Schneewittchen und die sieben Zwerge, Teil 3
Geschliffener Diamant
Der oscarnominierte Toningenieur Terry Porter sammelte für seine Arbeit sämtliche vom Film existierenden Soundaufnahmen (35-Millimeter- Bänder, DA88-Tapes) zusammen und pickte sich szenenabhängig jeweils das beste Stück heraus. Zugleich musste er sich genau überlegen, welche hörbaren Elemente des Scores er wie auf die einzelnen Kanäle verteilt. Verfechter der unabdingbaren Originaltreue brauchen allerdings nicht zu bangen, denn neben der zeitgemäßen Rundumabmischung befindet sich auch noch der ursprüngliche Monotrack auf der Scheibe.
Disney View wurde erstmals auf der „Pinocchio“-Blu-ray angewandt. Ein künstlerisch aufgemachter Rahmen, der die seitlichen 4 : 3-Balken überdeckt, kommt auch bei „Schneewittchen“ zum Zuge. Im Menü begrüßt den Zuschauer der magische Spiegel höchstpersönlich und analysiert erst einmal kräftig die gespeicherten BD-Protokolle. Unheimlich wird es, wenn er anfängt, Dinge wie das Wetter korrekt zu bestimmen. Gekonnt leitet der sarkastische Moderator die verschiedenen Features ein und weist auf Beiträge hin, die man noch nicht entdeckt hat. Da wäre beispielsweise Disneys ehemals geplante „Schneewittchen“- Fortsetzung, die in Skizzen und partiellen Storyboards bereits existierte. Vier interaktive Spiele unterhalten die Kleinen, während die Tour durch die Hyperion Studios besonders die erwachsenen Liebhaber der Disney-Klassiker ansprechen dürfte. Letzteres überraschte uns mit seiner sehr aufwendigen Gestaltung.
(Falko Theuner)