Science-Fiction

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Science-Fiction, Teil 9

Schaffung einer neuen Welt

Die zweite große Hauptrolle neben Jake Sully ging an Zoe Saldana, die die Na’vi-Prinzessin Neytiri spielt. Erfahrungen als Science-Fiction-Darstellerin konnte die rassige Schönheit bereits als Uhura in „Star Trek“ sammeln. Im Gegensatz dazu spielt sie nun eine die Natur schätzende Prinzessin, die sich – ähnlich wie Pocahontas in einen spanischen Konquistador – in einen Fremden verliebt. Ihre Religion ist die spirituelle Verbindung zum Planeten, weshalb sie Jake anfänglich als lästigen Fremdkörper empfindet. Mit der Zeit erkennt sie jedoch auch eine Seite an ihm, die für Veränderung bereit ist. Was sie wohl sagen wird, wenn sie von Jakes wahrer Gestalt erfährt? Den Part der Antagonisten übernehmen Colonel Quaritch (Stephen Lang) und der profitgierige Ökonom Selfridge (Giovanni Ribisi), die beide darauf aus sind, für den Wohlstand der westlichen Erdbevölkerung einen Großteil des Regenwaldes abzuholzen, um Minen zur Gewinnung des Rohstoffs Unobtainium zu errichten – ganz nach dem Vorbild, wie sie es auf ihrem Heimatplaneten taten.

Die Erde ist ein sterbender Planet, ausgeraubt, geplündert und zugrunde gerichtet von Menschenhand. Im krassen Kontrast dazu: Pandora. Um die Vision eines unberührten Paradieses zum Leben zu erwecken, erschuf Peter Jacksons Effektschmiede Weta Visual in Neuseeland aus unzähligen Bleistiftskizzen eine komplette Umwelt mit sorgsam designten Pflanzen und Tieren, die sich an die Bedingungen des Planeten angepasst haben.
 
Dabei ist die Handschrift des Produktionsdesigners Rick Carter unverkennbar, der seine komplette Erfahrung aus Filmen wie „Jurassic Park“, „A. I. Künstliche Intelligenz“ und „Krieg der Welten“ einfließen ließ. In diese fiktive Natur hinein setzte man die CG-Pendants der Schauspieler bzw. auch tatsächlich aufgenommene Darsteller, deren Performance in einer ca. 4 800 Quadratmeter umfassenden Greenscreen-Stage im ehemaligen Hangar von Howard Hughes’ riesigem Transportflugzeug „Spruce Goose“ (engl. „Fichtengans“) aufgenommen wurde.
 
Doch neben der Natur musste auch die Kultur des Na’vi-Volkes ausgearbeitet werden, wozu die Sprache, Musik, der Baustil sowie die Religion samt den spirituellen Ritualen gehörten. Allein die Entwicklung des Sprachsystems dauerte über ein Jahr, um dann am Ende einen Wortschatz zu erhalten, der angemessen groß ist, eine nachvollziehbare Grammatik sowie eine exotisch klingende Phonetik mit polynesischen und afrikanischen Akzenten besitzt. Die Sprache kommt übrigens auch im Filmscore zum Tragen, für den ein ganzer Chor die korrekte Aussprache der Worte lernen musste.

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