Sparsame Alleinunterhalter

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Sparsame Alleinunterhalter, Teil 2

Vergleich LED-LCD und Plasma

Laut EU-Norm erreicht der Panasonic TX-P50GT30E auch unter normalen TV-Bedingungen eine Energieaufnahme von unter 200 W, allerdings wird dabei verschwiegen, dass die Helligkeit deutlich niedriger ausfällt als gewünscht. Wir haben für unsere Messungen eine Durchschnittshelligkeit von 140 cd/m2 gewählt. Sämtliche Edge-LED-LCDs erreichten spielend die doppelte Bildhelligkeit, für einen fairen Vergleich wurde deren Brillanz auf das Plasmaniveau gedrosselt.
 
Zunächst verglichen wir zwei Extreme: Die Energieaufnahme bei der Darstellung einer Weiß- und einer Schwarzfläche. Für den Plasma-TV bedeutet dies, zwei Millionen Bildpunkte zu aktivieren oder diese „auszuschalten“. Dementsprechend deutlich fiel der Unterschied in der Energiebilanz aus: Während bei einer reinen Weißfläche die 400-W-Marke nur knapp unterschritten wurde, bot der Plasma-TV bei einem reinen Schwarzbild mit 53 W eine bessere Energiebilanz als der zum Vergleich herangezogene Edge-LED-LCD.
 
Dieser regelte die Bildhelligkeit lediglich über die Flüssigkristalle, nicht aber über die LEDs. Somit machte es im Test auch kaum einen Unterschied, welches Bildmaterial abgespielt wurde – der Durchschnittsverbrauch des Edge-LED-LCDs war nahezu identisch.

Faire Auswertung

Aufgrund unterschiedlicher Bilddiagonalen haben wir die Energieeffizienz der Fernseher gemäß der Bildfläche berechnet. Platz eins sicherte sich das Modell 40PFL6606K von Philips, das zudem als einziges Modell ein A-Plus-Ranking erhielt. Nur knapp geschlagen geben muss sich Sony, der KDL-55EX725 belegt Platz zwei.
 
Den dritten Rang verbucht Panasonics TX-L42EW30E, ein Edge-LED-LCD, bei dem die Leuchtdioden nur am unteren Bildrahmen installiert wurden. Platz vier erreichte Samsungs UE46D8090, der Fernseher nutzt seitlich angebrachte LED-Leisten zur Lichterzeugung. Etwas abgeschlagen auf Platz fünf landet Panasonics Plasma-TV TX-P50GT30E, der zumindest in Kinofilmen energiesparend arbeitet.

Kostenfrage

Betrachtet man nicht nur den Verbrauch, sondern auch die Gesamtkosten, so wandelt sich das Blatt meist zugunsten der Plasmatechnologie. Die qualitativ vergleichbaren Modelle Samsung UE46D8090 und Panasonic TX-P50GT30E weisen eine Preisdifferenz von rund 1 000 Euro auf. Selbst wenn Sie 5 Stunden am Tag fernsehen und dies 365 Tage im Jahr, bräuchten Sie sieben Jahre, bis sich der Energiespareffekt des Samsungs auch finanziell auszahlt.
 
Da innerhalb dieser Zeitspanne meist ein Folgegerät angeschafft wird, sollten Sie beim Fernseherkauf maßgeblich die Preise vergleichen: Ein Sony KDL-55EX725 spielt in derselben Preisklasse wie Panasonics Plasma und ist zugleich Strom sparender – somit fällt bereits am ersten Tag die Kostenbilanz besser aus. Trotz aller Vorteile, die Edge-LED-LCDs im Energiesparbereich aufweisen, sind diese kein Ersatz für Plasmafernseher: Wollen Sie gleichwertige Bildkontraste aus allen Blickwinkeln und eine homogene Ausleuchtung, führt nach wie vor kein Weg an einem Plasma-TV vorbei.
(Christian Trozinski)

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