So funktioniert DVB-T, Teil 2
Bildqualität und leichtere Empfangbarkeit
DVB-T-Sender arbeiten bei der Übertragung nach dem COFDM-Verfahren (Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex). Das wesentliche Prinzip dieses Verfahrens ist die Verteilung der Information auf viele, dicht nebeneinander liegende Trägerfrequenzen. Bei Störung einzelner Träger auf dem Übertragungsweg kann mit bestimmten Rechenverfahren im Empfangsgerät eine Fehlerkorrektur durchgeführt werden, sodass der Zuschauer ein ungestörtes Bild erhält. Der mobile Empfang benötigt einen sehr hohen Fehlerschutz, um ein robustes Signal für eine störungsfreie Wiedergabe zur Verfügung zu stellen.
Das in Deutschland hauptsächlich verwendete 16-QAM macht gemeinsam mit anderen Übertragungsparametern DVB-T leicht empfangbar. Mit geeigneten Receivern kann man so zum Beispiel erstmals einwandfrei im Auto fernsehen.
Die Vorteile
DVB-T bietet eine Reihe von Vorteilen. Je nach verwendeten Übertragungsparametern steht eine Übertragungsdatenrate von rund 7 bis 30 MBit/s zur Verfügung. Damit kann man anstatt eines analogen Fernsehprogramms mehr Kanäle ausstrahlen. Womit sich die vorhandenen knappen Frequenzen wesentlich effizienter nutzen lassen.
Ein entscheidender Vorteil der digitalen Übertragung und somit DVB-T ist, dass das empfangene Bild und Ton stets einwandfrei sind. Schatten, Geisterbilder und Fischchen, so wie sie zu analogen Zeiten allgegenwärtig waren, kennt man bei DVB-T nicht mehr. Vielerorts genügt bereits eine kleine Stabantenne für einwandfreie Bilder.
Die leichtere Empfangbarkeit eröffnet dem digitalen DVB-T-Fernsehen zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten. Preiswerte DVB-T-USB-Sticks machen jeden Rechner zum Fernseher. Wovon vor allem Notebooks profitieren. Taschenfernseher und sogar DVB-T-Handys unterstreichen die mobile Tauglichkeit von DVB-T. Zuletzt funktioniert das digitale Antennenfernsehen vielerorts auch im fahrenden Auto perfekt. Beim analogen Fernsehen wäre daran noch kaum zu denken gewesen.
Der eigentliche Clou an der Sache ist, dass die Digitaltechnik ein einheitliches Format für die unterschiedlichen Übertragungsformen nutzt. Fernseh-, Radio- und Internetprogramme werden auf ein und demselben Weg transportiert. Früher getrennte Medienbereiche lassen sich nun ganz nach Geschmack kombinieren. So können über einen gemeinsamen Datenstrom TV- und Radioprogramme und Multimedia-Informationen angeboten werden.
Ein weiterer Vorteil von DVB-T besteht in der Möglichkeit, auf einem Kanal mehrere Sendeanlagen an verschiedenen Standorten im so genannten Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network, SFN) für die Ausstrahlung eines identischen Transportstroms zu betreiben. Damit wird im Vergleich zum analogen Sendebetrieb die Effektivität der Frequenznutzung weiter wesentlich erhöht. Der Gleichwellenbetrieb bietet außerdem verbesserte Empfangsbedingungen im Versorgungsgebiet durch den entstehenden Netzgewinn.
(Thomas Riegler)