Fernsehen aus 36 000 Kilometer Höhe
Rundfunk-Satelliten versorgen über 99% der Weltbevölkerung mit Radio- und TV-Programmen, sowie Datendiensten, wie etwa Internet über Satellit. Sie sind im geostationären Orbit positioniert, wo inzwischen hunderte von ihnen ihren Dienst versehen.
Der geostationäre Orbit befindet sich in einer Höhe von rund 36.000 km. Obwohl die Satelliten die Erde mit rund 13.000 km/h umkreisen, bleiben sie, relativ betrachtet, über einem fixen Punkt der Erdoberfläche stehen. Damit können wir sie rund um die Uhr mit unseren fix ausgerichteten Sat-Schüsseln empfangen.
Die Orbit-Position
Satelliten stehen am Himmel nicht ganz ruhig. Deshalb definiert eine Orbitposition einen Würfel mit 150 km Seitenlänge, in dem Satelliten geparkt werden. Neben den Kräften, die sie in der Umlaufbahn halten, sind sie auch unregelmäßigen Kräften, wie etwa der Anziehungskraft des Mondes oder großer Gebirge auf der Erde, ausgesetzt. Sie können die Satelliten von ihrer Umlaufbahn ablenken.
Damit dies nicht geschieht, werden sie von den Satelliten-Bodenstationen überwacht und auf Kurs gehalten. Von Zeit zu Zeit werden so genannte Präzisionsmanöver ausgeführt, bei denen die Schubdüsen des Satelliten gestartet werden und ihn so auf seiner geostationären Umlaufbahn halten. Schubdüsen sind, stark vereinfacht ausgedrückt, mit einem Motor vergleichbar, der den Satelliten im Weltraum bewegt.
Die Lebensdauer eines Satelliten wird übrigens davon bestimmt, wie lange die an Bord befindliche Treibstofftankfüllung reicht. Bei modernen Orbitern sind das etwa zehn bis 15 Jahre. Da es im Himmel bekanntlich keine Tankstellen gibt, werden sie mit dem letzten Rest ihres Treibstoffs aus dem geostationären Orbit geschossen, um wieder Platz für neue Satelliten zu machen.
Häufig werden mehrere Satelliten auf einer Orbitposition kopositioniert. Das ist deshalb erforderlich, weil zum Beispiel die heute bekannte Programmvielfalt auf Astra 19,2° Ost oder der Hot-Bird-Position auf 13° Ost, bei weitem nicht von einem einzigen Satelliten bereitgestellt werden können. Alle kopositionierten Satelliten müssen ebenfalls in dem 150-km-Raumfenster gehalten werden. Sie werden von der Bodenstation beobachtet und so gesteuert, dass ihre Flüge synchron verlaufen.