Sony-Gründer Akio Morita

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Sony-Gründer Akio Morita, Teil 2

Neue Ära – Erfolg mit CD-Prinzip

Die Entwicklung

Akio Morita war schon immer ein Energiebündel. Selbst im hohen Alter sah man ihn entweder beim Wasserski oder Tauchen. So ist es nicht verwunderlich, dass er es war, der im Jahr 1953 zum ersten Mal einen Fuß auf amerikanischen Boden setzte. Die Reise führte ihn nach New York zur Unterzeichnung eines Lizenzvertrages mit Western Electric. Der Megakonzern verkaufte Morita eine der wichtigsten Erfindungen seit Kriegsende, den Transistor. „Als ich den Vertrag unterschrieb, erklärten mir die Leute der Western Electric, falls wir Konsumgüter zu transistorisieren gedächten, so kämen als einzige Produkte nur Hörhilfen in Betracht. Natürlich interessierte uns der begrenzte Hörgerätemarkt überhaupt nicht“, erinnert sich Morita später.
 
Nur acht Jahre nach der Kriegsniederlage feierte Morita den größten Triumph Japans und dies zu allem Überfluss auf amerikanischem Boden. „Ich schwamm auf einer Welle größter Zuversicht“, schrieb Morita – und wie so oft in seinem Leben, behielt er recht. Vier Jahre später begannen sie mit dem Vertrieb des ersten Taschentransistorradios der Welt und schrieben von nun an selbst Industriegeschichte – die Entfesselung von den Schlingen des Westens begann und mit dem Walkman verkaufte Sony 1979 das weltweit bekannteste Produkt der Firmengeschichte.
 
Dies war auch auf den Mitbegründer Masaru Ibuka zurückzuführen, denn er war ein Meister der Entwicklung und des Designs. Morita machte aus dem bloßen Namen Sony hingegen eine Weltmarke mit hohem Prestige. Eine japanische Firma war nicht mehr nur ein Hersteller von günstigen Produkten, sondern ein Markenzeichen von hoher Qualität und weltweitem Ruhm. Sony war nun der Cadillac der Elektronik.

Niederlage und Erfolg

Der Wille Moritas, neue Produkte mit neuen Standards zu verknüpfen, führte jedoch zeitweise in eine Sackgasse. Sowohl der VHS-Konkurrent Betamax, als auch die 1991 eingeführte Minidisc beförderten den Hersteller in eine Außenseiterrolle. Noch heute spielt Sony mit dem Gedanken, weltweite Standards aus eigener Kraft etablieren zu können – die Super Audio CD und die Memory Sticks sind eindeutige Erben aus Moritas Gedankenfundus. Doch getreu seinem eigenen Motto, beging Morita niemals einen Fehler ein zweites Mal.
 
Mit der von Sony und Philips entwickelten Compact-Disc-Technologie feierte der Firmengründer 1982 seinen größten Erfolg. „Das CD-Prinzip bedeutet den Beginn einer neuen Ära: Man hört Musik, wie sie original gespielt wurde, und zwar ausschließlich Musik – es gibt keine Bandgeräusche, kein Knistern und Knacken.“ Doch am Gipfel seines Erfolges verlor Morita die Contenance, indem er im Buch „Das Japan, das Nein sagen kann“, den Westen mit den Worten: „Wir konzentrieren uns zehn Jahre im Voraus auf die Geschäfte, während die Amerikaner nur den Gewinn der nächsten zehn Monate im Kopf haben“ verhöhnte.
 
Zur gleichen Zeit übernimmt Sony für eine gewaltige Investitionssumme das Hollywood-Studio Columbia Pictures und in den USA grassieren Ängste vor der Übernahme durch die Japan AG. Die größte Krise der japanischen Wirtschaft Anfang der Neunziger zügelte zudem Moritas steilen Aufstieg und sein Wille, Japan zur Wirtschaftsmacht Nummer eins zu führen, relativierte sich: „Wenn Japans Wirtschaftssystem auch viele empfehlenswerte Seiten aufweist, befindet es sich doch einfach zu wenig im Einklang mit dem Westen“.

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