Smart-TVs im Leistungscheck

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Vier Smart-TVs im Test

Apps, Internetseiten, Video-on-Demand- und Streamingdienste: Was vor ein paar Jahren einzig mit PCs abrufbar war, ist nun auch mit Smart-TVs nur noch einen Klick entfernt. Doch reichen die Leistungen aktueller Fernseher für die steigenden Anforderungen im World Wide Web wirklich aus? Wir haben Smart-TVs von LG, Samsung, Panasonic und Philips für Sie getestet.

Die gute Nachricht für alle TV-Fans ohne Internetambitionen: Die Leistungsfähigkeit der Internetfunktionen sagt nichts über die Handhabung im „normalen“ TV-Betrieb aus. Ob Programmmenüs flüssig oder ruckelig ein- und ausgeblendet werden und ein Senderwechsel schnell oder langsam erfolgt, ist vorrangig von der Soft wareprogrammierung und weniger von der Megahertzzahl der Chipsätze abhängig.
 
Somit überraschte es uns nicht, dass gerade Samsungs Tizen-Einstand im TV-Betrieb für eine leicht stockende Navigation sorgte: Die frisch programmierte Plattform muss erst einmal reifen und dürft e mit aktuellen Updates bereits flüssiger laufen – die verbauten Chipsätze gehören dagegen zum Leistungsstärksten, was der TV-Markt bietet.
 
Gleiche Zugeständnisse müssen Sie im Bereich der Apps machen: Für jede neue TV-Generation müssen die Apps von den jeweiligen Anbietern erst freigegeben werden, was im schlimmsten Fall einige Wochen nach Produkteinführung der Fall sein kann. Brechen Sie also nicht gleich in Panik aus, wenn Amazon, Netflix und Co. bei brandneuen Fernsehern nicht sofort abrufbar sind.

Eine Sprache, die alle verstehen

Im Zuge der Weiterentwicklung von Internetseiten wurde der Standard HTML5 definiert, der auch langfristig die korrekte Verständigung zwischen Geräten und den Inhalten sichern soll. In unseren HTML5- Tests konnten sich besonders LG und Samsung in Szene setzen: Ganz gleich ob dynamische Website-, Audio- oder Videodarstellung, durch die exzellente HTML5-Kompatiblität zeigten sich die meisten Internetseiten fehlerfrei.
 
Im Bereich der dynamischen 3D-Effekte konnte LG sogar eine noch bessere Performance vorweisen, Panasonic musste aufgrund der fehlenden Unterstützung von speziellen Erweiterungen etwas Federn lassen. Schlusslicht im Test war der mittlerweile etwas veraltete Chrome- Browser der letztjährigen Philips-Android- Modelle, der aber immer noch die wichtigsten Codecs unterstützt.
 
Einen großen Pluspunkt sammelt Philips durch die aktuell beste Smart-TV-Fernbedienung: Neben der Mauszeigersteuerung bietet Philips als einziger TV-Hersteller eine vollwertige Tastatur. Zugleich gelangen Sie dank Android im Handumdrehen in Googles Playstore, in dem sich neben Games zahlreiche Anwendungsprogramme tummeln.

Wie sicher sind Smart-TVs?

Bevor Sie Ihren neuen smarten Fernseher mit Sprachsteuerung, und wie von Zauberhand auftauchenden Programmempfehlungen nutzen, sollten Sie vorab die AGBs studieren und nicht blind auf „Zustimmen“ klicken. Auch wenn die Abhandlungen teilweise 100 Seiten lang sind, erfahren Sie alles Wesentliche über die Datenweiterleitung an Dritte.
 
So werden z. B. bei der Sprachsteuerung häufig externe Dienstleister beauftragt, die Sucheingaben in verwertbare Ergebnisse umzuwandeln, d. h. Ihre Daten gelangen nicht nur auf die Server der TV-Hersteller, sondern teilweise an dritte Parteien und dies im schlimmsten Fall nicht oder nur unzureichend verschlüsselt.
 
In den jeweiligen AGBs wird oftmals darauf hingewiesen, dass die Daten im Ausland und nicht in Europa ausgewertet werden, sodass bei Rechtsfragen die Standards des Auslands greifen. Deshalb unser Tipp: Verwenden Sie einen Smart-TV nicht für Homebanking, sondern zur Unterhaltung und nutzen Sie bei VoD-Diensten gesonderte Passwörter, E-Mail- und Kreditkartendaten.

Smart-TV-Leistung analysiert

*Mittelwert Android-Benchmarks (10–20 Bilder pro Sekunde bei 1 080p, 18–28 Bilder pro Sekunde bei 720p)
 
Samsung setzt auf Prozessoren mit vergleichsweise hoher Taktfrequenz, LG auf effiziente Chipsätze, die sich gut für 3D-Berechnungen eignen. Im HTML5-Test schneiden LG und Samsung gleichermaßen hervorragend ab. Panasonic bietet mit dem Firefox-Browser eine gute Alternative: Die Chipsätze sind zwar nicht für 2D- und 3D-Grafikberechnungen optimiert, aber keinesfalls leistungsschwächer als die Philips-Lösung mit Android

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