Spezialeffekte

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Spezialeffekte, Teil 8

Weltuntergang

Innerhalb dieses gut aussehenden Chaos muss John Cusack als Aushilfs-Chauffeur Jackson Curtis aufpassen, dass seine Stretchlimousine keinen Lackschaden erhält. „Drive-A-Tron“, eine spezielle Fahrsimulation der Firma Sway Studio, übernahm das für ihn, sodass er sich keiner leiblichen Gefahr aussetzen musste. Das ursprünglich für Autowerbung konzipierte Programm war eigentlich nur auf ebene Strecken vorbereitet. Doch nach ein paar Modifikationen seitens des Herstellers bewegte sich das Auto auch während eines apokalyptischen Infernos physikalisch korrekt. Der Teufel steckt hier im Detail, denn jeder noch so kleine Fehler würde einem Autofahrer sofort auffallen. Deshalb setzte das Programm solche Eckdaten wie Gewicht, Motorleistung, Luftdruck der Räder und Art der Stoßdämpfer in physikalisch korrekte Karosseriebewegungen um, während der Fahrer das Gefährt durch die losgebrochene Hölle von Los Angeles steuerte.
 
An dieser Stelle wird deutlich, warum erst die Computertechnologie solche Szenen ermöglicht. Herabfallende Autos und Brückenteile sausen en masse durch die Gegend. Die Choreografie der Szene ist dabei so knapp angelegt, dass das Auto nur haarscharf seiner Zerstörung entgeht. So etwas real umzusetzen, wäre also nahezu unmöglich bzw. unbezahlbar. Schon seit den Anfängen bereiteten die physikalischen Eigenschaften von Flüssigkeiten, wie die Konsistenz oder das komplexe Verhältnis zum Licht, Computervisualisten größte Schwierigkeiten. Obwohl die Technik seitdem große Fortschritte auf diesem Gebiet machte, war die gigantische Tsunami-Welle in „2012“ eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Dank der Spezialisierung der Firma Scanline auf solche „Wasserprobleme“ und des bewährten Flow- Line-Tools, das sie auch schon für den Flussgott aus „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian“ (2008) einsetzten, rollen die Wassermassen nun wie eine echte Urgewalt über die Leinwand.

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