Signalstärke richtig analysieren

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Langzeitanalyse am PC-Receiver

Die Signalstärke gilt als verlässliche Angabe über die Empfangbarkeit eines Satelliten, oder exakter ausgedrückt, eines bestimmten Transponders. Doch wie aussagekräftig ist die Signalstärke wirklich?

Während Sat-Receiver mit Signalstärkeanzeige stets nur Augenblickswerte angeben, erlaubt der Sat-PC-Receiver auch Langzeitanalysen. Sie sorgen für einige Überraschungen und räumen mit weit verbreiteten Meinungen rund zum Satelliten-DX-Empfang auf.

Das Signal-Rauschverhältnis

Wenn von der Signalstärke die Rede ist, ist üblicherweise das Signal-Rauschverhältnis gemeint. Es ist auch unter den Abkürzungen SNR, S/N oder C/N bekannt und wird in der Einheit dB gemessen. Das Signal-Rauschverhältnis sagt aus, um wie viele dB sich ein Nutzsignal aus dem Grundrauschen hervorhebt. Je höher also der S/N-Wert ist, umso besser gelingt der Empfang.

Signalstärke mit dem PC messen

Die Signalstärke eines Satellitentransponders lässt sich mit den zum Beispiel mit den Softwares CrazyScan und Easy Blindscan ermitteln. Mit beiden Softwares ist zunächst ein Spektrum abzurufen. Es zeigt anhand von mehr oder weniger ausgeprägten Hügeln, wo ein Nutzsignal ausgestrahlt wird. Mit Doppelklick auf eines der per Spektrum gefundenen Signale wird bei CrazyScan das Fenster „Carrier search and Constellation monitoring“ geöffnet. Es zeigt das Konstellationsdiagramm und die Übertragungsparameter des Transponders. Weiter wird hier unter „Signal/Noice“ die momentane Signalstärke angezeigt.
 
Eine Langzeitbeobachtung lässt CrazyScan nicht zu. Deshalb wechseln wir zu Easy BlindScan (EBS). Auch hier ist zunächst das Spektrum per RF-Scan abzurufen. Wird hier auf einen der gefundenen Transponder in der Spektrumsanzeige geklickt, startet in einem separaten Fenster der Signal Analyzer. Er verrät zunächst alle relevanten Übertragungsparameter und unter SNR die momentane Signalstärke. Der Signal Analyzer kann aber mehr. Dazu ist in seiner oberen Menüleiste die Funktion Signal Mon.(itor) anzuklicken. Dahinter verbirgt sich ein ausführliches Analysewerkzeug.

Der Signalmonitor

Im Signalmonitor werden zwar weiter die Übertragungsparameter und momentanen Empfangswerte angezeigt. In diesem Menü dominiert aber eine Grafik, die die Verläufe der Signalstärke SNR, der Bitfehlerrate BER, der Signalqualität und des Levels als Langzeitbeobachtung in einem Diagramm einblendet. Am linken unteren Rand des Menüfensters ist recht unscheinbar die bereits verstrichene Beobachtungsdauer unter „Uptime“ zu finden. In der Grundeinstellung laufen die vier Parameter durch das Diagramm durch, womit man die Verläufe nur für wenige Sekunden rückwirkend beobachten kann.
 
Da binnen so kurzer Zeiten keine gravierenden Parameter-Änderungen stattfinden, erscheinen die Kurven als nichts-aussagende langweilige Geraden. Mit Klicken auf die rechte Maustaste wird ein kleines Untermenü geöffnet. In ihm ist „Show Point Values“ vorausgewählt. Diese Einstellung ist in „Set Scale to Default“ zu ändern. Damit wird der gesamte Beobachtungszeitraum in der Grafik erfasst, womit auch sich über Stunden hinweg ziehende Änderungen der Signalstärke gut sichtbar gemacht werden können.

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