen.
Etwas seltsam gestellt sich die Messfeldumstellung des Autofokus. Dessen Knopf bildet das Zentrum des AF/MF-Kippschalters. Dieser wiederum befindet sich halb versteckt in der Nähe der Objektivaufnahme und ist nur der Aktivierungsschalter. Während dieser gedrückt wird, wird der eigentliche Moduswechsel mit dem Drehrad am Zeigefinger erledigt – hier ist wohl eine Eingewöhnungszeit für den Nutzer erforderlich.
Scharfblick
Die Leistungsdaten des Autofokus sind dafür umso beeindruckender. So verweist die D7000 auf die für dieses Kamerasegment ungewöhnlich hohe Messpunktanzahl von 39. Neu ist auch die interne Bildverarbeitungsroutine vom Typ Expeed 2. So verwundert es wenig, das besonders bei Aufnahmen mit wenig Licht die Farbenwiedergabe kaum leidet und das Bild mit einem durchaus erträglichen Rauschpegel auskommt.
Der Schärfegrad der D7000 bewegt sich auf klassentypischen Durchschnitt, aber gerade bei Skalierungen treten Artefakte und Farbverschiebungen an feinen Strukturen auf. Die in der Leistung verbesserte interne Bildverarbeitung erlaubt auch ein höheres Tempo bei Serienbildaufnahmen: 6 Bilder pro Sekunde werden durch die beschleunigte Signalverarbeitung möglich.
Viermal schneller arbeitet der Filmmodus. Wie bereits erwähnt, kommt kein DSLR-Hersteller mehr an der HD-Aufnahmefunktion vorbei. So erlaubt auch die D7000 Filmaufnahmen mit bis zu 1 080p und 24 Vollbildern. Im Vergleich zu vorangegangenen filmfähigen Nikon-Modellen hat jedoch ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Dieser umfasst die Entscheidung des Herstellers zur Abkehr vom Motion JPEG hin zu H.264 im Quicktime-Container. Dies ermöglicht mehr Bildqualität bei gleichbleibender Bitrate.
Ein zweiter Vorteil ergibt sich aus der Nutzung des umfangreichen Autofokus im Live-View-Modus. Dessen Schnelligkeit und Genauigkeit ist faszinierend und bereichert den DSLR-Film-Alltag. Trotzdem krankt der Autofokus noch ein bisschen an der störenden Lautstärke des Stellmotors und gerade die Schnelligkeit kann manch szenisches Vorgehen zerstören. Trotzdem muss man den Hut vor dieser Leistung von Nikon ziehen.