Science-Fiction

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Science-Fiction, Teil 6

Pandoras Büchse

Ebenso fern in der Zukunft (ca. 200 Jahre) spielt die Handlung von James Camerons „Avatar – Aufbruch nach Pandora“.Die 3-D-Vorstellung von „Avatar“ zieht von der ersten Minute an in ihren Bann bzw. in die Lagerhalle von hunderten Kälteschlafkammern („Aliens“ lässt grüßen). Protagonist Jake Sully (Sam Worthngton) erwacht aus seinem dreijährigen Winterschlaf, den er an Bord eines Transportschiffs verbringen musste. Dieses befindet sich bereits im Landeanflug auf Pandora, dem bisher nur geringfügig erforschten Schauplatz der nächsten 150 Filmminuten. Hat der Zuschauer anfangs noch das Gefühl zu schielen, gewöhnen sich die Augen schnell an die räumliche Tiefe und die Tiefenunschärfen der Real-Aufnahmen.
 
Die ersten Schritte auf Pandora sind intensiv: Aus der Sicht des Querschnittsgelähmten Soldaten Jake Sully begeben Sie sich auf die Suche nach dem Briefingraum in der Millitär-Basis „Hells Gate“. Haushohe Baufahrzeuge drohen Sie platt zu walzen und die riesigen Pfeile in deren Rädern deuten bereits auf diverse Auseinandersetzungen mit den Ureinwohnern des Planeten hin. Ganz lässt sich ein „Aliens“-Deja-Vu nicht vermeiden, wenn bemannte, zweibeinige Bau-Roboter die Kamera passieren.

„Als Sicherheitsbeauftragter kann ich Ihre Sicherheit nicht garantieren. Nicht alle, die hier sitzen, werden den Planeten wieder lebend verlassen.“ In diesem beunruhigenden Tonfall erklärt Colonel Quaritch den Neuankömmlingen, wie der Hase läuft. Hinter jeder Ecke des weitläufigen Dschungels lauert der sichere Tod. Fleischfressende Pflanzen, gefährliche Insekten, mit Zähnen und Hörnern gewappnete Kreaturen – Pandora bietet mehr als genug Möglichkeiten, unerwartet und vor allen Dingen schmerzhaft aus dem Leben zu scheiden.

Ziel für das militärische Vordringen in die unberührte Natur des Planeten ist ein wertvoller Rohstoff namens Unobtainium. Es ist unglaublich wertvoll und das ist Grund genug für die RDA (Ressources Development Administration) das ehrgeizige Avatar-Forschungsprojekt zu unterstützen, an dem zuvor Jakes Zwillingsbruder mitwirkte.

Ganz anders als sein Bruder, ein genialer Denker und Wissenschaftler, ist Jakes Geist eher einfacher Natur. Ohne sich allzu viele Gedanken zu machen, befolgt er als Soldat die Befehle seiner Vorgesetzten, ohne sie zu hinterfragen.
 
Der Krieg auf der Erde machte ihn jedoch zum Krüppel und fesselte ihn fortan an den Rollstuhl. Erst der Tot seines Bruders und die genetische Nähe zu eben jenem verschafft ihm die Möglichkeit, ein neues Leben auf Pandora zu beginnen – ein neues Leben in einem völlig fremden Körper. Mühsam hievt Sully seine schwachen Beine in die „Traummaschine“.
 
Dioden an seinem Kopf transferieren sein Bewusstsein in den fast drei Meter hohen Na’vi-Körper, der aus seinem und dem Genmaterial des heimischen Urvolks gezüchtet wurde.
 
Die Na’vi sehen den Menschen gar nicht unähnlich, nur eben dass sie breitere Nasen, längere Ohren, vier Finger pro Hand, einen Schwanz und eine Breitbandverbindung zum Geist anderer Wesen besitzen.
 
Oh, ach ja … und sie sind blau, was sich angesichts der vielen bunten Pflanzen im Wald auch ganz gut zur Tarnung macht. Von nun an hat Jake zwei Leben. Tagsüber träumt er von seinem freien Leben als Na’vi, während er abends als gebrechlicher Mensch der Realität ins Auge blicken muss.

Im Körper seines Avatars kann Jake in der für Menschen giftigen Atmosphäre atmen, ist stärker, schneller und widerstandsfähiger als zuvor. Doch das Wichtigste ist: Er kann wieder laufen. Zudem verändert sich seine Wahrnehmung, wird feiner und empfindsamer, als es je einem Menschen vergönnt war. Wie ein Kind erkundet Jake nun die unberührte Natur Pandoras, die sein Vorgesetzter Colonel Quaritch (Stephen Lang) zuvor als lebensfeindliche Hölle verteufelte. Und tatsächlich macht er Bekanntschaft mit zahlreichen Kreaturen, darunter ein fleischfressender Manticor, ein dinosaurierartiges Rhinozeros sowie ein paar hundeähnliche Wesen. All seine Abenteuer in der Wildnis verändern seine Sicht auf die Natur, die Welt und das Leben für immer, was ihm die Rückkehr in seinen schwachen, vergifteten Körper erschwert. Die Frage ist jetzt: Wird er sein bisheriges Menschsein aufgeben und bei den Na’vi bleiben? Oder wird er sich doch auf seine frühere Mission besinnen und das Urvolk verraten?

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